„Corona-Jahr“ 2020: Osttirols Wasserretter leisteten 4.409 freiwillige Stunden

Elf Einsätze waren 2020 von Osttirols Wasserrettern zu bewältigen. Die Suche nach vermissten Personen war genauso dabei, wie die Befreiung von Kajakfahrern aus einer Notlage.

Auch für die Wasserrettung war das Jahr 2020, das von der Corona-Pandemie beherrscht wurde, ein besonders herausforderndes. „Plötzlich hieß es, dass sämtliche Aktivitäten – wie das wöchentliche Training, das Wildwasserschwimmen und sonstige Schulungen – abgesagt werden müssen. Auch die Kinderschwimmkurse, die wir kurz vor dem Lockdown gestartet hatten, mussten abgebrochen werden. Keiner wusste, wie es weitergehen soll. Wir unternahmen alles, um zumindest bei Alarmeinsätzen bereit zu sein. Das war aufgrund der Auflagen eine große Herausforderung“, berichtet Markus Pflanzl, der die Obmannschaft am 31. Jänner 2020 von Franz Striemitzer übernommen hatte. Er ist seit Mitte des Jahres Einsatzstellenleiter. Um eine optimale Zusammenarbeit mit den Behörden und anderen Einsatzorganisationen sowie eine optimale Schlagkraft bei den Einsätzen sicherstellen zu können, wurde der neue Funktionsbereich der Bezirkseinsatzleitung geschaffen.

 

 

Insgesamt elf Einsätze waren 2020 abzuarbeiten. 18 Wasserretter waren am 26. Mai im Einsatz, als der Uferbereich links und rechts der Drau bis zur Kärntner Landesgrenze auch mittels Rafts nach einer vermissten Person abgesucht wurde. Am 6. Juli wurde die Wasserrettung gemeinsam mit der Feuerwehr Huben zu einem Einsatz an der Isel zwischen Feld und Huben gerufen. Eine Gruppe von 4 Kajakfahrern war in Wassernot geraten. Die Verunfallten wurden versorgt und an das Ufer gebracht. Zehn Wasserretter waren dabei im Einsatz.

 

 

Die Wasserrettung Osttirol besteht aktuell aus 189 Mitgliedern, davon 102 Kinder und Jugendliche. 168 Förderer unterstützen die Einsatzorganisation. Insgesamt 4.409 freiwillige Stunden haben die Mitglieder 2020 geleistet. Den größten Anteil hatten dabei die Jugendarbeit (1.647 Stunden), der Bereich Wildwasser (905 Stunden) und die Dienste (452 Stunden).

 

 

„Im Sommer haben wir unsere Arbeit – unter Einhaltung der jeweiligen Covid-Bestimmungen – wieder aufgenommen. Wir konnten wieder trainieren sowie Aus- und Weiterbildungen absolvieren. Auch die Dienste im Freibad Lienz und am Tristacher See wurden wie gewohnt durchgeführt. Im Herbst kam der zweite Lockdown, und es stand wieder alles still. Besonders getroffen hat uns die Absage der geplanten Einweihungsfeier unserer neuen Einsatzstelle“, berichtet der Einsatzstellenleiter.

 

 

Nach den schwierigen Bedingungen im Ersatzquartier in der Peggetz sind die Osttiroler Wasserretter sehr dankbar für die neue Einsatzstelle beim Dolomitenbad. „Wir hoffen, dass wir die Einweihungsfeier, die wir wegen Corona schon zwei Mal verschieben mussten, heuer endlich durchführen können. Unser neues Einsatzfahrzeug, das statt dem alten Ford Transit angekauft und Ende 2020 in Dienst gestellt werden konnte, hat sich schon jetzt bezahlt gemacht“, so Pflanzl.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Wasserrettung Osttirol

12. Februar 2021 um