Lienz: Mit Highspeed zum Breitband-Internet

Der Lienzer Gemeinderat beschloss am 11. Mai 2015 einen Rahmenbetrag von 500.000 Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes. 55% davon fördert das Land Tirol.

„Die Zukunft heißt Glasfaser“, war der Grundtenor bei der Sitzung des Lienzer Gemeinderates am Montag, 11. Mai 2015. Auf der Tagesordnung stand die Vorstellung des Projektes Breitband-Internet durch Mag. (FH) Oskar Januschke vom Stadtmarketing, Ing. Helmut Heis von der Landesabteilung Breitbandausbau und Technologieförderung sowie Ing. Robert Spuller vom LWL Competence Center. Die Umsetzungsarbeiten im Jahr 2015, die Mitverlegung der LWL-Rohrleitungen und die Satzungsänderung des Städt. Wasserwerkes Lienz, über das der Ausbau realisiert wird, und die Förderanträge wurden zur Kenntnis genommen bzw. beschlossen.

„Besonders für Bezirksstädte als Impulsgeber der Regionen und mit einem großen Anteil an wissensorientierten Berufsgruppen ist Breitband-Internet eine existenzielle Frage und besonders wichtig auch für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes“, so Oskar Januschke. Der Ausbau werde jetzt stufenweise umgesetzt, ein besonderer Vorteil in Lienz und Umgebung sei, dass es schon einen großen Bestand an Leerrohren gäbe, in welche die LWL-Kabel (Lichtwellenleiter) eingeblasen werden können. Dadurch sei eine kostengünstige Mitverlegung möglich. „Die Stadt baut hier ihre eigene LWL-Infrastruktur auf, vernetzt sich über so genannte Backbones mit den Gemeinden im Talboden, und die Betreiber mieten dann die Infrastruktur. Wichtig ist, dass diese in kommunaler Hand bleibt“, erklärte Robert Spuller vom LWL Competence Center.

Die für 2015 geplanten Maßnahmen sind die Errichtung der Haupt- und Subknoten, der Backbone-Leitungen, der PRIO-Ausbau der Peggetz und der Schulen, die Mitverlegung mit Projekten des Wasserwerkes, des Stadtbauamtes, der Stadtwärme und des Wirtschaftshofes. Viele Leerrohre können in Lienz und Nußdorf-Debant dafür genutzt werden. „Lienz hat den größten Bestand an Leerrohren in Tirol. Bis auf wenige Ausnahmen stellt die TIWAG diese kostenlos zur Verfügung. Es bietet sich hier die große Chance, einen Wettbewerb entstehen zu lassen, und außerdem wird der Eigenbedarf der Stadt abgedeckt“, so Helmut Heis vom Amt der Tiroler Landesregierung.

Gesamt kostet die Errichtung der Backbone-Leitungen 2,1 Mio. Euro, 437.000 Euro davon sind der Anteil der Stadt Lienz. Die Beschlüsse erfolgten einstimmig. Die Umsetzung erfolgt über das Städt. Wasserwerk, diesem wird ein internes Rahmendarlehen in Höhe von 500.000 Euro bis 31.12.2030 gewährt. Der Förderrahmen durch das Land Tirol beträgt 55%, also 275.000 Euro.

Text: Raimund Mühlburger, Symbolfoto: Sergey Nivens

12. Mai 2015 um