EU-Kommission plant neue Natura 2000-Gebiete

Bei der EU-Kommission gingen in den letzten Jahren Beschwerden über nicht erfolgte Unterschutzstellungen ein, auf Basis derer man nun neue Natura 2000-Gebiete plant.

Dies teilte der Tiroler SP-Naturschutzlandesrat Thomas Pupp gestern in einer Presseaussendung mit, um gleichzeitig hervorzuheben, dass es sich hier um ein informelles Vorverfahren der EU handle, welches alle österreichischen Bundesländer betreffe. Dadurch sollten auch Auffassungsunterschiede, die zwischen der EU und einem Mitgliedsstaat bestehen, ausgeräumt werden.

In Tirol steht bekanntlich das Vorkommen der deutschen Tamariske in Osttirol an der Isel und an deren Zuflüssen auf der Wunschliste der EU, angeführt wird aber auch das Vorkommen einer bestimmten alpinen Vegetationsform am Piz Val Gronda. Gegen beide Projekte habe das Land Tirol gute Argumente, betonte Pupp gestern dazu. Im Falle der deutschen Tamariske an der Isel hätte es schon einmal ein Vertragsverletzungsverfahren gegeben, das letztlich eingestellt worden sei. Außerdem stehe der betroffene Lebensraum, so der Tiroler Landesrat, „schon bisher in einem weit höheren Ausmaß unter Schutz, als dies in der EU sonst üblich ist“.

„Wir sind nun als Land zur Stellungnahme an den Bund bis Ende Jänner 2013 aufgerufen“, schildert Pupp das weitere Vorgehen. Er geht von einem längeren Verfahren aus, dem er mit großer Gelassenheit begegne. Denn Tirol habe, so Pupp, „seine Hausaufgaben in Sachen Natura 2000 gemacht“.

Text: J. Hilgartner, Foto: Land Tirol/Schwarz

10. Januar 2013 um