Isel: Natura 2000-Vertragsverletzungsfahren gegen Österreich eingestellt

Isel, Schwarzach und Kalserbach wurden 2015 bei der EU nachgemeldet. Nun wird der Behauptung einer ungenügenden Ausweisung jeglicher Wind aus den Segeln genommen.

Nach sechs Jahren wurde nun das Natura 2000-Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich eingestellt. „Mit der Verfahrenseinstellung wird der Behauptung einer ungenügenden Ausweisung  von Natura 2000-Schutzgebieten endgültig jeglicher Wind aus den Segeln genommen. Es ist gut, dass ein jahrelang andauernder Streit mit der EU ein für alle Mal beigelegt ist”, nimmt LH Günther Platter diese Entscheidung erfreut zur Kenntnis.

Bis zum Jahresende 2018 wurden von Österreich insgesamt 17 Natura 2000-Gebiete an die Europäische Kommission gemeldet und beschlossen. „Erreicht wurde die Streitbeilegung auch maßgeblich durch die letzte Nachnominierung von Gebieten in Tirol – nach intensiven Gesprächen und  im Einvernehmen mit den betroffenen GrundeigentümerInnen”, begrüßen Platter und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe, dass der Fokus damit nun auf die Stärkung der Gebiete als Gesamtes gelegt werden kann. Sie betonen auch, dass „die jahrelangen intensiven Bemühungen und kontroversiell geführten Diskussionen letztlich zu einer gestiegenen Sensibilität und Wertschätzung für Tirols Naturjuwele und schützenswerte Gebiete geführt haben”.

„Von historischer Bedeutung ist die Unterschutzstellung der Isel vom Ursprung bis zur Mündung in seiner Besonderheit als einer der letzten frei fließenden Gletscherflüsse Europas und des ganz besonderen Lebensraumes. Wir wollen diesen konstruktiven und engagierten Weg im Naturschutz in Tirol weitergehen”, sagte Ingrid Felipe.

 

Natura 2000 in Tirol

 

1995 wurden der Nationalpark Hohe Tauern, der Alpenpark Karwendel, die Naturschutzgebiete Valsertal und Vilsalpsee sowie das Ruhegebiet Ötztaler Alpen als Natura 2000-Gebiete vorgeschlagen.

Im Juni 2000 wurden vier Gebiete an die Europäische Kommission nachgemeldet: Afrigal, Egelsee, Schwemm und Lechtal.

Als Natura 2000-Gebiet zählen zusätzlich die Arzler Pitzeklamm (seit 2003) sowie seit 2004 die Engelswand, die Fließer Sonnenhänge und das Vogelschutzgebiet Silz-Haiming-Stams.

2015 folgten die Osttiroler Flüsse Isel, Schwarzach und Kalserbach sowie Sinesbrunn in Tarrenz und Tiefer-Wald in Nauders.

Zur Beendigung des Verfahrens wurde das Gebiet der Padeilemähder in Trins nachgemeldet.

 

 

Text: Redaktion, Fotos: Brunner Images

26. Juli 2019 um