Minister Klug fixierte in Lienz Bahn-Paket für Osttirol

Rund 72 Mio. Euro fließen in den nächsten Jahren in den Ausbau der Bahninfrastruktur in Osttirol. Herzstück ist das neue Mobilitätszentrum in der Bezirkshauptstadt.

„Übereinkommen zum nahverkehrsgerechten Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in Osttirol“ – so nennt sich der Vertrag, den Infrastrukturminister Gerald Klug, LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe, die Lienzer Bgm. LA DI Elisabeth Blanik und Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG, am Freitagvormittag, 26. Februar 2016, im Ratsaal der Liebburg unterzeichneten. „In den nächsten fünf Jahren werden wir in Österreich rund 25 Mrd. Euro in den Ausbau leistungsfähiger Netze investieren – es geht dabei sowohl um Schiene und Straße als auch um  Strom, Gas und Telekommunikation“, so Gerald Klug einleitend. Mit einem Volumen von rund 50 Mio. Euro werde die Bahn in Osttirol bis 2020 modernisiert, zusätzliche ca. 22 Mio. Euro fließen in die Erneuerung der Sicherungsanlagen. „Ich gehe davon aus, dass rund 80% des Investitionsvolumens an Osttiroler Unternehmen gehen. Das neue Mobilitätszentrum am Lienzer Bahnhof macht auch den Standort für Betriebsansiedlungen attraktiver und soll neue Arbeitsplätze schaffen“, so der Infrastrukturminister.

Minister Gerald Klug: „Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr arbeiten wir mit Hochdurck daran, dass der Schienenverkehr in öffentlicher Hand funktioniert. Das macht uns zum Bahnland Nummer 1 in der EU."

Minister Gerald Klug: „Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass der Schienenverkehr in öffentlicher Hand funktioniert. Das macht uns zum Bahnland Nummer 1 in der EU.“

Der Bahnhof Lienz ist mit einem Projektvolumen von rund 25 Mio. Euro das größte Einzelvorhaben im Programm. Durch den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs, die Neugestaltung von Vorplatz und Busterminal, die Errichtung einer Park&Ride-Anlage und einer Unterführung entsteht in Lienz ein modernes Mobilitätszentrum. „Der Lienzer Bahnhof wird vom ,hässlichen Entlein‘ zu einer barrierefreien Mobilitätsdrehscheibe. Für das Park&Ride-System entstehen 124 neue Parkplätze im Süden, 40 Parkplätze auf der Nordseite und eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. Außerdem wird eine Bike&Ride-Anlage entstehen, wo die Fahrräder witterungsgeschützt abgestellt werden können“, nannte Andreas Matthä Details. Neben der Automatisierung der Anschlussstellen für den Güterverkehr wird auch die Weichenstellung am Lienzer Bahnhof zukünftig elektronisch gesteuert. Sieben Bahnhöfe und Haltestellen werden modernisiert, bei der Handelsakademie entsteht eine neue Haltestelle.

LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe: „Wir arbeiten im Land Tirol intensiv an der Verbesserung des Bahn-Angebotes und der Attraktivierung der Preise. Mit der Tarifreform Anfang nächsten Jahres wird der Fahrgast diese Verbesserungen deutlich zu spüren bekommen."

LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe: „Wir arbeiten im Land Tirol intensiv an der Verbesserung des Bahn-Angebotes und der Attraktivierung der Preise. Mit der Tarifreform Anfang nächsten Jahres wird der Fahrgast diese Verbesserungen deutlich merken.“

In den vergangenen vier Jahren arbeiteten Bund, Land, Stadt und ÖBB intensiv an der Planung des Bahnausbaus in Osttirol und am neuen Lienzer Bahnhof. „Das Mobilitätszentrum in Lienz wird die zentrale Schnittstelle der öffentlichen Mobilität. Auf die Anbindung Richtung Pustertal und Stadtzentrum wurde dabei besonderer Wert gelegt“, betonte Ingrid Felipe. „Ich brauche einen neuen Bahnhof“, mit diesen Worten habe das erste Gespräch mit dem ÖBB-Vorstand in Wien vor vier Jahren begonnen, erzählte Elisabeth Blanik. „Vom ersten Moment an war das Projekt von einem guten Spirit erfüllt und von Lösungsorientierung geprägt. Sowohl mit den ÖBB und dem VVT als auch mit dem Baubezirksamt war von Beginn an eine außerordentlich gute Zusammenarbeit möglich“, so die Lienzer Bürgermeisterin.

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Minister Gerald Klug, Bgm. Elisabeth Blanik und ÖBB-Vorstandsdirektor Andreas Matthä bei der Vertragsunterzeichnung

Durch das Bahn-Paket würden auch die Voraussetzungen für den neuen integrierten Taktfahrplan in Osttirol geschaffen. Mit einem durchgängigen Stundentakt zwischen Lienz und Innichen sowie einem Halbstundentakt während der Wintersaison im Regionalverkehr zwischen Sillian und Innichen würden Verbesserungen umgesetzt, von der insbesondere auch die Tourismuswirtschaft profitieren würde, erläuterte Felipe. Mit ersten Arbeiten an der Strecke und an den sieben Bahnhöfen/Haltestellen werde  Ende 2016/Anfang 2017 begonnen. Der erste Spatenstich für den Großbau in mehreren Teilen würde im Jahre 2018 erfolgen. „Mit Fahrplanwechsel 2019 wird der Fahrgast schon erste wesentliche Verbesserungen spüren, 2020 sollte das neue Mobilitätszentrum fertig und spätesten 2030 das gesamte Programm umgesetzt sein“, so der ÖBB-Vorstandsdirektor abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

26. Februar 2016 um