Bruder und Schwester in Not: Bischof Hermann Glettler ruft zu Spenden auf

Die Ernährung für Kinder und deren Familien in Tansania sicherzustellen, ist der Schwerpunkt der diesjährigen Adventsammlung von Bruder und Schwester in Not (BSIN).

Im Nordwesten Tansanias ist die Situation der kleinbäuerlichen Bevölkerung schwierig. Aufgrund von Abholzung, Klimawandel und Bodenerosion reichen die Ernten kaum aus, um die Bevölkerung zu ernähren. In einem gemeinsamen Projekt mit der lokalen Partnerorganisation CHEMA werden Mischkulturen aus Bäumen und Feldfrüchten gepflanzt. Wissensvermittlung zu nachhaltiger Landwirtschaft setzt theoretisch und praktisch bereits an Grundschulen an. „Bitte unterstützen Sie Bruder und Schwester in Not und ihre lokale Partnerorganisation CHEMA bei ihren innovativen Projekten“, wendet sich der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler zu Beginn des Advents an die Menschen in Tirol. „Auch wenn zurzeit keine Benefizveranstaltungen stattfinden können, bitte ich Sie umso herzlicher um Ihre Unterstützung für Kinder und Familien in Tansania. Sie bezeugen damit Gottes leidenschaftliche Sorge um die Zukunft aller Menschen!“

Mischkulturen wirken lokalen Folgen der Klimakrise entgegen

Die Regionen Karagwe und Kyerwa befinden sich im äußersten Nordwesten Tansanias, wo Abholzung ein ökologisches Problem mit Langzeitfolgen darstellt. Durch den Klimawandel verschieben sich die Regenzeiten und Niederschlagsmengen. Die Böden werden ausgeschwemmt, und die Ernten reichen nicht mehr aus. Mischkulturen aus Mangos, Orangen und verschiedenen Feldfrüchten wirken dem entgegen. „Die aufeinander abgestimmten Pflanzen beeinflussen sich gegenseitig positiv“, erklärt BSIN-Geschäftsführerin Magdalena Wiesmüller. „Durch Aufforstung können die Ernteerträge gesteigert werden: Bäume schützen den Boden vor Starkregen und Hitze, wodurch die Humusschicht erhalten bleibt.“

 

Bereits an Grundschulen lernen Kinder im Hauptprojekt von Bruder und Schwester in Not über Mischkulturen und nachhaltige Landwirtschaft.

 

Schulkinder setzen Nutzpflanzen für die Ernährung

Ein wichtiger Aspekt ist Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung. Da in Karagwe und Kyerwa nach Schätzung der Projektpartner etwa 70 Prozent der Kinder nur die Grundschule abschließen, setzt das Projekt bereits bei 6- bis 13-jährigen Kindern an. In sogenannten „Umweltclubs“ lernen die Kinder nachhaltige Landwirtschaft kennen und pflanzen auch selbst Baumsetzlinge im Kontext von Mischkulturen. Da für viele der Kinder das Mittagessen in der Schule eine vollständige Mahlzeit am Tag garantieren soll, leisten die Obstbäume und Nutzpflanzen am Schulgrund neben dem Wissenserwerb einen wesentlichen Beitrag zur Ernährung. „Mit der Unterstützung dieses Projekts ermöglichen Tirolerinnen und Tiroler den Kindern und ihren Familien in Tansania Ernährungssicherheit und langfristige Perspektiven!“ so Magdalena Wiesmüller.

BSIN-Gesichter 2021: Anna Gandler, Julia Gschnitzer, Matthias Mayr, Markus Renk

Bruder und Schwester in Not und ihre Partnerorganisationen verbindet die Vision eines friedlichen und gleichberechtigten Zusammenlebens aller in einer sozial und ökologisch gerechten Welt. Im Sinne dieses Anliegens unterstützen jedes Jahr unterschiedliche Personen aus Tirol die Plakat- und Videokampagne für die Adventsammlung. 2021 stellen Biathletin Anna Gandler, Schauspielerin Julia Gschnitzer, Bauer Matthias Mayr und der Buchhändler Markus Renk die „Gesichter“ der Kampagne dar. „Einen Baum pflanze ich immer auch in Vertrauen auf die nächste Generation“, so Matthias Mayr. Er ist Bauer am Oberländerhof in Kematen. „Nachhaltigkeit bedeutet, dass auch meine Kinder davon leben können.“

 

Text: Redaktion, Fotos: BSIN/Gerhard Berger/CHEMA

25. November 2021 um