Defereggental: Zwei neue Galerien geplant, Baubeginn im Frühjahr 2021

Die Mellitzgraben- und die Moosbachgalerie sollen in einer Bauzeit von rund zwei Jahren neu errichtet werden. Kostenpunkt: 10 Millionen Euro

Bei einem Lokalaugenschein heute Vormittag, 29.5.2020, informierte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter gemeinsam mit den Bürgermeistern Ingo Hafele (St. Jakob i.D.), Vitus Monitzer (St. Veit i.D.) und Franz Hopfgartner (Hopfgarten i.D.) sowie Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße des Landes Tirol, über das neue Vorhaben. „Die Ortschaften im Defereggental sehen sich immer wieder mit herausfordernden Naturkatastrophen konfrontiert, seien es Lawinenabgänge und Starkschneeereignisse im Winter oder schwere Felsstürze wie zuletzt Mitte April, wodurch das Tal eine Woche lang von der Außenwelt abgeriegelt war. Um die Sicherheit der Bevölkerung entlang der Defereggentalstraße zu gewährleisten, werden nun die Mellitzgraben- und die Moosbachgalerie an der L 25 Defereggentalstraße neu gebaut“, so Landeshauptmann Platter.

Noch in diesem Jahr sollen die Behördenverfahren abgewickelt und die Detailplanungen ausgearbeitet werden. Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2021, die Bauzeit beläuft sich auf rund zwei Jahre.

 

Lokalaugenschein an der L 25 Defereggentalstraße (von li.): Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße, Bgm. Ingo Hafele (St. Jakob i.D.), Bgm. Franz Hopfgartner (Hopfgarten i.D.), LH Günther Platter, Bgm. Vitus Monitzer (St. Veit i.D.)

 

Der geplante Bau der beiden Galerien stößt bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden natürlich auf große Zustimmung. „Wir kennen die herausfordernde Topographie unseres Tales. Der Bereich, wo sich der Felssturz ereignete, ist bereits seit langem eine Schwachstelle und entwickelt sich zu einer immer größer werdenden Gefahrenstelle unserer Landesstraße. Aus diesem Grund begrüßen wir es sehr, dass das Land nun in die Sicherheit der Bevölkerung und unserer Gäste investieren will“, waren sich die Ortschefs einig.

Die Entscheidung der Landesregierung, die es ermöglicht, an der L 25 eine maßgebliche Verbesserung des Schutzes vor Naturgefahren zu erzielen, begrüßt auch Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße des Landes Tirol: „Die Variantenentscheidung wurde professionell vorbereitet, und von unseren Kollegen der Wildbach- und Lawinenverbauung bestens unterstützt. Die Geländevermessung für die beiden Galerien liegt bereits vor, nun laufen die technischen Planungen an.“

Den Termin im Defereggental nahm Günther Platter auch zum Anlass, sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz nach dem Naturereignis im April 2020 zu bedanken. Die L 25 Defereggentalstraße war nach einem Felssturz in die Schwarzach und einer dadurch bedingten Unterspülung der Landesstraße bei Kilometer 10,8 im Gemeindegebiet von St. Veit zwischen dem Mellitztunnel und der Mellitzgalerie gesperrt. Die beiden Gemeinden St. Veit und St. Jakob im Defereggental waren deshalb am Straßenweg nicht erreichbar, sodass eine Luftbrücke für Medikamente und Lebensmittel eingerichtet werden musste.

 

Text: E. Hilgartner, Fotos: Land Tirol/Kathrein

29. Mai 2020 um