Olala Tag 4: Buntes Kaleidoskop internationaler Straßenkunst

Weiter, immer weiter ging das lustige Treiben beim Straßenzirkus in Osttirols Sonnenstadt, die am Freitag, 26.7., bei sengender Hitze ihrem Beinamen alle Ehre machte.

Akrobatik, gemixt mit unglaublicher Energie und einer Portion Humor – das stand am Freitag auf dem Lienzer Hauptplatz auf dem Programm. Erstmals in Österreich zu sehen war hier die Performance der Girlgroup „Sisus Sirkus“. Die fünf Finninen lernten sich einst bei einem Jugendzirkus kennen und sind seither eng befreundet. In ihrer Darbietung mit dem Titel „Mosh Split“ drehte sich alles um ein verrücktes Wohnmobil, um äußerst flexible Beine und eine atemraubende Flugakrobatik auf einem 10 Meter hohen Stahlgerüst. Absurd und betörend zugleich!

 

Die Artistinnen eint nicht nur eine außerordentliche Körperbeherrschung, sondern auch der gemeinsame Sinn für Humor. Fotos: Peter Märkl

 

Faszinierende Bewegungskunst mit der „Tea Time Company“. Foto: Osttirol heute

 

Künstler aus drei verschiedenen Ländern, drei unterschiedliche Zirkusdisziplinen, drei Stäbe differenter Höhen – so die Kurzzusammenfassung der Österreichpremiere der „Tea Time Company“. Das Trio, bestehend aus dem Akrobaten Bavo de Smedt (Belgien) am chinesischen Mast, dem Jongleur Pieter Visser (Niederlande) und der Tänzerin Hannah Rogerson (Irland), setzte mit seiner Performance „Stick-Stock“ eine fast anmutige, aber auf jeden Fall überraschende Choreografie um. Gemeinsam nutzten sie drei Stöcke, um sich ihre eigene Welt zu schaffen, einen kleinen Dschungel, in dem sie sich bewegten und miteinander spielten.

 

Freche Früchtchen „liefen“ durch die Straßen. Foto:  Osttirol heute

 

Am Freitag begeisterte auch die Vielzahl an Walkacts, von lustig bis verzaubernd, von farbenprächtig bis überraschend, aber immer schön und professionell. Da gab es am Vormittag zum Beispiel die lustigen Orangen der Gruppe „Stiltlife“ aus den Niederlanden. Die Damen von „Naranja“ verzauberten das Publikum mit dem ansteckenden Duft von Orangen und einem bunten, sommerlichen Aussehen – und trieben mit den Passanten ihre Scherze.

 

Zwei Fliegen auf Stelzen unterwegs in der Rosengasse. Foto: Osttirol heute

 

Wasssss hört man es dann später in der Mittagshitze summen: Die gigantischen Fliegen des „Oakleaf Stelzentheaters“ aus Deutschland staksten mit langen, haarigen Beinen durch die Straßen. Die Begleitung der Fliegen hatte einen Kanister dabei. Wer sich fragte, was da wohl drin sein mag, musste nicht lange auf eine Antwort warten: Die Passanten wurden neckisch angespritzt.

 

Für mehr Grün in der Stadt sorgten wunderschön-mystische Baumwesen. Foto: Osttirol heute

 

Still und beinahe unscheinbar tauchten wie aus dem Nichts große Baumwesen in der Fußgängerzone auf. Die „Living Trees“ der deutschen Gruppe „Ricoart“ bezogen das Publikum in ihre fabelhafte Welt mit ein.

 

Zauberhaft goldene Figuren schwebten durch die Gassen. Foto: Osttirol heute

 

Das „Theatro Per Caso“ aus Italien lud mit „Carousel“ auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Da konnte man den Zauber der Kindheit wieder erleben, als die Welt um einen herum noch viel größer, heller, mystischer und unendlicher schien. Die extravaganten Kostüme und Bälle funkelten in sattem Gold.

 

Auch am 4. Festivalstag konnte man sich wieder von den fantastischen Frisören von „Osadia“ außergewöhnliche Outfits verpassen lassen. Das Interesse des Publikums war ungebrochen! Foto: Osttirol heute

 

Wahrlich köstliche Akrobatik zeigten Kate & Pasi. Foto: Osttirol heute

 

Bei der neuen Zirkusshow „Rafla“ des finnischen Duos Kate & Pasi gab es hochklassige, rasante Akrobatik, Jonglierkünste – und jede Menge Spaß. Da wirbelte so manches durch die Luft: Zwiebeln, Pizzen, Kebaps, Rollen und natürlich Kate!

 

Ein Oktopus zum Anfassen. Foto: Osttirol heute

 

Die neueste Produktion des britischen Designers Tim Davies sah fast so aus wie der kleine Bruder des Octopus an der Fassade der Lieburg. Der Riesenkrake Ocho, ein vier Meter hohes und sieben Meter breites, aufblasbares Geschöpf, nahm auch Körperkontakt mit dem Publikum auf – faszinierend vor allem für die kleinen Olala-Fans.

 

Musikalische Unterhaltung durch das „Desmadre Orkesta”. Foto: Osttirol heute

 

Für flotte Rhythmen am Johannesplatz sorgte am späteren Nachmittag das überaus vielseitige „Desmadre Orkesta“. Gypsy-Rhythmen verschmolzen mit Klezmer, kolumbianischen Cumbias, Swing aus New Orleans und Milongas aus Buenos Aires, wo die sechsköpfige Fanfarenband auch beheimatet ist. Bei diesem fröhlichen und exzentrischen Musikspektakel fühlte sich so mancher wie auf einer Zigeunerhochzeit, einer türkischen Dorffeier oder einem rumänischen Volksfest. Mit dabei war auch ein klein wenig Zauberei: Ein Trommelstick wurde kurzzeitig zum Zauberstab, welcher die Musiker, wenn sie angetippt wurden, verstummen ließ oder wieder zum Spielen erweckte. Eine kleine Zuschauerin machte sich ganz wunderbar als Zauberlehrling!

Hier weitere Pics vom vierten Olala-Tag zum Durchklicken (Fotos: Peter Märkl):

 

 

Text: Maria Hofer und Elisabeth Hilgartner

27. Juli 2019 um