„Pilgerführer“ mit Osttiroler Wurzeln: Pfarrer Cons. Alfons Senfter verstorben

Über 10.000 Pilger hat der in Sillian geborene Pfarrer in fünf Jahrzehnten ins Heilige Land begleitet. „Abouna“ Alfons – Vater Alfons – wurde er in Israel gerne genannt.

Am 8. November 2020 ist der ehemalige Pfarrer Cons. Alfons Senfter kurz vor seinem 88. Geburtstag verstorben. Nach Jahrzehnten als Seelsorger im Wipptal lebte er seit 2017 im Klaraheim der Tertiarschwestern in Hall. Sein segensreiches Wirken fand Ausdruck in verschiedenen Auszeichnungen und Ehrungen: 1997 verlieh ihm die Gemeinde Gschnitz die Ehrenbürgerschaft, das Land Tirol zeichnete ihn mit dem Goldenen Verdienstkreuz aus, und auch von kirchlicher Seite, und sogar in Israel wurden ihm Ehrungen zuteil.

Beisetzung im engsten Kreis

Dem Wunsch des Verstorbenen entsprechend wird Senfter in Innervillgraten beigesetzt. In der Pfarrkirche Innervillgraten besteht am Freitag, 13. November, ab 9.00 Uhr, die Möglichkeit, für ihn zu beten. Der Begräbnisgottesdienst mit anschließender Beisetzung im Priestergrab erfolgt am Samstag, 14. November, im engen Familienkreis. Ein feierlicher Gedenkgottesdienst findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. Eine Aufbahrung ist leider nicht möglich. Auch in den Pfarrkirchen Gschnitz und Trins besteht am Samstag, 14. November, ab 9.00 Uhr, die Möglichkeit, für Pfarrer Alfons zu beten und sich zu verabschieden. Beim Sonntagsgottesdienst am 15. November, um 10.30 Uhr, in Gschnitz und Trins wird seiner gedacht. Es wird gebeten, die aktuellen Corona-Bestimmungen einzuhalten.

Lebenslauf Senfters

Geboren am 19. November 1932 in Sillian, wuchs Alfons Senfter mit sechs Geschwistern in seinem Elternhaus in Innervillgraten auf. Nach der Volksschule kam er ins Gymnasium Paulinum in Schwaz und studierte anschließend in Innsbruck Theologie. Am Fest Peter und Paul 1957 wurde er in Sillian zum Priester geweiht und feierte am 9. Juli 1957 seine Primiz in Innervillgraten. Anschließend war er Kooperator in Schwaz, Neustift und Sillian. Von 1963 bis 1965 wirkte er als Seelsorger in Feichten und für die Arbeiter beim Kraftwerksbau im Kaunertal. Von 1965 bis 1969 kehrte er als Pfarrer von St. Veit i. Def. in seine Heimat Osttirol zurück. Die Hochwasserkatastrophe war für den jungen Priester in dieser Zeit eine gewaltige Herausforderung.

Im Oktober 1969 übernahm er die Pfarre Gschnitz und bald darauf auch die Pfarre Trins. Zusätzlich begleitete er auf unzähligen Reisen Pilger ins Heilige Land, nach Lourdes, Fatima, Assisi und zu Pater Pio. Aus gesundheitlichen Gründen gab er zuerst die Pfarre Trins ab, und mit Ende des Kirchenjahres 2015 legte er auch seine Tätigkeit als Seelsorger in Gschnitz im Alter von 83 Jahren zurück.

Karitatives Wirken

Bei seinen Pilgerfahrten besuchte und unterstützte Pfarrer Senfter soziale Projekte. Er förderte großzügig das Baby-Hospital in Bethlehem, ein Kinderkrankenhaus in Bolivien, „Jugend eine Welt“ und viele andere karitative Einrichtungen. Vor einigen Jahren wurde mit „Jugend Eine Welt“ ein eigener Fonds gegründet, um weiterhin Unterstützung für die Menschen im Heiligen Land zu sammeln.

Im Sinne des Verstorbenen wird um eine Spende an das Baby-Hospital in Bethlehem, RLB NÖ-Wien, IBAN: AT39 3200 0000 0005 0500, BIC: RLNWATWW, Kennwort: „Pfarrer Senfter“, gebeten.

 

Text: Redaktion, Foto: Öttl

11. November 2020 um