Gemeinderat entscheidet über Dolomitenbad

In der morgigen Sitzung werden die aktuellen Pläne von DI Hans Peter Machné vorgestellt. Mit Beschlussfassung erhält Bürgermeisterin Blanik den Auftrag zu Finanzverhandlungen.

Bürgermeisterin DI Elisabeth Blanik machte am 8.10. im Rahmen eines Pressegespräches auf die Pläne zum neuen Dolomitenbad in Lienz neugierig. In der für den 9.10. anberaumten Gemeinderatssitzung (Beginn: 18.00 Uhr), zu der auch die Bevölkerung eingeladen ist, wird der von Architekt DI Hans Peter Machné konzipierte Entwurf zum Um- und Zubau ausführlich erläutert und anhand eines Filmes präsentiert werden.

Schon Ende letzten Jahres waren Stimmen laut geworden, die anstelle eines Neubaues eine Sanierung des bestehenden Hallenbades gefordert hatten. DI Hans Peter Machné, dessen Vater Manfred den 70er-Jahre-Bau seinerzeit entworfen hatte, legte dazu auch gleich dementsprechende Konzepte vor. Die Stadt Lienz beauftragte eine Steuergruppe, bestehend aus Mitgliedern aller Fraktionen, mit der Prüfung dieser Variante, die nun dem Gemeinderat vorgelegt werden soll.

Der alte Bestand des Dolomitenbades wurde eruiert und der Wert desselben mit 3,7 Mio. Euro beziffert. Für den neuen Um- und Zubau des Schwimmbades, der in Niedrigenergiebauweise ausgeführt werden soll, sind 14,5 Mio. Euro inklusive Baukostensteigerung für die nächsten drei Jahre sowie einer Reserve von rd. 7 % veranschlagt. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hofft, spätestens im Jänner 2014 mit der Ausschreibung starten zu können.

Bürgermeisterin DI Elisabeth Blanik gab am 8.10. Einblick in das Projekt „Dolomitenbad Neu“, zu dem der Lienzer Gemeinderat am 9.10. seinen Grundsatzbeschluss fassen und die weitere Vorgehensweise diskutieren wird.

Bürgermeisterin DI Elisabeth Blanik gab am 8.10. Einblick in das Projekt „Dolomitenbad Neu“, zu dem der Lienzer Gemeinderat am 9.10. seinen Grundsatzbeschluss fassen und die weitere Vorgehensweise diskutieren wird.

Im  Dolomitenbad NEU sollen die Umkleidekabinen im Keller untergebracht werden und ebenerdig großzügige Ruhe- und Entspannungsbereiche ebenso Platz finden wie ein erweitertes Nichtschwimmerbecken, ein neuer Kinderbereich samt Spielplatz sowie ein großes Außenbecken von 17 x 8,5 Meter, welches eine bessere Nutzung in der Übergangszeit gewährleisten soll. Der Saunabereich mit vier verschiedenen Sauna-Angeboten, einem großen Becken mit Ruhebereich, einer Außensauna und einer gemütlichen Lounge samt Bar soll über dem jetzigen Umkleide-Trakt entstehen.

Elisabeth Blanik berichtete von einer Energiekostenersparnis (Euro pro Quadratmeter Wasserfläche) des neuen Bades von über 70 % gegenüber dem derzeitigen Stand. Dafür solle die Wasserfläche um 34,5 % zulegen, die Nettonutzfläche um 55,5 % und der Saunabereich um 138 % ansteigen. Die Badefläche wachse um 40,8 %, der Gastrobereich samt Technik- und Lagerräumen gar um 137,3 %. „Es besteht kommunaler Bedarf an einem neuen Bad,“ betonte die Bürgermeisterin. Das neue Dolomitenbad solle sich überdies als Marke inszenieren und etablieren. Entscheidet der Gemeinderat morgen positiv über die Umbaupläne, dann wird Blanik mit den Vizebürgermeistern DI Stephan Tagger und Meinhard Pargger in Finanzverhandlungen mit Landeshauptmann Günther Platter, den Verantwortlichen der Regionalverbände sowie dem Tourismusverband eintreten. Erst wenn die Finanzierung des neuen Dolomitenbades gesichert ist, soll ausgeschrieben werden.

Stadtrat Christoph Zanon, Vizebürgermeister Meinhard Pargger und Vizebürgermeister DI Stephan Tagger präsentierten heute ihren „Masterplan“ für die weitere Nutzung des Gebietes rund um Dolomitenbad und Dolomitenhallen.

Stadtrat Christoph Zanon, Vizebürgermeister Meinhard Pargger und Vizebürgermeister DI Stephan Tagger präsentierten heute ihren „Masterplan“ für die weitere Nutzung des Gebietes rund um Dolomitenbad und Dolomitenhallen.

Die Vision der VP-Vizebürgermeister Pargger und Tagger sowie des bereits lange ins Projekt involvierten VP-Stadtrats Christoph Zanon zum neuen Dolomitenbad fällt weitaus umfangreicher aus. Sie sehen ebenfalls sehr viel Potential in der Renovierung des alten Schwimmbades, aber auch zahlreiche Synergien in der direkten Nachbarschaft. Die touristische Kernkompetenz Osttirols, so Pargger, sei das Klettern, und eine dementsprechende Halle samt weit sichtbarem Turm wolle man hinter der Dolomitenhalle positionieren. Die Infrastruktur der Tennishalle könne so auch für die Kletterhalle genutzt werden. Den stadteigenen Grund doppelt nützen möchte auch Vizebürgermeister Stephan Tagger im Bereich der Beachvolleyballplätze, die sich im Winter für die Nutzung als Eishockeyplatz anbieten würden. Die Parkflächen rund um das Areal westlich der Dolomitenhallen könnten unter anderem auch Parkplätze für das künftige Dolomitenbad inkludieren. Die Kosten für die Errichtung der Kletterhalle, der Eislaufplätze sowie der dazugehörigen Tribüne und Infrastruktur schätzen Tagger, Zanon und Pargger auf 5 Mio. Euro. Es gäbe schon positive Signale von Land und TVB für diesen „Masterplan“, und auch der Österreichische Alpenverein zeige großes Interesse als potentieller Betreiber der Kletterhalle.

Am Dach der jetzigen Freibadkabinen soll der neue Sauna- und Wellnessbereich entstehen.

Am Dach der jetzigen Freibadkabinen soll der neue Sauna- und Wellnessbereich entstehen.

Text und Fotos: Judith Goritschnig

08. Oktober 2013 um