Grüne diskutierten über regionale Wertschöpfung

Dr. Eva Glawischnig lud im Rahmen ihrer Sommertour in den Gannerhof in Innervillgraten, um über den Platz grüner Ideen in der Region zu diskutieren.

„Eva lädt ins Paradies“, lautete das Motto für eine vormittägliche Jause am Donnerstag, 23. August, im Gannerhof in Innervillgraten. Dr. Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen, befindet sich derzeit auf Sommertour und machte mit ihrem Tourbus auch Halt in Innervillgraten. „Was macht Villgraten aus, was macht Osttirol aus, und welchen Platz haben grüne Ideen und Menschen für die Zukunft der Region?“, über diese Fragen wurde mit Besucherinnen und Besuchern diskutiert. „Seit über 25 Jahren versuchen wir durch Veredelung von Rohstoffen, die vor unserer Haustüre wachsen und gedeihen, regionale Wertschöpfung in das Tal zu bringen“, strich Schafbauer und Unternehmer Josef Schett hervor. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Anbietern im Tal sei dabei essentiell wichtig. Schett verarbeitet in seinem Unternehmen jährlich rund 150 Tonnen Schafwolle und liefert Lammfleisch unter anderem an die gehobene Gastronomie. „Was das Lammfleisch betrifft, ist der Gannerhof mein wichtigster Kunde, zu Alois Mühlmann hat sich inzwischen eine richtige Freundschaft entwickelt. Wichtig ist, dass wir uns im Tal gegenseitig helfen“, betonte  Schett. „Die Betriebe im Villgratental sind ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie man durch regionale Vernetzung mehr Wertschöpfung in ein Gebiet bringen und dadurch Lebensgrundlagen für Menschen schaffen kann“, zeigte sich Thomas Haidenberger, Spitzenkandidat der Osttiroler Grünen für die Landtagswahl 2013, beeindruckt von der Eigeninitiative der Villgrater Betriebe.

Im Gannerhof in Innervillgraten machte die Bundessprecherin der Grünen mit ihrem Tourbus Station.

Im Gannerhof in Innervillgraten machte die Bundessprecherin der Grünen mit ihrem Tourbus Station.

„Engagierte Menschen und dass diese auf ihre Stärken setzen, machen den Reichtum einer Region aus“, sagte Eva Glawischnig. Einen Teil ihrer Arbeit wolle sie dafür widmen, die Rahmenbedingungen für Klein- und Kleinstunternehmen zu verbessern. „Es wird nämlich sonst immer nur auf die Leitbetriebe geschaut“, so Glawischnig. Josef Schett meinte, dass es vor allem auch durch die grüne Bewegung zu einem Umdenken in der Gesellschaft gekommen ist, was eine Rückbesinnung auf regionale, natürliche Produkte zur Folge hatte. „Die Grünen haben für mich in dieser Hinsicht Gigantisches geleistet. Wenn es in Wien nicht die Diskussion um die Au gegeben hätte, wären wir heute nicht da, wo wir sind“, meinte auch Alois Mühlmann. „Durch einen vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien kann mehr regionale Wertschöpfung erreicht werden. Wenn ich höre, dass in Osttirol noch 50 Prozent mit Öl geheizt wird, während das Holz in die Häuser hineinwächst, dann braucht es hier unbedingt einen Konzeptwechsel“, so Glawischnig. „Osttirol kann sich auch glücklich schätzen, einen Nationalpark zu haben. Er birgt mit Sicherheit viel Potenzial für die Region“, so die Grünen-Bundessprecherin abschließend.

Text und Fotos: Raimund Mühlburger

24. August 2012 um