Mein Lieblingsplatz: Die Kirche St. Nikolaus in Matrei in Osttirol

Auf einem wunderschönen Flecken Erde liegt die St. Nikolauskirche im Matreier Ortsteil Ganz. Es handelt sich um den ältesten erhaltenen Kirchenbau Osttirols.

Der schlichte, aber kulturhistorisch bedeutende Sakralbau liegt auf der Schattseite des Matreier Talkessels. Zwei alte Bauernhöfe gehören zum wunderschönen Ensemble und machen die Terrasse in der Fraktion Ganz zu einem besonders magischen Platz. Beeindruckend ist der Blick auf das Ortszentrum der Tauerngemeinde mit der Pfarrkirche St. Alban und der Panoramablick auf die Bergwelt der Venediger-, Glockner- und Granatspitzgruppe.

 

 

Das Äußere verrät noch nichts über die kulturhistorische Bedeutung des im 12. Jahrhundert n. Chr. errichteten Kirchleins. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die „Filialkirche St. Nikolaus“ im Jahre 1346. Die Doppelchoranlage mit zwei übereinander liegenden, quadratischen Räumen ist im Alpenraum einzigartig – der Unterchor wird als Nikolauskapelle, der Oberchor als Georgskapelle bezeichnet. Die kulturhistoriche Bedeutung ergibt sich auch aus der reichen romanischen Freskenausstattung. Der Unterchor ist mit Wandmalereien eines einheimischen Künstlers aus dem späten 13. Jahrhundert geschmückt. Bei den Fresken im Oberchor handelt es sich vermutlich um Arbeiten eines paduanischen Malers.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute

15. September 2020 um