Gemeinde Oberlienz erhielt Zertifikat „familienfreundlichegemeinde“

Gemeinsam mit den anderen Sonnendörfern Gaimberg und Thurn befindet sich Oberlienz auf dem Weg, die erste familienfreundliche Region Westösterreichs zu werden.

„Bereits Anfang 2017 hat die Gemeinde Oberlienz beschlossen, den Audit-Prozess für die Zertifizierung als familienfreundliche Gemeinde durchzuführen. Die Hauptarbeit hat mein Vorgänger Martin Huber mit seinem engagierten Team rund um Beate Pichlkostner vom Sozialausschuss geleistet“, so Bgm. Markus Stotter bei einer Medienpräsentation am Mittwoch, 21. April. Oberlienz mit seinen rund 1.500 EinwohnerInnen ist eine sehr aktive Gemeinde mit vielen Vereinen, einem Nahversorger, einem Dorfcafé, einem Gasthof, Kindergarten und Volksschule.

Die Gemeinden Thurn und Gaimberg haben die Zertifizierung bereits früher abgeschlossen. „Ziel des Prozesses ist es, bedarfsgerechte Maßnahmen für Kinder, Jugendliche, Familien, Singles und ältere Menschen sowie generationenübergreifende Projekte zu erarbeiten. Gemeinsam mit den beiden anderen Sonnendörfern wollen wir nun zur ersten familienfreundlichen Region Westösterreichs werden“, erklärte Alt-Bgm. Martin Huber.

Nach einem Kickoff-Workshop wurde eine Fragebogen-Aktion gestartet. „Alle Oberlienzer Haushalte erhielten einen Fragebogen mit der Bitte, ihre Wünsche und Vorschläge einzutragen. Themenfelder waren dabei z.B. die Nachmittagsbetreuung für Kinder, Veranstaltungen oder Einrichtungen für die Jugendlichen“, informierte Beate Pichlkostner, Obfrau des Ausschusses Familie, Senioren und Soziales.  Neben ihr und Martin Huber arbeiteten auch Gemeindevorstand Ernst Zeiner sowie die Jugendlichen Julia Pichlkostner und Jakob Mattersberger intensiv am Audit-Prozess mit. Die Kerngruppe umfasste rund 15 Personen – eine bunte Mischung aus engagierten BürgerInnen der verschiedenen Altersgruppen.

Die Rücklaufquote der Fragebogen-Aktion betrug etwa 18 Prozent. Im nächsten Schritt wurden Themenfelder, erforderliche Maßnahmen und ein Umsetzungsplan definiert. Neu zugezogene GemeindebürgerInnen und Eltern von Neugeborenen erhalten inzwischen ein „Begrüßungspaket“. Kinderturnen und Kletterkurse werden umgesetzt, und es wurde ein klares Bekenntnis zur verstärkten Sport- und Kulturförderung sowie zur Sicherung der Nahversorgung im Ort abgegeben.

„Viele junge Menschen aus unserer Region gehen nach der Ausbildung auswärts, um dort zu arbeiten oder auch zu leben. Wichtig für einen Ort wie Oberlienz ist es, dass auch die Jugend gehört wird und dass es Perspektiven gibt“, betonte Jakob Mattersberger. So sei z.B. der Wunsch nach einem eigenen Jugendraum groß. „Wir mussten jetzt einmal dem Turnsaal den Vorzug geben. Es ist für uns aber ein großes Anliegen, einen Jugendraum zu schaffen, und wir arbeiten daran“, versicherte Bgm. Markus Stotter.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

22. April 2021 um