Drauradweg im Osttiroler Pustertal ab 30. Mai wieder durchgängig befahrbar

Die Sanierungsarbeiten am Drauradweg im Pustertal sind nach den verheerenden Schäden, die das Sturmtief Vaia im vergangenen Herbst angerichtet hat, in vollem Gange.

Das Land Tirol lud Donnerstagvormittag, 18. April, zur Webhofergrube in Mittewald, um über den Stand der Wiederherstellungsarbeiten am Drauradweg zu informieren. Große Wassermengen, enorme Mengen an Geschiebe aus den Seitenbächen und viel Treibholz haben in Osttirol Ende Oktober 2018 zu erheblichen Schäden entlang von Drau, Isel und Gail geführt. „Wir sind hier in Osttirol mit einem blauen Auge davongekommen. Wichtig ist, dass es keine Personenschäden gab. Die Schutzmaßnahmen, die wir hier gesetzt haben, haben ihre Wirkung gezeigt, sonst wäre es zu Schäden wie bei den Überschwemmungen 1966 gekommen”, so LH-Stv. Josef Geisler.

 

LH-Stv. Josef Geisler: „Der Drauradweg ist eine wichtige touristische Einrichtung. Rechtzeitig zu Beginn der Radsaison Ende Mai können wir ihn zumindest provisorisch wieder öffnen.”

 

Allein an der Drau entstanden auf einer Länge von 25 Kilometern Schäden im Ausmaß von rund 6 Mio. Euro. Mehrfach hat sich der Fluss ein neues Bett gesucht und sich mehr Raum genommen, Ufersicherungen wurden zerstört, der Drauradweg teils komplett weggerissen. „Knapp ein halbes Jahr nach den Unwettern haben wir im Schutzwasserbau die wichtigsten Sofortmaßnahmen abgeschlossen, und der Radweg ist ab 30 Mai wieder durchgängig befahrbar. Bis zur endgültige Wiederherstellung werden mehr als 2 Mio. Euro in den Drauradweg investiert”, erklärte Geisler.

 

 

Schwere Schäden an der Infrastruktur angerichtet hat das Hochwasser insbesondere im Gemeindegebiet von Anras und Assling zwischen der zerstörten Ascherbrücke und dem Sturzelbach. Der Betreuungsweg der Wasserbauverwaltung, der auch als Radweg genutzt wurde, wurde in Teilabschnitten auf einer Länge von 850 Metern vollständig zerstört. „Es würde keinen Sinn machen, die Ascherbrücke und den Radweg am rechten Ufer wiederherzustellen. Deswegen wurde der Betreuungsweg am linken Ufer adaptiert. Am Margarethenbach in Anras und in Thal werden zwei Behelfsbrücken errichtet. So ist rechtzeitig zu Beginn der Radsaison – am Christi Himmelfahrtstag 30. Mai – der Radweg wieder durchgängig befahrbar”, berichtete Harald Haider, Leiter der Baubezirksamtes Lienz.

 

Harald Haider, Leiter des Baubezirksamtes Lienz: „Unsere Mitarbeiter haben im November/Dezember 2018 tolle Arbeit geleistet. Innerhalb von nur sechs Wochen wurde ein Grundkonzept aus dem Boden heraus gestampft. Neben dem Schutzwasserbau haben wir auch schon den Radweg mitberücksichtigt. 5,9 Mio. Euro wurden allein für die Behebung der Schäden genehmigt.”

 

Die drei Brücken, die zur endgültigen Wiederherstellung des Radweges erforderlich sind, werden derzeit geplant. „Es handelt sich dabei um die Radwegbrücke Mittewald oberhalb der Webhoferbrücke, die neue  Margartethenbachbrücke und eine Geh- und Radwegbrücke im Bereich des Gewerbegebietes in Thal”, so Haider. Errichtet werden sollen die drei Brücken in der Niederwasserphase im Winter 2019/2020. „Anschließend wird im Mai 2020 der Uferbegleit- und Radweg auf einer Länge von rund 6 km asphaltiert. Mit Beginn der Radsaison 2020 soll der Radweg dann wieder vollständig hergestellt sein”, so der Baubezirksamtsleiter.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

18. April 2019 um