Euregio Museumsjahr 2021: Museum bewegt – auch im Eisenbahnmuseum in Lienz

Über 60 Museen in Tirol, Südtirol und dem Trentino zeigen im Euregio Museumsjahr 2021 ihre Projekte zum Thema „Transport – Transit – Mobilität“.

2021 steht die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ganz im Zeichen ihrer Museumslandschaft. „Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen für die Kulturszene setzen die Museen der Europaregion im Museumsjahr 2021 ein starkes Ausrufezeichen. Es ist alles andere als selbstverständlich, dass sich über 60 Museen an diesem gemeinsamen Projekt beteiligen. Die Ausstellungen sind so vielfältig wie unsere Kultur und unser Lebensraum und bieten den Bürgerinnen und Bürgern der Euregio spannende Einblicke in das Thema Transport – Transit – Mobilität“, erklärten Landeshauptmann Günther Platter und Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

Vor Kurzem wurde die Webseite 2021.euregio.info präsentiert, unter der sämtliche Informationen zu den 38 grenzübergreifenden Projekten mit über 60 teilnehmenden Museen und etwa 70 Standorten abgerufen werden können. Die Projekte reichen von Ausstellungen über Kurzfilme bis hin zu Interventionen im öffentlichen Raum  und werden von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet.

Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Europaregion …

Gleich mehrere Museen beleuchten die verkehrstechnische Erschließung der einst unzulänglichen Alpen und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit. Die Tiroler Landesmuseen widmen sich im Zeughaus und im Tiroler Volkskunstmuseum dem Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert. Ausgehend von der heutigen Eisenbahnromantik werden die damals harten Bedingungen vor allem der Arbeitsmigranten aus dem Trentino beleuchtet und deren heute vergessene Konflikte mit der lokalen Bevölkerung und damit zusammenhängenden politischen Spannungen thematisiert.

Einblick in die Gegenwart und die Zukunft des Bahnverkehrs zwischen Nord und Süd geben die BBT-Tunnelwelten in Steinach am Brenner, wo derzeit das größte Tunnelprojekt für eine moderne neue Schienenverbindung durch die Alpen – der Brenner Basistunnel – realisiert wird. Auch Ausstellungen im Eisenbahnmuseum Südbahn im Heizhaus Lienz, in Jenbach oder Oberhofen thematisieren die Vielfalt des Eisenbahnwesens in der Europaregion.

Viel weiter zurück reicht die Geschichte einiger Straßenverbindungen, die im Museumsjahr in den Fokus rücken: Schloss Landeck widmet sich mit Partnermuseen in Südtirol der wichtigsten Nord-Süd-Achse in römischer Zeit, der Via Claudia Augusta. Mehr über die Geschichte der Timmelsjochstraße erfahren BesucherInnen im Museum HinterPasseier, das Ballhaus Imst macht die Straßenverbindung ins Lechtal zum Thema.

… und deren Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und kulturellen Austausch innerhalb der Landesteile

Die Vernetzung durch Straßen und Bahnen ist die Basis für den kulturellen Austausch zwischen den Regionen – bereichernd einerseits, aber im Laufe der Zeit auch mit Belastungen, Konflikten und Gefahren verbunden. Auf eine museale „Pilgerreise“ geht auch das Diözesanmuseum Brixen zusammen mit dem Augustinermuseum Rattenberg und dem Rablhaus Weerberg, wenn sie nach sich verändernden religiösen Praktiken wie dem Wallfahren fragen. Über Tirol und Europa hinaus blickt das Museum der Völker in Schwaz und sucht nach kartografischen Darstellungen aus anderen Kontinenten.

Weitere Ausstellungen widmen sich etwa der Veränderung des Dialekts, dem fahrenden Volk der Jenischen, dem Transport von Waren in den Bergen von der Steinzeit bis in die Gegenwart, dem industriellen Bergbau, historischen Fortbewegungsmitteln und – nicht zuletzt – den Auswirkungen, die der Tourismus auf Tirol hatte und nach wie vor hat.

Das Euregio Museumsjahr 2021 startet mit einem Auftaktwochenende am 29. und 30. Mai in Innsbruck. Bereits ab sofort können die ersten Ausstellungen besichtigt werden. Die Ausstellung im Eisenbahnmuseum Südbahn im Heizhaus Lienz ist vom 30. Mai bis 17. September 2021 geöffnet.

Das gesamte Programm hier zum Download

 

Text: Redaktion, Foto: Brunner Images

07. April 2021 um