Katastrophenmanagement: Lienz präsentiert App für BürgerInnen und Einsatzkräfte

Lienz beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit Krisen-Szenarien und bietet jetzt eine App mit Trainings für die Bevölkerung sowie Kursen für Gemeindebedienstete und Einsatzkräfte an.

Was ist zu tun, wenn Flüsse übergehen und die Gemeinde von Hochwasser betroffen ist? Wie verhalte ich mich, wenn ein Erdbeben zu spüren ist? Was kann ich tun, wenn die Elektrizität ausfällt und ein Blackout droht? Die digitale App „Smartes Lienz – Campus Digital“ wurde am Dienstag, 20. April, präsentiert. Die App kann gratis auf Android- und Apple-Smartphones heruntergeladen werden und bietet Trainings für die Bevölkerung sowie interne Kurse für Gemeindebedienstete und Einsatzkräfte an.

„Wir haben uns nicht nur inhaltlich vorbereitet, sondern auch in zeitliche und personelle Ressourcen für den Umgang mit Hochwasser, Pandemie- oder Blackoutszenarien investiert“, so Bgm. DI Elisabeth Blanik. Sie unterstrich, dass die Bevölkerung „einen hohen Bedarf an Kommunikation und Sensibilisierung“ hat. „Vorsorge ist essenziell – genauso wie das Üben der tatsächlichen Bewältigung einer Krise. Daher sind wir stolz, als erste Stadt Tirols unsere eigene App vorstellen zu können, die genau diese Anforderungen erfüllt.“

v.l.n.r.: Mag. David Kranebitter (Geschäftsführer Communalp), Bgm. LA DI Elisabeth Blanik, Mag. Dieter Duftner (CEO duftner.digital), Vize-Bgm. Siegfried Schatz

Punktgenaue Online-Trainings: vom krisenfesten Haushalt bis zur Einsatzleitung

Inhaltlich hat die Stadt Lienz zum Start der „Smartes Lienz“-App sieben Trainings vorbereitet. „Diese Online-Trainings treffen punktgenau das, worauf es im Ernstfall ankommt: Das beginnt bei der richtigen Lebensmittelbevorratung im Privathaushalt, geht über die Bedeutung der gängigen Alarmsignale bis hin zur professionellen Nutzung des Digitalfunks für Gemeinde und Einsatzkräfte“, erklärte Vize-Bgm. Siegfried Schatz. Insgesamt stehen Privatpersonen drei Trainings zur Verfügung, vier Kurse werden für die interne gemeindeseitige Koordination bereitgestellt.

„Lernen so einfach wie What’s App“

Die methodisch-didaktische Expertise sowie über 12 Jahre Know-how bei Mobile Learning bringt die duftner.digital-Unternehmensgruppe aus Innsbruck mit. CEO Mag. Dieter Duftner betonte, dass es bei der „Smartes Lienz“-App gelungen ist, durchaus diffizile Themenblöcke so aufzubereiten, dass sie für jeden verständlich sind. „Lernen muss einfach sein, so wie What’s App“, so der Digitalisierungs- und Lernexperte. „Corona hat dem Mobile Learning zu neuen Höhenflügen verholfen, die Menschen konsumieren Wissen heute intuitiv am Smartphone, unabhängig von Zeit und Ort.“ Die Inhalte in den Trainings sind spielerisch und multimedial mit Bildern und Videos aufbereitet, sodass sie gut erinnert werden.

„Lienz ist tirolweit Vorbild“

Lienz ist die erste Gemeinde in Tirol, die proaktiv mit einer App Krisen- und Katastrophen-Szenarien für die breite Masse zugänglich macht. „Kaum eine andere Kommune hat sich derart umfassend mit diesen Themen befasst. Das, was Lienz hier präsentiert, ist daher als Vorbild für andere Tiroler Gemeinden zu sehen“, sagte Mag. David Kranebitter, Geschäftsführer der Gemeindeentwicklerin Communalp, die die Stadt Lienz von der ersten Idee bis zur Umsetzung begleitet hat. „Die technologische App-Basis steht, je nach Anforderung sind die Inhalte für Gemeinden flexibel und breit anwendbar: Von Leitlinien für Wahlhelfer bis zu Bauordnungs-Kursen ist alles möglich“, so Kranebitter.

Text: Redaktion, Fotos: duftner.digital, Stadt Lienz/Lenzer

20. April 2021 um 15:59 Uhr