Postwurf und Diskussion der Bürgerinitiative
Informieren und Diskutieren will die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental vor der Bürgerbefragung – Diskussion am 9.6. in Prägraten und Postwurf an alle Haushalte.
Post von der Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental erhalten in diesen Tagen alle Haushalte der Gemeinden Prägraten und Virgen. Über die „Besonderheiten des letzten frei fließenden, ökologisch intakten Gletscherflusses der (Ost-)Alpen und einzigen Nationalparkflusses Tirols“ wird darin informiert. Die Mitglieder der Bürgerinitiative zeigen sich im Informationsschreiben überrascht darüber, dass der Termin für die Bürgerbefragung (Sonntag, 17. Juni 2012) plötzlich um ein halbes Jahr vorverlegt wurde und dass über ein Wasserkraftwerk abgestimmt werden soll, für das noch keine Fakten auf dem Tisch liegen. Es gäbe bis dato keinen Finanzierungsplan für die Variante Süd und außerdem sei bis heute nicht geklärt, ob die Isel als Natura 2000 Schutzgebiet ausgewiesen wird oder nicht. „Voraussetzung für ein klares Ja oder Nein zum Kraftwerk sollte eine objektive, ausführliche Information über alle Risiken und Nachteile sein. Das fordern wir! Wir wollen nicht übereilt eine Entscheidung auf 100 Jahre treffen“, heißt es im Postwurf. Bürgerinnen und Bürger nehmen kritisch Stellung zu den immer wichtiger werdenden Wassernutzungsrechten, die Unvereinbarkeit eines Kraftwerkes mit Tourismus und Nationalpark, sie stellen den finanziellen Nutzen eines Kraftwerkes in Frage und sprechen von unüberschaubaren Risken für die Isel als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Der Bereich Toinig in Prägraten, fotografiert von W.C. Retter. Wenn es nach dem Willen der Projektbetreiber geht, soll hier ein Speicherteich entstehen.
Außerdem enthält der Postwurf eine Einladung zur Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative am Samstag, 9. Juni 2012, mit Beginn um 20.00 Uhr, im Dorfsaal in Prägraten. Schwerpunktthema wird die Kombination Tourismus und Wasser sein, und es wird über touristische Nutzungsmöglichkeiten rund um die Isel diskutiert werden. Luis Töchterle wird den WildeWasserWeg – ein Erfolgsprojekt aus dem Stubaital – vorstellen. Anschließend ist eine Podiumsdiskussion mit Töchterle und mit Univ.-Prof. Dr. Roland Pechlaner geplant. Am Samstagnachmittag wird im gesamten Verlauf der Isel die Aktion „Iselmander bauen“ von Ernst Joast und Michael Kerber stattfinden.
Postwurf zum Downloaden: PDF
Text: Redaktion, Fotos: Reinhold Bacher, W.C. Retter
