Nußdorf-Debant: Rund 1,8 Millionen Euro für die Modernisierung des Aguntstadions

16 Tagesordnungspunkte wurden bei der Gemeinderatssitzung am 28.7. abgehandelt. Große Aufmerksamkeit wurde dem Thema „Umbau des Aguntstadions“ geschenkt.

Nach Begrüßung und Festlegung der Beschlussfähigkeit nahm Bürgermeister Andreas Pfurner am Abend des 28.7.2020 zunächst zur aktuellen Corona-Situation in seiner Heimatgemeinde und im Bezirk Stellung. „Nußdorf-Debant ist seit Mitte April Corona-frei, in der Anfangsphase der Pandemie verzeichneten auch wir einige Fälle. Aktuell ist Osttirol der einzige Bezirk Tirols ohne einen bestätigten Infektionsfall. Hoffen wir, dass sich die Situation im Herbst nicht verschlechtert!“ Veranstaltungen seien, so der Bürgermeister der Marktgemeinde im Lienzer Talboden, derzeit kaum möglich. Er richtete einen Appell insbesondere an den Fußballverein, achtsam zu sein, vor allem jetzt zu Beginn der Meisterschaftsspiele. Wie es mit Schulen und Kindergärten im Herbst weitergehen wird, könne man derzeit noch nicht exakt abschätzen.

 

 

Besser als ursprünglich angenommen haben sich die Gemeindeeinnahmen in Nußdorf-Debant entwickelt. Die erwarteten Ausfälle bei Kommunalsteuer und Ertragsanteilen fielen, wie Andreas Pfurner erläuterte, niedriger aus als befürchtet. „Die Zusage für die Landeshilfe in Höhe von 128.000 Euro liegt uns schon vor, ebenso wie jene für 350.000 Euro von Seiten des Bundes bzw. 150.000 Euro von Seiten des Landes für Infrastrukturprojekte.“

Er stellte den MandatarInnen in der Folge auch das Projekt „Aguntstadion neu“ vor und brachte die einzelnen Punkte zur Beschlussfassung. Der Planungsauftrag inklusive der Bauaufsicht wurde an modul2 vergeben. Bgm. Pfurner: „Wenn alles ohne größere Probleme über die Bühne geht, sollten die Baubescheide bis Ende September vorliegen und die Vergabe der einzelnen Gewerke bis 10. Oktober abgeschlossen sein. Mitte Oktober könnten dann die Bauarbeiten starten.“

 

 

Die Fertigstellung des Projektes ist für den Sommer 2021 geplant. Bis dahin sollte dann die neue, überdachte Tribüne umgesetzt sein, die man, vom nördlichen Eingang ins Stadion gelangend, über eine barrierefreie Rampe wird erreichen können. Auf der 41  Meter langen Tribüne sind 208 Sitzplätze für die Fußballfans vorgesehen. Weitere Stehplätze finden sich auf der Brücke bzw. der Rampe, die sich zu beiden Seiten der Tribüne auf einer Länge von rd. 35 bzw. rd. 50 Metern erstrecken. Für die Fußballer werden zwei Gästekabinen zu je 25 Quadratmetern und ein Duschraum mit WC sowie drei Heimkabinen mit 24, 30 und 40 Quadratmetern Größe und zwei Duschräume mit WCs realisiert. Hinzu kommen Lagerräume für die Fußball-Utensilien und eine Schiedsrichterkabine. Den Besuchern sollen künftig zwei WC-Anlagen für Damen und Herren sowie ein barrierefreies WC für Menschen mit Einschränkungen zur Verfügung stehen. Errichtet wird auch eine neue, modern ausgestattete Kantine inklusive Küchenblock sowie ein direkt daran anschließender überdachter Platz für die Zuschauer. Eine eigene, vorgesetzte Sprecherkanzel sichert einen optimalen Überblick. Das Spielfeld bleibt unverändert bestehen.

Die Installierung einer Flutlichtanlage, die schon seit Jahren immer wieder diskutiert wird, ist vorerst nicht vorgesehen. „Wir führen Gespräche mit der TIWAG, deren Freileitung quer über den südlichen Teil des Spielfeldes führt. Der Masten steht nur zwei Meter hinter der Toroutlinie“, so Bürgermeister Pfurner. „Angedacht ist, die Leitungen unter die Erde zu verlegen – und dann in ein oder zwei Jahren eine Flutlichtanlage zu errichten.“ Einstimmig wurde beschlossen, den Auftrag zu einer Konzeptplanung für die Flutlichtanlage an die Fa. Technotherm zu vergeben.

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Osttirol heute, Visualisierung: modul2

30. Juli 2020 um