Matrei i.O.: Elisabeth Obertscheider feierte ihren „Hunderter“

Im Wohn- und Pflegeheim Matrei feierte die gebürtige Anraserin im Kreise ihrer Familie sowie mit Heimbewohner*innen und Mitarbeiter*innen am 10. Mai ihren 100. Geburtstag.

„Wir freuen uns, heute wieder einen hundertsten Geburtstag feiern zu können und gratulieren unserer rüstigen Jubilarin Elisabeth Obertscheider recht herzlich!“ Franz Webhofer, Leiter der Osttiroler Wohn- und Pflegeheime, hatte zusammen mit seinem Matreier Team eine große Geburtstagsfeier im Heimcafé organisiert. Die „Hansa Manda“ spielten zünftig auf, und zahlreiche Verwandte, die Heimbewohner*innen und die Mitarbeiter*innen ließen Elisabeth Obertscheider hochleben. Auch die Aineter Bürgermeisterin Berta Staller aus der Heimatgemeinde der Jubilarin und die Matreier Gemeinderätin Silvia Steiner stellten sich als Gratulantinnen ein.

Ihr Sohn Friedrich Obertscheider gab einen Überblick über das bisherige Leben der Jubilarin. Elisabeth Obertscheider wurde am 10. Mai 1922 als achtes von zwölf Kindern des Blaslerbauern Stefan Bürgler und seiner Frau Notburga im Anraser Ortsteil Wiesen geboren. Nach acht Jahren Volksschule arbeitete sie auf verschiedenen Bauernhöfen in der Umgebung mit. Schon während der Schulzeit hatte sie bei verschiedenen Bauern in den Sommer- und Herbstmonaten das Vieh gehütet. Ihre erste offizielle Arbeitsstelle nahm sie im Gasthaus Aigner in Abfaltersbach an, ab 1940 arbeitete sie im Bräustüberl und im Gasthaus Rose in Lienz. Auch im zweiten Gastbetrieb ihres Arbeitgebers in Heiligenblut half sie mit.

Gerne denkt Elisabeth an diese Zeit zurück. Trotz Krieges konnte sie eine gute Zeit bei ihrem Arbeitgeber verbringen und schätzt heute noch, dass sie stets eine gute Verpflegung und passende Unterkunft hatte. Im Jahr 1952 heiratete sie Josef Obertscheider aus Ainet. Der Ehe entstammen die Söhne Friedrich und Josef. Friedrich ist im ganzen Bezirk als ehemaliger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ainet und Abschnittskommandant Lienz West bekannt. Sohn Josef hat als Techniker sowie viele Jahre als Betriebsratsvorsitzender sein ganzes Berufsleben bei der TIWAG verbracht.

 

Jubilarin Elisabth Obertscheider im Kreise ihrer Familie

 

Da der Ehemann von Elisabeth in seinem Arbeitsleben als Pflasterer viel auswärts war, musste sie ihre beiden Kinder größtenteils alleine aufziehen. Im Jahr 1969 wurde mit dem Bau eines Eigenheimes in Ainet begonnen. Kurze Zeit später erkrankte Josef Obertscheider schwer und verstarb innerhalb von vier Wochen – nur wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag. Zusammen mit den Söhnen wurde der Hausbau trotz des schweren Schicksalsschlages weiter vorangetrieben. Im Jahr 1975 erfolgte der Einzug in das Eigenheim.

Besonders viel Freude bereiten Elisabeth Obertscheider die vier Enkel und sieben Urenkel. Sie hat immer gerne gestrickt und sich regelmäßig mit ihren Geschwistern getroffen. Von den elf Geschwistern lebt nur mehr Paula Lercher. Sie ist 97 Jahre alt, wohnt im Wohn- und Pflegeheim Lienz und feierte mit ihrer Schwester in Matrei den Hunderter. Im hohen Alter verschlechterte sich der Allgemein- und Gesundheitszustand von Elisabeth. Viele Jahre wurde sie von Sohn Friedrich und seiner Frau Margareta liebevoll betreut und gepflegt. Nach einem Sturz und einer Operation fand die Jubilarin am 4. Jänner 2019 Aufnahme im Wohn- und Pflegeheim Matrei.

 

In den vier Osttiroler Wohn- und Pflegeheimen leben derzeit 438 Heimbewohner*innen.

Rund ein Drittel der Bewohner*innen ist 90 Jahre oder älter.

Zwei Damen sind 102 Jahre, drei Damen 101 Jahre alt.

Elisabeth Obertscheider feierte am 10. Mai 2022 ihren 100. Geburtstag.

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

11. Mai 2022 um