20. Lienz Open 2019: Großmeister Sanal Vahap siegte

Das 20. Jubiläums-Turnier des Schachklubs DolomitenBank Lienz ist am 16. Februar nach neun Runden im Lienzer Bundesschulzentrum zu Ende gegangen.

Für Georg Weiler, Obmann des Schachklub Dolomitenbank Lienz, ging am Samstag, 16.2.2019, eine sehr intensive Zeit zu Ende, endete doch am Nachmittag das 20. Internationale Lienz Open mit der Ehrung der besten Schachspieler des Turnieres. Weiler freute sich als Hauptorganisator der Veranstaltung sehr darüber, dass die Erwartungen erfüllt werden konnten, dass sich die Schachspieler und -spielerinnen zufrieden zeigten und auch, dass alle gerne wieder kommen werden. Das nächste Lienz Open soll 2021 stattfinden. Den Zweijahresrhythmus wolle man, wie der Schachklub-Obmann betonte, beibehalten. „Diese Vorlaufzeit ist notwendig, um ein Turnier auf hohem Niveau organisieren zu können. Außerdem ist man mit mehr Ehrgeiz und Enthusiasmus bei der Sache.“

 

175 TeilnehmerInnen aus 24 Nationen „kämpften“ eine Woche lang um die Trophäen des Internationalen Lienz Open 2019. Bis zuletzt wurde insbesondere in Gruppe A um den Sieg gerungen.

 

Der Sieger des 20. Internationalen Lienz Open 2019 heißt, wie schon 2017, Sanal Vahap. Damit gelang dem Großmeister (GM) aus der Türkei als erstem Teilnehmer etwas, was bisher noch keiner vor ihm geschafft hatte: Nach 2017 konnte er sich in dem stark besetzten Turnier bereits zum zweiten Mal durchsetzen. Zu seinem Sieg genügte Vahap letztendlich ein Remis gegen GM Ankit R. Rajpara aus Indien, hatte doch zuvor GM Vitaly Kunin aus Deutschland, der vor der Schlussrunde noch die Tabelle anführte, sein letztes Spiel gegen GM Andrei Istratescu aus Rumänien unerwartet verloren. Die Entscheidung um die Stockerlplätze war heiß umkämpft: GM Kunin erreichte aufgrund der besseren Feinwertung vor GM Istratescu Platz zwei. Hinter den beiden reihte sich GM Rajpara auf Platz 4 ein. Beste Dame im Turnier war WIM Injac Teodora aus Serbien. Sie landete auf Rang 25 und konnte sich zusätzlich über eine WGM-Norm freuen. Bester Österreicher wurde IM Peter Schreiner vom SV Raika Rapid Feffernitz auf Rang 10, IM Florian Mesaros belegte Rang 14.

Aus heimischer Sicht gab es folgendes Ergebnis: Die Reihung der besten Spieler des Schachklubs Lienz entschied Julian Bachlechner für sich. Er darf sich über einen deutlichen ELO-Zuwachs freuen und verbesserte sich vom 59. Startrang auf Rang 34. Manuel Feige, der mit Startrang 18 der bestgesetzte Schachspieler aus Osttirol war, fiel auf Platz 38 zurück. Er musste allerdings im Turnierverlauf gegen sehr starke Gegner antreten, unter anderem gegen zwei Großmeister, die zum Abschluss des Turniers die Plätze 5 und 6 belegten. FM Robert Rieger erreichte den 39. Platz, konnte seine ELO-Punktezahl aber verbessern. Zufrieden konnten sich auch Julian Maresic (Platz 51) und Elias Walder (Platz 65) zeigen. Beide konnten ihren Startrang deutlich verbessern und ELO-Punkte dazugewinnen.

 

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik überreichte Rohan Bharat Joshi, dem Sieger in Gruppe B, die Trophäe des Lienz Open 2019.

 

In der Gruppe B sicherte sich Rohan Bharat Joshi aus Indien die Gesamtwertung mit 7,5 Punkten. Auf Platz 2 landete mit 7 Punkten Norbert Ahrends aus Deutschland, der Österreicher Dietmar Prantl kam mit 6,5 Punkte auf Platz 3. Der 16-jährige Simon Lugger aus Osttirol erreichte ebenfalls 6,5 Punkten, musste sich aber aufgrund der etwas schlechteren Feinwertung hinter Nico Marakovits aus Fürstenfeld mit dem 5. Rang begnügen. Beste weibliche Teilnehmerin in Gruppe B wurde die 16-jährige Magdalena Moerwald, die für den ASK Salzburg spielt. Sie erreichte den 6. Rang.

„Nach dem Turnier ist vor dem Turnier“. Dieser Slogan trifft auf nicht wenige TeilnehmerInnen des Lienz Open zu. Besonders SchachspielerInnen mit einer langen Anreise, wie zum Beispiel aus Indien oder China, möchten möglichst viele Wettkämpfe miteinander verbinden. Das Lienz Open war deshalb zeitlich mit dem Schachopen in Graz koordiniert. Dorthin wurde ein Shuttlebus organisiert – ein Service, der das Turnier in Lienz für viele SpielerInnen noch attraktiver macht.

 

 

Text: A. Ernstbrunner/J. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

18. Februar 2019 um