Gault&Millau 2023: Osttirols Spitzenköche erkochten 19 Hauben

Der Gannerhof in Innervillgraten wurde wieder mit vier Hauben dekoriert. Die Matreier Restaurants Saluti und Rauterstube erhielten jeweils drei Hauben.

Ein optimistisches Lebenszeichen mitten in der allgemeinen Trübnis – das ist das Bild, das der neue Gault&Millau von der österreichischen Restaurantszene zeichnet. Der Guide 2023 wurde am Mittwochabend, 16. November, im Hotel SO/ Vienna präsentiert. Leicht haben es die Gastronomen derzeit nicht. Auf die Corona-Pandemie folgte die Energiekrise samt Rekordinflation, dazu kommt ein fast schon dramatischer Mangel an MitarbeiterInnen. Und dennoch: Der Restaurantführer weist nicht weniger als 762 Haubenrestaurants aus, die in Summe 1.486 Hauben tragen. Das ist neuer Rekord.

 

Ernst Moser kredenzte Calamari-Beuscherl mit Kohlrabi, Rieslingrahm und Forellenkaviar, Agnolotti und frischen Trüffel mit Waldpilzen, confierte Dolomitenente mit Berglinsen, Pfirsich und Kürbis, Defregger Saibling mit Selleriecreme, Lärchenschaum und getrüffelte Champignons sowie als Dessert Bauerntopfen und weiße Schokolade mit Waldbeeren und Sorbet. Dafür erhielt das Restaurant Saluti in Matrei wieder drei Hauben. Foto: Gsaller Media

 

Tirol liegt hinter Wien an der zweiten Stelle aller neun Bundesländer mit den meisten Hauben insgesamt – es sind 115 Betriebe. Im Restaurant Stüva in Ischgl werkt auch der jüngste unter Österreichs 5-Hauben-Köchen. Benjamin Parth steht ab sofort in einer Reihe mit den bewährten 5-Hauben-Stars Konstantin Filippou (Wien), Silvio Nickol (Wien), Heinz Reitbauer (Steirereck, Wien), Martin Klein (Ikarus, Salzburg) sowie Karl und Rudolf Obauer (Werfen, Salzburg). Tirol führt mit 14 Betrieben auch die Rangliste der Vierhauber an – unter ihnen der Gannerhof in Innervillgraten, der von den Testern von Gault&Millau abermals mit vier Hauben dekoriert und damit zum besten Restaurants Osttirols gekürt wurde.

Mit drei Hauben folgen die Matreier Restaurants Saluti und Rauterstube. Zwei Hauben erkochten sich diesmal der Pfleger in Anras und der Monte Dinnerclub in Matrei. Das Restaurant im Alpenparks Montana ist als Haubenrestaurant neu hinzukommen. Matrei ist damit mit drei Top-Restaurants einmal mehr der Hauben-Hotspot in Osttirol.

Insgesamt wurden im Gault&Millau 2023 zehn Osttiroler Restaurants mit 19 Hauben ausgezeichnet. 2022 waren es neun Restaurants mit 18 Gault&Millau-Hauben.

 

Neu als Dreihauber hinzugekommen ist die Rauterstube in Matrei (bisher 2 Hauben). „Die Gerichte von Max van Triel, dem Mann am Herd, werden immer feiner, eleganter und präziser“, heißt es im Restaurant-Guide. Er überzeugte mit gebeizter Forelle mit Holunderbeeren und Buttermilch, salutierten Steinpilzen und gebratenem Jungschweinebauch sowie Bauch und Schulter vom Osttiroler Milchlamm. Foto: Gsaller Media

 

 

Gannerhof in Innervillgraten – 4 Hauben, 17 Punkte

Saluti in Matrei i.O. – 3 Hauben, 15 Punkte

Rauterstube in Matrei i.O. – 3 Hauben, 15 Punkte

Pfleger in Anras – 2 Hauben, 14,5 Punkte

Monte Dinnerclub in Matrei i.O. – 2 Hauben, 14 Punkte

Im Stadl in Nußdorf-Debant – 1 Haube, 12,5 Punkte

Strasserwirt in Strassen – 1 Haube, 12 Punkte

Parkhotel Tristachersee in Amlach – 1 Haube, 12 Punkte

Gradonna in Kals a.Gr. – 1 Haube, 12 Punkte

Jakobistub’n Hotel Jesacherhof in St. Jakob i.D. – 1 Haube, 11,5 Punkte

 

Das Bewertungssystem:

5 Hauben: 19 bis 19,5 Punkte
4 Hauben: 17 bis 18,5 Punkte
3 Hauben: 15 bis 16,5 Punkte
2 Hauben: 13 bis 14,5 Punkte
1 Haube: 11 bis 12,5 Punkte

Bewertung ohne Haube: 10 bis 10,5 Punkte

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Matteo Marioli Fotografia, Gsaller Media

17. November 2022 um