Irschner Enduro-Racer Tom Hecher im Vollgas-Modus

Thomas „Tom“ Hecher war mit 14 Jahren bereits Gesamtsieger des ACC. Nach sieben Monaten verletzungsbedingter Pause befindet er sich nun wieder voll motiviert auf der Überholspur.

Stolz zeigt mir Tom bei meinem Besuch bei ihm zu Hause in der Oberkärntner Gemeinde Irschen seine GASGAS EC 300. Vor dem Einfamilienhaus ist der „Tourbus“ geparkt, mit dem der 20-Jährige zu den Rennen fährt. Meistens begleitet ihn sein Papa Carl. Wenn die Rennen in der näheren Umgebung stattfinden, ist manchmal auch Mama Bianca mit an Bord.

 

 

„Als ich vier Jahre alt war, drehte ich bereits mit meinem Pocket-Bike auf Opas Feld meine Runden. Heute bin ich sehr froh, dass mein Papa mein Talent immer gefördert hat“, erzählt der gelernte Maurer. Mit seiner 85er Husqvarna hat er 2017 seine erste Austrian Cross Country Championship (ACC) absolviert und gewann diese Meisterschaft schon ein Jahr später. Durch konsequentes Training ließen weitere Erfolge nicht lange auf sich warten: 2019 holte sich der junge Irschner den Gesamtsieg in der Grand National Enduro Series (Rennen in Slowenien, Kroatien und Österreich), 2020 gewann er den Endurocup in Österreich, und 2022 holte er den Staatsmeistertitel bei den Junioren.

 

 

Enduro ist neben Motocross eine Disziplin des Motorradfahrens, Enduro-Rennen werden aber auf längeren Strecken als Motocross-Rennen ausgetragen. Das Gelände enthält Waldwege mit Schlamm, Schotter und natürlichen Hindernissen. Enduro-Rennen dauern oft mehrere Stunden und manchmal sogar Tage an, was von den Fahrern viel Ausdauer abverlangt. Die Motorräder sind robust und für den Langstreckeneinsatz ausgelegt.

 

 

„Der Adrenalin-Kick während der Rennen fasziniert mich. Auf der Strecke ist man ganz für sich allein, im Fahrerlager hingegen kann man eine großartige Gemeinschaft mit den anderen Fahrern erleben. Ich schätze diese besondere Stimmung und den Austausch unter Gleichgesinnten sehr“, schwärmt Tom von seinem Sport und erzählt, dass er besonders gerne in Arco am Gardasee trainiert. „Diese WM-Strecke ist gespickt mit Sprüngen und Tables, die das Fahrerlebnis noch spannender machen. Aber auch der Las Vegas Park in Aquileja/Udine bietet für Motocross-Enthusiasten jede Menge actiongeladene Herausforderungen.“

 

 

Tom nimmt auch gerne an internationalen Enduro-Rennen teil. Bei den Six Days in Frankreich wurde er zum Beispiel Elfter und war im Junioren-Team schnellster Österreicher. „Ich freue mich schon auf die nächsten Six Days, die 2024 in Spanien über die Bühne gehen. Wie der Name schon sagt, erstreckt sich das Rennen über sechs Tage. Bei den Six Days handelt es sich um eine der prestigeträchtigsten Veranstaltungen für Enduro-Fahrer mit den insgesamt härtesten Herausforderungen im internationalen Motorsport. Wir müssen uns dabei sowohl einzeln als auch im Team bewähren.“

 

Tom Hecher 2022 beim Red Bull Erzberg Rodeo in der der Steiermark. Foto: Erzberg Rodeo/Denis Peros

 

Besonders freut sich Tom, dass er auch heuer wieder für das Team GASGAS Obereder Motos aus Steinfeld bei den verschiedenen Rennen an den Start gehen kann. Eines davon ist das Red Bull Erzberg Rodeo. „2022 bin ich bei diesem weltbekannten Extreme-Enduro-Rennen das erste Mal gestartet. Beim Prolog durfte ich aus der 1. Startreihe heraus starten und war bis Checkpoint 3 sogar bester Österreicher. Gesamt reichte es für Platz 61“, erzählt der Oberkärntner, der verletzungsbedingt im Vorjahr nicht an diesem prestigeträchtigen Rennen in der Steiermark teilnehmen konnte.

„Bei den Staatsmeisterschaften in Niederösterreich habe ich mir im Frühjahr 2023 leider das vordere Kreuzband und den Meniskus am linken Bein gerissen.  Aufgrund der perfekten Betreuung durch Dr. Hoser in Hochrum und durch Physiotherapeuten kann ich jetzt wieder voll durchstarten“, so der junge Irschner abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger, Erzberg Rodeo/Denis Peros

27. März 2024 um