Plöckenpass-Strecke soll mit Ende 2024 wieder befahrbar sein

Bei einem Arbeitstreffen in Kötschach-Mauthen besprachen der Kärntner LH-Stv. Martin Gruber und die friulanische Landesrätin Cristina Amirante die nächsten Schritte.

Nachdem seit dem ersten Arbeitsgespräch zwischen Vertretern von Kärnten und Friaul im Jänner in Tolmezzo nur wenige gesicherte Informationen zur weiteren Vorgehensweise am Plöckenpass an die Kärntner Landesregierung übermittelt wurden, lud LH-Stv. Martin Gruber am Mittwoch, 3. April, zu einem zweiten Plöckenpass-Treffen nach Kötschach-Mauthen.

Die in Friaul für Infrastruktur zuständige Landesrätin Cristina Amirante stellte dabei gemeinsam mit italienischen Fachbeamten den aktuellen Stand sowie den Zeitplan des Sanierungsprojekts vor. „Dieses Treffen war sehr wichtig, um endlich klare Informationen zu erhalten und diese auch an die betroffene Region auf Kärntner Seite weitergeben zu können. Denn die Schadstelle befindet sich auf italienischem Boden, wir können die Sanierung von Kärntner Seite nicht beeinflussen, sehr wohl aber mit Nachdruck an die Dringlichkeit erinnern“, so Gruber.

Der Fahrplan auf italienischer Seite sieht vor, dass die Genehmigungsverfahren für die Sanierung der Bestandsstrecke im April abgeschlossen werden. Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Friaul und dem Straßenerhalter ANAS wird im Mai mit der Umsetzung begonnen. Die Arbeiten gliedern sich in zwei Phasen: erstens Felssprengungen und Hangsicherungsarbeiten, zweitens Sanierung der bestehenden Fahrbahn.

„Landesrätin Amirante hat zugesichert, dass die Strecke mit Ende 2024 wieder geöffnet werden kann, was ein wichtiges Signal auch an die Gailtaler Wirtschaft ist“, informiert Gruber. In den Zeitplan wurden laut Auskunft der Vertreter Friauls auch eventuelle witterungsbedingte Unterbrechungen einkalkuliert, sodass der Termin mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eingehalten werden kann.

Für die schnelle Errichtung einer Notstraße, über welche der Verkehr während der Bauarbeiten geführt werden hätte können, gibt es von Friaul allerdings kein grünes Licht, solange die Felssicherungsarbeiten nicht abgeschlossen sind. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß, da aktuelle Steinschlagbereiche gequert werden müssten, um überhaupt einen Zugang zur möglichen Notstrecke zu schaffen. „Die Sicherheit hat Priorität. Daher müssen wir diese Entscheidung Friauls akzeptieren. Positiv ist jedoch, dass die Errichtung einer solchen alternativen Trasse nicht gänzlich vom Tisch ist“, betont Gruber. Friaul habe in Aussicht gestellt, eine solche Behelfsstrecke zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen zu können, um bei eventuellen weiteren Behinderungen auf der SS52 eine Alternative zu haben.

Beschlossen wurde auch die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul, um gemeinsam langfristige Lösungen für eine sichere Straßenverbindung zwischen den beiden Regionen zu prüfen.

 

Text: Redaktion, Foto: Büro LHStv. Gruber/Gamper

05. April 2024 um