Virgen: Neue Wirtsleute der Lasörlinghütte bereiten sich auf ihre erste Saison vor

Heidi Bender hat von Familie Wurnitsch das beliebte Schutzhaus erworben. Gemeinsam mit ihrem Partner Christian freut sie sich auf ihren ersten Sommer in den Osttiroler Bergen.

Begeistert erzählt uns Heidi Bender aus Bayern, wie sie sich mit dem Erwerb der Lasörlinghütte einen Traum erfüllt hat: „Wir lieben die Osttiroler Bergwelt und insbesondere das Virgental. Unseren Wohnsitz haben wir bereits nach Virgen verlegt. Sofern es die Wetterlage und die Corona-Maßnahmen zulassen, wollen wir Mitte Juni in unsere erste Saison auf der Lasörlinghütte starten!“ Unternehmerische Fähigkeiten bringt Heidi mit – seit 30 Jahren ist sie selbstständig und betreibt derzeit noch ein Friseurgeschäft in ihrer bayerischen Heimat. Mit ihrem Lebensgefährten Christian teilt sie die Leidenschaft für das Hochgebirge.

„Unsere Wege haben sich beim Höhenbergsteigen gekreuzt, und wir haben in der Folge gemeinsam viele hohe Berge – wie etwa auch den Kilimanjaro in Afrika, den Elbrus im Kaukasus und den Aconcagua in den südamerikanischen Anden – bestiegen. Nun freuen wir uns darauf, erstmals selbst eine Hütte zu bewirtschaften.“

 

Heidi Bender und ihr Lebensgefährte Christian bringen viel alpine, unternehmerische und gastronomische Erfahrung für die Bewirtschaftung einer Schutzhütte mit.

 

Die Lasörlinghütte liegt auf 2.350 Metern Seehöhe im hinteren Mullitztal im so genannten „Glaurat“. Familie Wurnitsch hat das Schutzhaus im Jahr 1982 erbaut. Mit den Anbauten und Nebengebäuden entstand im Laufe der Zeit ein einzigartiges alpines Ensemble – ein kleines „Dorf in den Bergen“. Von der Sonnenterrasse aus genießt man einen atemberaubenden Blick – unter anderem auf den Großglockner und die „Virger Nordkette“. „Unser Vorgänger als Hüttenwirt, Harald Wurnitsch, und weitere Bekannte sind uns jetzt bei den Vorbereitungsarbeiten auf unsere erste Saison sehr behilflich“, freut sich Heidi.

 

Im Bereich der Lasörlinghütte hat Familie Wurnitsch im Laufe der Jahre ein kleines „Dorf in den Bergen“ geschaffen.

 

Nicht nur die Leidenschaft für das Hochgebirge, auch Erfahrungen in der Gastronomie und bei der Versorgung von Gästen bringen Heidi und Christian mit. „Christian war von Kindesbeinen an auf Almen und bei Bergbauern in Tirol zu Hause. Er kennt sich mit den Launen der Natur, dem Verhalten am Berg, dem sorgsamen Umgang mit Tieren und mit der Versorgung von Gästen im Gebirge bestens aus. Ich selbst war vor Ausbruch der Corona-Pandemie zwei Jahre lang am Achensee mit Zimmervermietung und Gästebetreuung selbstständig. Corona sehen wir nicht nur als Krise, sondern auch als Zeit der Erneuerung. Wir waren in ganz Österreich unterwegs, um für uns einen Lieblingsplatz zu finden. Aber nirgends wurden wir so freundlich aufgenommen, wie im Virgental.“

 

 

Die Lasörlinghütte wollen die beiden neuen Wirtsleute – sofern es die Wetterlage zulässt – von Mitte Juni bis Ende September bewirtschaften. Insgesamt verfügt das Schutzhaus über rund 50 Betten – größtenteils in kleineren Zimmer-Einheiten. Den Lasörling (3.098 m) erreicht man von der Hütte aus in etwa drei Stunden. Besonders beliebt ist auch die Begehung des Lasörling Höhenweges über mehrere Tage. Er führt von der Zunig- und Arnitzalm in Matrei über die Wetterkreuzhütte (2.106 m), die Zupalsee Hütte (2.350 m), die Lasörlinghütte, die Bergerseehütte (2.182 m), die Lasnitzenhütte (1.900 m) und die Neue Reichenberger Hütte (2.586 m) bis zur Clarahütte (2.038 m). Abschließend empfiehlt sich der Abstieg über die Umbalfälle und die Islitzeralm nach Prägraten am Großvenediger.

 

 

Kulinarisch wollen Heidi und Christian die Wanderer, Bergsteiger und Ausflugsgäste mit bodenständiger Tiroler Küche und Hausmannskost verwöhnen. „Wir setzen dabei insbesondere auf Lebensmittel, die in der Region geerntet und produziert werden. Derzeit befinden wir uns – sofern es die Reisebeschränkungen zulassen – etwa zwei Mal in der Woche in Osttirol, um uns auf die Saison vorzubereiten. Bei der Hütteneindeckung zu Saisonbeginn werden uns erfahrene Bekannte aus der Region behilflich sein, und es schaut sehr gut aus, dass wir auch einen einheimischen Koch finden werden“, berichtet Heidi abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: privat

07. April 2021 um