Osttiroler Polizei: Von der Zeit des Lockdowns und der Rückkehr zum „Alltag“

Wir sprachen mit Chefinspektor Oskar Monitzer über den Dienstbetrieb während des Lockdowns und darüber, wie auch bei der Polizei langsam wieder der „normale Alltag“ einkehrt.

„Kriminalpolizeilich war die Zeit des Lockdowns äußerst ruhig. Auch in Bezug auf Gewalt in der Familie beobachteten wir keine besonderen Auffälligkeiten. Weil es von Mitte März bis etwa Mitte Mai aufgrund der Vorschriften kaum Verkehr gab, sind natürlich auch Unfälle und die mit dem Straßenverkehr zusammenhängenden Delikte (Geschwindigkeitsübertretungen, Alkohol am Steuer usw.) auf ein äußerst niedriges Niveau gesunken“, sagt Oskar Monitzer, der stellvertretende Osttiroler Bezirkspolizeikommandant.

Über die Kriminalstatistik während der Zeit des Corona-Lockdowns sind noch keine Auskünfte zu erhalten. „Ich kann dazu nur sagen, dass es während dieser rund zwei Monate kaum Einbrüche und Diebstähle gegeben hat. Auch Raufereien und Körperverletzungen waren kaum zu beobachten. Das hat natürlich damit zu tun, dass die Lokale geschlossen waren“, so Monitzer.

Beschäftigt war die Polizei nach dem Shutdown – wie überall anders auch – mit Überprüfungen für die Gesundheitsbehörde und mit Kontrollen betreffend die Einhaltung von Erlässen und Vorgaben. „Wir haben positiv auf das Coronavirus Getestete bzw. Kontaktpersonen auf Einhaltung der vorgeschriebenen Quarantänemaßnahmen überprüft. Um die Privatsphäre der betroffenen Personen zu schützen, führten wir diese Kontrollen in Zivil durch. Bei Streifen überprüften wir die Einhaltung der Corona-Vorschriften – wie Abstand oder Mundschutz.“

Auch die Grenzkontrollen in Arnbach waren ein Teil der Polizeiarbeit während des Lockdowns. „Wir waren rund um die Uhr an der Grenze zu Italien. Die gesundheitsbehörlichen Überprüfungen wurden von MitarbeiterInnen der Bezirkshauptmannschaft Lienz und später von Soldaten der Bundesheeres durchgeführt“, so Monitzer.

Auch bei der Osttiroler Polizei wurden die Polizistinnen und Polizisten in verschiedene Teams getrennt. „Immer die gleichen Beamten versahen gemeinsam Tag- und Nachtdienste. Diese Trennung war notwendig, um den Dienstbetrieb weiter zu gewährleisten, wenn eine Corona-Infizierung innerhalb der Osttiroler Polizei aufgetreten wäre“, erklärt der Chefinspektor dazu.

Inzwischen ist auch bei der Osttiroler Polizei wieder der „normale Alltag“ eingekehrt. „Durch die Lockerungsmaßnahmen ist seit etwa Mitte Mai wieder der übliche Straßenverkehr angelaufen. Den großen Urlauberverkehr gibt es in Osttirol noch nicht. Aber wir rücken schon wieder verstärkt zu Freizeitunfällen – vor allem auch zu Radunfällen – aus“, so Oskar Monitzer abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Martin Lugger

25. Juni 2020 um