Tiroler SPÖ-Landtagsklub machte mit Sommertour Station im Bezirk Lienz

„Solidarität und Fortschritt“ ist das Motto der Sommertour des SPÖ-Landtagsklubs. Am 8. August war Osttirol an der Reihe. Die Teuerung und der öffentliche Verkehr wurden u.a. thematisiert.

Der SPÖ-Landtagsklub tourt derzeit durch alle neun Tiroler Bezirke. Am Dienstag, 8. August, war der Bezirk Lienz die vierte Station dieser Tour. „Solidarität und Fortschritt ist das Motto unserer Tour. Es ist uns sehr wichtig, das Ohr bei den Menschen zu haben“, erklärte die Landtagsvizepräsidentin und Lienzer Bgm. Elisabeth Blanik bei der anschließenden Pressekonferenz in Lienz.

 

 

Das Beispiel dafür war ein Austausch mit der Betriebsrätin und der Geschäftsführung der Firma Loacker in Heinfels. Der Tag begann sportlich – auf Fahrrädern bewältigte man passend zum lokalen Tour-Schwerpunkt „Mobilität“ ein Stück des Drautalradweges zwischen Lienz und Innichen. „Mehr Mobilität für MitarbeiterInnen war bei unserem Besuch bei Loacker ein großes Thema. Die Firmenführung denkt hier sehr innovativ“, sagte Blanik.

Was hinter dem Motto „Solidarität und Fortschritt” steckt, erklärte Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl: „Die Zeiten sind herausfordernd. Wir kämpfen gegen eine immense Teuerung, extreme Wetterereignisse und steigende Energiepreise. Was es deshalb umso mehr braucht, ist Solidarität in der Gesellschaft. Wir helfen einander auf, statt nach unten zu treten. Mit Solidarität kommt aber auch Fortschritt. Dafür arbeiten wir, dafür hören wir bei den Menschen hin, dafür besuchen wir Betriebe im ganzen Land.“

 

v.l.n.r.: Stv. Klubobmann Philip Wohlgemuth, LT-Vizepräsidentin Bgm. Elisabeth Blanik, Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl, LR René Zumtobel

 

„Mobilität ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, gerade im ländlichen Raum“, betonte der Vize-Klubobmann und ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth. Deshalb sei der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Gegenden wie Osttirol umso mehr zu verstärken. Das gelte auch für Maßnahmen gegen die Inflation. „Die Teuerung ist derzeit eine der größten Herausforderungen. 100.000 Armutsgefährdete in Tirol und jedes 5. Kind ist von Armut betroffen. Diese Zahlen stammen aus einer Studie, die vor der Corona-Pandemie erstellt wurde. Die Situation hat sich seither durch die Teuerung ganz sicher noch zugespitzt“, sagte Wohlgemuth.

Die Lösungen sind für Wohlgemuth die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und eine „Preiskommission mit Biss“ gegen Preistreiberei im Handel. „Bei den Sozialleistungen fordern wir aufgrund der Teuerung ein Anheben der Einkommensgrenzen für die Anspruchsberechtigung. Außerdem treten wir für die Erhöhung des Kilometergeldes auf 60 Cent pro Kilometer ein“, so Wohlgemuth.

 

LR René Zumtobel: „Wenn der Koralmtunnel und der Semmering-Basistunnel fertig sind, könnte die Bahnstrecke Graz – Innsbruck schneller über Lienz und den Brenner bewältigt werden. Dazu braucht es aber einen Ausbau Richtung Franzensfeste in Zusammenarbeit mit Südtirol. Auch die Verbindungen an den Wochenenden über Lienz müssten erweitert werden.“

 

Seine Unterstützung für Osttirol sicherte Mobilitäts-Landesrat René Zumtobel zu – auch hinsichtlich der Direktzugverbindung von Lienz nach Innsbruck: „Der Direktzug ist eine Riesenchance für Lienz als Bezirk. Dafür braucht es aber zuallererst den Koralmtunnel und den Semmering-Ausbau. Der Ball liegt hier beim Bund. Mit den ÖBB bin ich deshalb in intensivem Kontakt. Bis zur Fertigstellung der Tunnelbaustellen sprechen wir aber sicher von zehn Jahren.“

Für einen attraktiven Direktzug würden dieselben Gebote gelten wie allgemein im öffentlichen Verkehr: „Es braucht Qualität, Leistbarkeit und ein attraktives Angebot – dann steigen die Menschen auch auf die Öffis um“, so Zumtobel.

Als Herzensanliegen für sie persönlich und die Osttiroler Bevölkerung bezeichneten Elisabeth Blanik und René Zumtobel den Nationalpark Hohe Tauern. „Viele LienzerInnen und auch ich sehen die Stadt als  Schaufenster für den Nationalpark Hohe Tauern. Am Hauptplatz werden wir demnächst einen Ausstellungsraum – quasi als Sprungbrett in den Nationalpark – einrichten“, kündigte die Bürgermeisterin an.

Die Lienzer Bürgermeisterin zeigte sich auch stolz auf das neue Mobilitätszentrum. „Der Radverkehr wird in den neuen Bahnhof optimal eingebunden. Für dieses Großprojekt hat die Stadt auch viel Geld vom Land abholen können. Das Mobilitätszentrum Lienz ist übrigens für den VCÖ-Mobilitätspreis nominiert“, informierte Elisabeth Blanik abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: SPÖ/Matt, Osttirol heute/Mühlburger

09. August 2023 um