5,25 Mio. Euro werden in Assling in den Schutzwald und in Verbauungen investiert

Das Flächenwirtschaftliche Projekt läuft bis 2034. Investiert wird in Schadholzbringung, Aufforstung, Schutzbauten, forsttechnische Maßnahmen und Kulturschutz.

Die Wildbach- und Lawinenverbauung, der Landesforstdienst und die Gemeinde Assling luden am Freitag, 23. Oktober, Medienvertreter nach Thal-Wilfern, wo gleich neben der Bundesstraße umfassende Schutzbauten errichtet wurden. Das Sturmtief VAIA 2018, das Starkschneeereignis INGMAR im November 2019 und die Starkniederschläge im heurigen August haben auch in der Gemeinde Assling verheerende Schäden an Schutzwäldern und Bächen angerichtet, und so arbeitete die Wildbach- und Lawinenverbauung das Flächenwirtschaftliche Projekt (FWP) Assling aus.

 

 

„Das Projekt umfasst forstliche und technische Maßnahmen mit Kosten von 5,25 Mio. Euro und läuft bis 2034. Die Vermurungen vom August 2020 machten Sofortmaßnahmen erforderlich. Die Kosten für diese Maßnahmen im Gleiersbach, Kristeinbach, Gamsbach und für weitere Hochwasserprojekte in Assling belaufen sich auf rund 850.000 Euro. Die dafür erforderlichen Sicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten sollen bis 2022 fertiggestellt sein“, erklärte Projektleiter Hanspeter Pussnig von der Wildbach- und Lawinenverbauung/Gebietsbauleitung Osttirol.

 

Bgm. Bernhard Schneider: „Die Waldbesitzer und Grundeigentümer wurden durch die Sturm- und Schneedruckschäden besonders hart getroffen. Ihre eisernen Reserven waren praktisch mit einem Schlag vernichtet, und deswegen ist die Unterstützung durch dieses Projekt so wichtig. Die Maßnahmen dienen vor allem auch der Wiederherstellung des Objektschutzwaldes.“

 

„Das Zusammenspiel der verschiedenen Dienststellen (Wildbach- und Lawinenverbauung, Landesforstdienst usw.) mit der Gemeinde und den betroffenen Grundeigentümern und Waldbesitzern hat in diesen herausfordernden Zeiten bestens funktioniert“, betonte Bgm. Bernhard Schneider. Das Flächenwirtschaftliche Projekt Assling beinhaltet forstliche Maßnahmen wie Schadholzbringung, Aufforstung und Kulturschutz, weiters forsttechnische Maßnahmen wie Gleitschneeschutzmaßnahmen oder die Errichtung von Gleitschneeschutzböcken in Holz oder Stahl sowie Verpfählungen, die Instandhaltung von Forststraßen und die Wildholzräumung in diversen Bächen zur Abwehr von Verklausungen bei Murgängen.

 

Landesforstdirektor Josef Fuchs: „Durch die Kombination aus technischen und forstlichen Maßnahmen wird die Schutzfunktion des Waldes wiederhergestellt. Die wichtigsten Aufgaben im Wald sind  die Entfernung des Schadholzes und die Wiederaufforstung. Für forstliche und forsttechnische Maßnahmen werden allein heuer in Assling 250.000 Euro investiert.“

 

„Durch die Unwetterereignisse sind allein in Assling rund 70.000 Festmeter Schadholz angefallen. Von den etwa 50.000 Festmetern im Objektschutzwald sind ca. 30.000 bereits aufgearbeitet“, erklärte Landesforstdirektor Josef Fuchs. LH-Stv. Josef Geisler betonte die Bedeutung des Schutzwaldes für Bevölkerung und Infrastruktur. „Die Unwetter und der Schneedruck haben am Schutzwald großen Schaden angerichtet. Wichtig ist, dass der Schutzwald so rasch wie möglich wiederhergestellt wird, um den Schutz von Bevölkerung und Infrastruktur zu gewährleisten“, so Geisler.

 

LH-Stv. Josef Geisler: „Der Schutzwald ist noch immer die günstigste Variante zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur. Die Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung und des Forstdienstes sowie die Waldbesitzer haben bei der Aufarbeitung des Schadholzes und der Wiederaufforstung, der Instandsetzung und Neuerrichtung von Schutzbauten sowie der Wiederherstellung der Infrastruktur auch hier in Assling hervorragende Arbeit geleistet.“

 

„Mit der raschen Ausarbeitung eines flächenwirtschaftlichen Schutzprojektes und einem umgehenden Baustart wurden durch die Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung bereits nach einem Jahr eine Vielzahl von Gefährdungsstellen beseitigt. Zur nachhaltigen Wiederherstellung, vor allem der Schutzwirkung des Waldes, stehen uns jedoch noch viele Baujahre bevor“, so Gebhard Walter, Sektionsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol. Hanspeter Pussnig berichtete, dass bereits 1.000 Laufmeter Steinschlagschutznetze errichtet worden sind. „Alleine diese Schutzmaßnahmen kosten rund 400.000 Euro. Insgesamt werden heuer für die Sicherung von Assling vor Wildbach- und Lawineneinwirkung sowie Steinschlag rund 1 Million Euro aufgewendet“, so der Projektleiter.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger, Gemeinde Assling

23. Oktober 2020 um