Intensives Einsatzjahr für die Osttiroler Bergretter

Einen deutlichen Anstieg der Einsätze verzeichneten die Bergretter aus dem Bezirk Lienz im abgelaufenen Jahr. 128 Mal mussten die ehrenamtlich tätigen Helfer ausrücken.

„Während es österreichweit im Vorjahr einen leichten Rückgang der Alpinunfälle gab, müssen wir Bergretter aus dem Bezirk Lienz eine Zunahme um 23 Prozent vermelden“, hielt Peter Ladstätter, Obmann der heimischen Bergretter, am Mittwoch, 9.5.2018, in Lienz fest. Zuvor hatte Ladstätter Ehrengäste, Vertreter anderer Blaulichtorganisationen aus dem Bezirk sowie die Mitglieder zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Bergrettung Tirol – Bezirk Lienz in der Rotkreuz-Bezirksstelle herzlich begrüßt.

 

Peter Ladstätter, Obmann der Bergrettung Tirol – Bezirk Lienz, blickte auf ein arbeitsreiches Jahr 2017 zurück. Angesichts der oft sehr herausfordernden Einsätze bedankte er sich insbesondere auch bei den Angehörigen der Mitglieder. „Hinter jeder Bergretterin/jedem Bergretter steht eine Familie, die darauf hofft und wartet, dass die Frauen und Männer gesund vom Einsatz zurückkehren.“

 

Die Zahlen, die der Bezirksleiter in seinem Jahresrückblick allen Anwesenden zur Kenntnis brachte, zeigten auf, wie intensiv das Einsatzjahr 2017 für die Männer und Frauen der Bergrettung Osttirol war. Den 91 Einsätzen des Jahres 2016 standen 2017 128 Einsätze gegenüber. Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Helfer im Vorjahr 4.405 Stunden, 2016 waren es 2.964 gewesen. „46 Einsätze haben wir nicht verrechnet“, so Peter Ladstätter, der erklärte, dass dies vor allem bei der Rettung Einheimischer oder bei Einsätzen mit tragischem Ausgang der Fall gewesen ist. „67 Personen konnten wir im Vorjahr unverletzt und 43 verletzt bergen. In 14 Fällen kam leider jede Hilfe zu spät. Von den sieben Lawinentoten in Tirol kamen drei in Osttirol ums Leben.“ Mit den Worten „Der Alpinunfall ist nach wie vor männlich“, sprach der Bergrettungs-Obmann ein nicht uninteressantes statistisches Detail an. Von den im Vorjahr verunfallten 123 Personen waren nur 33 Frauen. Ladstätter hob besonders auch die gute Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen im Bezirk hervor und betonte die Wichtigkeit, dass bei den Einsätzen nach Möglichkeit auch ein Bergrettungsarzt bzw. ein Mitglied der Alpinpolizei mit dabei ist.

 

Bergrettungsarzt Dr. Josef Burger informierte darüber, dass man in Osttirol auf einen ausgezeichneten Ausbildungsstand der Bergrettungsärzte verweisen könne und erzählte von einem sehr gut besuchten Reanimationskurs auf der Stüdlhütte.

 

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde der Prägratner Michael Weiskopf für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit dem „Goldenen Ehrenzeichen“ ausgezeichnet. Dank und Anerkennung der Bergretter sprachen Peter Ladstätter und Landesleiter Hermann Spiegel auch den beiden Bezirkspolitikern Martin Mayerl und Josef Schett aus.

 

Die Bergrettung Tirol – Bezirk Lienz wird organisatorisch durch acht Ortsstellen – Kals a.G., Prägraten a. G., Virgen, Matrei i.O., Defereggental, Lienz, Obertilliach und Sillian – vertreten. Diese Ortsstellen decken gemeinsam ein Sechstel der Landesfläche Tirols als ihr Einsatzgebiet ab. Der Bezirk Lienz zählt aktuell 511 Bergrettungsmitglieder, 13 davon sind Bergrettungsfrauen. Das Team der Bergrettungsärzte umfasst eine Ärztin und 10 Ärzte, der Lawinenhundestaffel gehören neun Hundeführer mit ihren Einsatzhunden an.

 

Text: A. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

11. Mai 2018 um