Lienz: Am Hochstein entsteht längste Naturrodelbahn Tirols

Um den kooperativen Wandlungs- und Entwicklungsprozess am Lienzer Hausberg ging es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung – rund 64.000 Euro Förderung fließen für ein Leader-Projekt.

Seit dem Jahr 2017 läuft der kooperative Wandlungs- und Entwicklungsprozess für den Lienzer Hochstein. Der Gemeinderat hat damals den Auftrag gegeben, verschiedene Szenarien im Rahmen eines erweiterten Bürgerbeteiligungsprozesses auszuarbeiten. „Entschieden haben sich die Mandatare für einen umfassenden Wandlungsprozess. Es geht darum, den Hochstein zu einem Ganzjahres-Erlebnisberg zu machen. Die Bürger und die Beteiligten am Hochstein wurden umfassend eingebunden, 31 Leitprojekte wurden definiert”, berichtete Stadtmarketing-Leiter Oskar Januschke.

Es hätte zahlreiche Sitzungen und Beratungen gegeben, bei denen Maßnahmen und Priorisierungen diskutiert und ausgearbeitet worden seien. „Bei den 4. Wirtschafts- und Standortgesprächen hatten wir Prof. Stefan Lindinger zu Gast, die Projektarbeitsgruppe beschäftigte sich u.a. auch mit dem Klimawandel und den genuss- und erholungssuchenden Gästen. Die Uni Klagenfurt befragte Sport- und Outdooranbieter zum Thema Trends im Wintersport”, so Januschke. Die Ergebnisse der Befragungen hätte sich auffallend mit den Einschätzungen der Arbeitsgruppe gedeckt. „Skitourengehen, Winterwandern und Rodeln werden laut dieser Befragung künftig noch an Bedeutung gewinnen. Skifahren ist als Zukunftsthema nicht mehr so markant, es wurde sogar schon vom sanften Thema Schneeschuhwandern überholt”, berichtete der Stadtmarketing-Leiter.

Für die nächsten Schritte wurde ein Leader-Projekt eingereicht. In Phase II geht es im Wesentlichen um die weitere Positionierung und die Erarbeitung eines Masterplans. Bei der Gemeinderats-Sitzung ging es um die Genehmigung des Fördervertrages. Die Projektphase erstreckt sich bis 31. Juli 2020, und es wurden Kosten von rund 85.000 Euro genehmigt. Rund 75% davon werden durch EU- und Landesmittel gefördert, die restlichen Eigenmittel von ca. 21.000 Euro wurden vom Gemeinderat ebenso wie der Fördervertrag einstimmig beschlossen.

Bei der Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt ging es vor allem um den geplanten Rodelweg, der bis zur Hochsteinhütte geführt werden soll. Entstehen soll hier die längste Naturrodelbahn Tirols mit einer Streckenlänge von mindestens 7 Kilometern. „Wir müssen nach vorne schauen. Ich bin guter Hoffnung, dass wir die Rodelbahn noch im kommenden Winter benutzen können”, so GR Christian Steininger (ÖVP).

GR Josef Blasisker (FPÖ) stellte die Frage nach der Aufstiegshilfe: „Für mich muss auch die Begleitmusik passen. Ich stelle mir die Frage, wie die Rodler hinauf bis zur Hochsteinhütte kommen. Es gibt keinen Lift dorthin, und ich denke mir, dass die meisten nicht zu Fuß gehen wollen.” Bgm. Elisabeth Blanik (SPÖ) entgegnete, dass diese Frage in der Arbeitsgruppe umfassend diskutiert werde. „Es gibt Gespräche mit der Agrargemeinschaft Bannberg. Auch Taxifahrten bis zur Hochsteinhütte und eine Ampelregelung werden angedacht. Es muss uns darum gehen, was wir kurzfristig und schnell organisieren können”, betonte die Bürgermeisterin.

Vize-Bgm. Kurt Steiner (ÖVP) thematisierte wie Josef Blasisker die Lifte am Hochstein. „Die Seilbahn ist 45 Jahre alt. Den Rodelweg – wie er geplant ist – finde ich perfekt. Aber man müsste in Sachen Aufstiegshilfen mehr Druck machen”, so Steiner.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute

18. September 2019 um