„Räume für Bäume“: In Lienz kann man für 350 Euro Baumpate werden

Im Rahmen eines Interreg-Projektes feilen Lienz und Bruneck an ihrer „grünen Infrastruktur“. Am 16.8. erfolgte in Lienz der Startschuss zum „Baumpatenschaftsmodell“.

500 neue Bäume sollen in den nächsten Jahren in Lienz auf öffentlichem Grund gepflanzt bzw. bestehende Bäume durch widerstandfähigere Exemplare ersetzt werden. Lienz und Bruneck arbeiten im Interreg-Projekt „Blühende Städte“ gemeinsam an der Verstärkung der städtischen „grünen Infrastruktur“. Während in Lienz am 16.8. das Projekt „Baumpatenschaft“ offiziell gestartet wurde, beschäftigt sich die Pustertaler Bezirkshauptstadt Bruneck mit Projekten zur Biodiversität in der städtischen Grünflächengestaltung.

 

In Zeiten steigender Hitzebelastung werden Bäume in Städten immer wichtiger. Dies weiß man auch in Lienz, weshalb hier in den nächsten Jahren bis zu 500 neue Bäume gepflanzt werden sollen. Für diese kann die Bevölkerung eine Baumpatenschaft übernehmen. Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser und kühlt dadurch seine Umgebung.

 

„In Anbetracht stetig steigender Temperaturen erhöhen Bäume die Lebensqualität in einer Stadt enorm“, betonte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bei der Präsentation des Baumpatenschaftsprojektes im Park bei Schloss Bruck. „Sie spenden Schatten, kühlen und befeuchten durch das Wasser in ihren Blättern die Luft, dämpfen den Straßenlärm und dienen als Feinstaubfilter. Auch als Lebensraum für Tiere sind sie wichtig. Daher bieten wir Räume für Bäume.“

Als Basis für das Projekt „Baumpatenschaft“ analysierte Elisabeth Mattersberger im Auftrag der städtischen Abteilung Forst und Garten ein Jahr lang den städtischen Baumbestand hinsichtlich Baumgesundheit, Erweiterbarkeit und Klimaresistenz. Der städtische Baumkataster umfasst derzeit rund 3.000 Stadtbäume und dokumentiert deren Baumgesundheit, Pflege- und Ersatzbedarf. Für die Sonnenstadt Lienz sind rund 200 Baumsorten als sogenannte „Zukunftsbäume“, klima- und hitzeresistente Baumarten identifiziert. „Diese Datenbank dient uns als Entscheidungsgrundlage für künftige Baumpflanzungen und die Beratung der BürgerInnen“, erklärte Abteilungsleiter und Stadtförster Martin König.

Die Stadt Lienz will die angepeilte Erweiterung des städtischen Baumbestandes um 500 neue Bäume mit Unterstützung der BürgerInnen erreichen, beziehungsweise dazu einladen, eine Baumpatenschaft zu übernehmen. Auf vordefinierten Standorten können spezifisch angepasste Baumsorten ausgewählt und digital als Wunsch zur Baumpatenschaft angemeldet werden. Übersichtlich visualisiert und digital unterstützt, wird die Baumpatenschaft auf der Website der Stadt Lienz unter:
https://www.lienz.gv.at/stadtleben/stadtlabor-lienz/projekte-und-initiativen/baumpatenschaft.html

Nach der Übermittlung des Antrages an die Abteilung Forst- und Garten (forstundgarten@stadt-lienz.at) der Stadtgemeinde Lienz wird der Baumwunsch als reserviert vorgemerkt. Angepasst an die beste Pflanzsaison (Herbst und Frühjahr) wird der jeweilige Baum im Beisein der BaumpatInnen gepflanzt, welche für ihre Baumpatenschaft eine Urkunde erhalten und auf der Website der Stadt Lienz mit einer spezifischen Widmung als Pate bzw. Patin dokumentiert werden. Die Baumpatenschaft wird um € 350,00 angeboten, die Stadtgemeinde Lienz übernimmt den Baum in den öffentlichen Baumkataster und sorgt künftig für die Baumpflege, Kontrolle und Baumgesundheit.

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute

17. August 2021 um