Lienz: Hochwasserschutz an der Isel bringt mehr Sicherheit und schafft Erholungsraum
Die Isel wird auf etwa 1,1 km Länge um bis zu 2,5 Meter eingetieft. Investiert werden rund 14 Mio. Euro. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2026 geplant.
Die Arbeiten zum Hochwasserschutz an der Isel in Lienz haben begonnen. Unter Anwesenheit von Bundesminister Norbert Totschnig, Bürgermeisterin LA Elisabeth Blanik und LH-Stv. Josef Geisler erfolgte am Montag, 5. Feber, mit dem Spatenstich der offizielle Startschuss für das Großbauvorhaben.
Die Liste der hochwasserkritischen Situationen an der Isel ist lang. „Beim Hochwasser im Jahr 1965 ist mit 720 m³ pro Sekunde der höchste Durchfluss aufgetreten, im August 2020 waren es 555 m³ pro Sekunde. Mit den Baumaßnahmen werden nun 15 Hektar Fläche und rund 100 Objekte geschützt“, erklärte Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Investiert werden in das Schutzprojekt rund 14 Mio. Euro. 85 Prozent trägt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft. Für die verbleibenden 15 Prozent und einen Sonderbeitrag kommt die Stadtgemeinde Lienz auf.
„Wir schaffen mit diesem Projekt nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch einen neuen Erholungsraum mitten in der Stadt. Im Bereich des Iselparks wird die Ufermauer unterbrochen, Sitzstufen laden zum Verweilen ein und machen die Isel in der Stadt noch besser erlebbar“, erklärte Bgm. Elisabeth Blanik. Zwischen der Pfarrbrücke und der Spitalsbrücke dient die neue Ufermauer als Fundament für einen neuen Gehweg mit drei kleinen Aussichtsplattformen. Unterhalb der Schlossbrücke hat die Stadtgemeinde ein Grundstück für eine ökologische Gestaltung angekauft.
Um 15 Hektar Stadtgebiet vor einem Hochwasser mit 100-jährlicher Eintrittswahrscheinlichkeit zu schützen, wird die Isel auf einer Länge von 1,1 Kilometern um bis zu zweieinhalb Meter tiefer gelegt. „Gleichzeitig werden die bestehenden Ufermauern unterfangen, saniert und verstärkt. Durch den Abbruch des Katarakts und die Errichtung entsprechender Rampen im Fluss wird die Isel durch das Schutzprojekt in diesem Bereich für Fische wieder passierbar. Der Iselsteg wird ohne Pfeiler im Fluss neu errichtet. Damit reduzieren wir die Gefahr von Verklausungen im Stadtgebiet deutlich“, so Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft.
Die bestehende Geschiebemessstelle beim Pegel an der Isel wird in das Gemeindegebiet von Oberlienz an einen Standort unterhalb der Glanzerbrücke verlegt. Gebaut wird bis 2026 jeweils in der Niedrigwasserperiode im Winter. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2026 geplant.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Land Tirol/Brunner Images, Osttirol heute/Mühlburger