LR Cornelia Hagele: Kinderbetreuung, Ärztemangel und Pflegenotstand im Fokus

Nicht nur die Kinderbetreuung, sondern auch die Kinderbildung sollen ausgebaut werden. In Osttirol ist eine Pflegeausbildung in Zusammenarbeit mit Schulen geplant.

Im Rahmen des 1. Sommer Symposiums Nuklearmedizin am Institut für Gesundheitsbildung in Lienz am Donnerstag, 17. August, luden Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und BR Bgm. Markus Stotter zu einem Mediengespräch und rückten gesundheitspolitische Themen – vor allem den Bezirk Lienz betreffend – in den Fokus.

„In Osttirol werden derzeit in 56 Einrichtungen rund 1.300 Kinder betreut. Für die Kinderbetreuung stehen rund 270 Personen zur Verfügung. Die Gemeinden sind bemüht, weitere Angebote zu schaffen. Im Oberland läuft ein erfolgreiches Pilotprojekt, welches das Regionsmanagement in Zusammenarbeit mit Firmen initiiert hat“, informierte der Oberlienzer Bgm. und Bundesrat Markus Stotter einleitend.

Die Gesundheitslandesrätin ging zunächst auf den Strukturplan Pflege, den Ärztemangel und den Pflegenotstand ein. „Im Strukturplan Pflege haben wir Ergebnisse der Bgm.-Konferenz eingearbeitet. Es geht vor allem auch um die Frage, wie viele Pflegeplätze wir in den einzelnen Bezirken benötigen. Auch die Ergebnisse einer Studie betreffend die ärztliche Versorgung liegt vor. Nicht nur in den Krankenhäusern, sondern auch im niedergelassenen Bereich ist der Ärztemangel ein großes Problem. Ärztinnen und Ärzte fehlen insbesondere in der Kinderpsychiatrie, in der Augenheilkunde, in der Gynäkologie, aber auch in der Allgemeinmedizin“, erklärte Cornelia Hagele.

 

LR Cornelia Hagele: „Es geht uns nicht nur um die Kinderbetreuung, sondern auch um die Kinderbildung. Unsere Bemühungen zielen darauf ab, eine ganzjährige, flächendeckende und vor allem auch leistbare Kinderbetreuung und -bildung in Tirol zu bewerkstelligen.“

 

Im Bereich Kinderbetreuung sei man bemüht, einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung zu schaffen. „Ziel muss es sein, eine ganzjährige, flächendeckende und leistbare Kinderbetreuung zu bewerkstelligen. Dabei macht es durchaus Sinn, gemeindeübergreifend zu denken und Tageseltern einzubinden. In den skandinavischen Ländern funktioniert die Kinderbetreuung bekanntlich sehr gut. Deswegen werden wir eine Reise nach Finnland unternehmen und uns anschauen, wie die Kinderbetreuung dort organisiert ist“, so Hagele.

Um dem Fachkräftemangel im Bereich Pflege entgegenzuwirken, sei auch in Osttirol eine Pflegefachassistenz-Ausbildung an einer berufsbildenden höheren Schule geplant. „An der Ferrarischule in Innsbruck haben die ersten AbsolventInnen ihre Pflegefachassistenz-Ausbildung abgeschlossen. Das Interesse an dieser Ausbildung war sehr groß. Rund 30 SchülerInnen haben die Ausbildung abgeschlossen, und die meisten wollen beruflich im Pflegebereich bleiben. Für das Schuljahr 24/25 planen wir, eine Pflegefachassistenz-Ausbildung auch an einer Osttiroler Schule anzubieten. Mit der HLW Lienz wurden bereits erste Gespräche geführt“, informierte die Gesundheitslandesrätin.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

18. August 2023 um