Längste Seilschaft der Welt am Glockner geplant

Mit der Aktion „Üb erleben“ wollen die Osttiroler Alpin- und Bergsteigervereine gemeinsam mit Dieter Remler einmal mehr die Sicherheit am Berg in den Fokus rücken.

Es soll die längste Seilschaft werden, die es auf diesem Planeten je gab, und die Osttiroler alpinkompetenten Vereine wollen damit gemeinsam mit dem Aktionskünstler Dieter Remler in das Guinness Buch der Rekorde kommen. Diese Aktion ist nur eine von vielen, die am 14. und 15. September 2013 in Kals am Großglockner und Matrei in Osttirol über die Bühne gehen wird. Mit dem Sicherheitswochenende „Üb erleben“ wollen die Bergrettung, das Alpinkompetenzzentrum, die Bergführer und die Alpinpolizei auf die Sicherheit am Berg – besonders auf den Gletschern – hinweisen, unterstützt werden sie dabei vom Alpenverein und von der Alpenraute Lienz. „Unsere zentrale Botschaft ist: Gletscher dürfen nur angeseilt begangen werden“, so Peter Ladstätter, Bezirksleiter der Bergrettung Osttirol.

Präsentierten die Inhalte des Sicherheitswochenendes v.l.n.r.: Peter Ponholzer von den Kalser Bergführern, Mag. Martin Rainer vom Alpinkompetenzzentrum, Peter Ladstätter, Leiter der Bergrettung Osttirol, Aktionskünstler Dieter Remler, Markus Bstieler, stv. Bergrettungs-Leiter und Erwin Mariacher, Leiter der Alpinpolizei

Präsentierten die Inhalte des Sicherheitswochenendes v.l.n.r.: Peter Ponholzer von den Kalser Bergführern, Mag. Martin Rainer vom Alpinkompetenzzentrum, Peter Ladstätter, Leiter der Bergrettung Osttirol, Aktionskünstler Dieter Remler, Markus Bstieler, stv. Bergrettungs-Leiter und Erwin Mariacher, Leiter der Alpinpolizei

„Risiko wird es am Berg immer geben. Durch Aufklärung und Information wollen wir zu einem möglichst sicheren und stressfreien Bergerlebnis beitragen. Mit entsprechender Vorbereitung macht die Berg- und Wandertour viel mehr Spaß, und der Erholungsfaktor ist um ein Vielfaches größer“, erklärt Mag. Martin Rainer vom Alpinkompetenzzentrum. Das Glocknergebiet wurde als Schauplatz für den 1. Aktionstag ausgewählt. „Wir wollen uns in die positive Aura des Großglockners begeben und dort Sicherheitsstandards präsentieren. Die Gefahr ist nämlich nicht der Berg, sondern der Mensch. Ausbildung und Erfahrung fehlen bei so manchem Bergsteiger, dazu kommt oft ein großes Maß an Selbstüberschätzung“, meint Peter Ponholzer von den Kalser Bergführern.

Peter Ladstätter: „Niemand riskiert bewusst sein Leben. Die Ausrüstung passt heute großteils, Information und Erfahrung fehlen aber oft.“

Peter Ladstätter: „Niemand riskiert bewusst sein Leben. Die Ausrüstung passt heute großteils, Information und Erfahrung fehlen aber oft.“

Am Samstag, 14. September 2013, um 9.30 Uhr, wird der Innsbrucker Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer bei der Herz-Jesu-Kapelle hinter dem Lucknerhaus in Kals eine Bergmesse zelebrieren. Um 10.30 Uhr ist Abmarsch zur Lucknerhütte. Auf dem Weg dorthin und weiter zur Stüdlhütte werden die Kalser Bergführer an verschiedenen Stationen Standards für sicheres Wandern und Bergsteigen präsentieren. Um 14.00 Uhr soll die längste Seilschaft der Welt am Ködnitzkees oberhalb der Stüdlhütte gebildet werden. „Jeder kann mitmachen. Voraussetzung ist festes Schuhwerk und das Anlegen eines Sitz- oder Klettergurtes. Ich habe die Aktion beim Guinness Buch der Rekorde angemeldet“, so der Aktionskünstler Dieter Remler. Anschließend an diesen Weltrekordversuch wird am Ködnitzkees eine Remler-Performance zu sehen sein. „Mein Motto für die Seilschaft und die Performance lautet: Frei wie ein Adler mit dem Verstand eines Menschen“, so Remler.

Die Seer präsentieren am 15. September im Matreier Tauernstadion ihr neues Album „Dahoam“.

Die Seer präsentieren am 15. September im Matreier Tauernstadion ihr neues Album „Dahoam“.

Am zweiten Tag des Sicherheitswochenendes, am 15. September 2013, werden die Seer aus dem Salzkammergut  im Matreier Tauernstadion um 20.00 Uhr ein Benefizkonzert geben. Der Erlös kommt hinterbliebenen Kindern von verunglückten Bergrettern zugute. „Vier Bergretter sind heuer in unserer Region tödlich verunglückt und haben zwei Vollwaisen und sieben Halbwaisen zurückgelassen. Wir wollen mit dem Erlös aus dem Benefizkonzert helfen, das Leid dieser Kinder wenigsten ein bisschen zu lindern“, so Peter Ladstätter abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Raimund Mühlburger, Die Seer

01. August 2013 um