In 30 Jahren 40 Mal rund um die Welt

30 Jahre jung ist die Ortsstelle des Roten Kreuzes in St. Jakob/St. Veit. In den drei Jahrzehnten seit Gründung wurde enorm viel geleistet und vieles für das Tal erreicht.

Die Gründung der ÖRK Ortsstelle St. Jakob/St. Veit war im Jahr 1984 unter nicht einfachen Umständen erfolgt. Nach dem überraschenden Tod von Dr. Kuenz im Jahre 1982 stand man plötzlich ohne medizinische Versorgung da. Mit Unterstützung durch den Ärztlichen Leiter des BKH Lienz, Prim. Dr. Wilfried Fritzer, konnte man aber rasch den jungen Arzt Dr. Ottokar Widemair für die Arbeit im Defereggental gewinnen. Er übernahm im Sommer 1982 die Ordination in St. Jakob. Gemeinsam mit Egon Kleinlercher, dem heutigen Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Osttirol, und anderen Pionieren gelang es ihm in den Folgejahren, durch viel Überzeugungsarbeit und auf Basis der großen Spendenbereitschaft der Bevölkerung, die Grundlagen für eine eigene Rotkreuz-Ortsstelle zu schaffen. Am 27.11.1984 fand die Gründungsversammlung statt, als erster Ortsstellenleiter fungierte Egon Kleinlercher.

Anfangs war man in Räumen des Gemeindehauses in St. Jakob untergebracht, 1998 erfolgte der Umzug in das neu erbaute Rettungsheim. Als Rettungswagen diente zu Beginn ein Puch G, der 1991 durch einen VW-Bus Allrad ersetzt wurde. Kontinuierliche Investitionen in die Verbesserung der Ausrüstung, wie z.B. in Defibrillator, EDV-Anlage, Piepser für die Alarmierung sowie die Gründung einer Schnelleinsatzgruppe (SEG) und der Jugendorganisation (1994) kennzeichneten die weitere Entwicklung.

Im Jubiläumsjahr kann man stolz auf das Geleistete zurückblicken, was Dr. Ottokar Widemair in seiner Ansprache im Rahmen des Festaktes im St. Jakober Gemeindesaal mit eindrucksvollen Zahlen untermauerte: 500 000 ehrenamtliche Stunden wurden in den letzten 30 Jahren von den Mitgliedern der Ortsstelle erbracht, über 8 000 Einsätze und 1 200 Notfallsituationen bewältigt und – in Kilometern gerechnet – 40 Mal mit den Rotkreuz-Autos die Welt umrundet. „Wir verfügen heute über ein komplexes, gut organisiertes und bestens funktionierendes System“, so Dr. Widemair, der auch die gute Zusammenarbeit zwischen seiner Ordination und der ÖRK-Ortsstelle besonders hervorhob.

Gründungsmitglied Egon Kleinlercher betonte u.a. die Wichtigkeit der Jugendarbeit und die gute Partnerschaft und Kooperation mit anderen Vereinen im Tal, besonders auch mit der Schützenkompanie St. Jakob.

Gründungsmitglied Egon Kleinlercher betonte u.a. die Wichtigkeit der Jugendarbeit und die gute Partnerschaft und Kooperation mit anderen Vereinen im Tal, besonders auch mit der Schützenkompanie St. Jakob.

Die ersten Österreichischen Bundesskimeisterschaften des Roten Kreuzes wurden, so Kleinlercher in seinen Ausführungen, 1993 im Defereggental ausgetragen. Die Mannschaft aus dem Defereggental errang dabei den Meistertitel, ein Erfolg, den man auch bei nachfolgenden Meisterschaften wiederholen konnte. Im Jahr 2004 wurden die 11. Bundesskimeisterschaften, erstmals mit internationaler Beteiligung, in St. Jakob veranstaltet und wiederum sicherte sich die Ortsstelle St. Jakob/St. Veit den Meistertitel. Mit der Ausbildung von Jugendgruppen begann man erstmals 1993. Im Jahr 1994 organisierte die Ortsstelle den 6. Bundesbewerb für Sanitätshilfe. Zum 15-Jahr-Jubiläum 1999 veranstaltete man den 2. Tiroler Landeswettbewerb für Sanitätshilfe mit nationaler Beteiligung.

Im Frühjahr 2006 wurde die Dienstmannschaft mit 15 neuen RettungssanitäterInnen – alle mit ausgezeichnetem Prüfungsergebnis – verstärkt, sowie ein neuer RTW auf dem letztem Stand der Technik übernommen. Nach 21 Jahren als Ortsstellenleiter übergab Egon Kleinlercher im März 2005 die Führung an seinen Nachfolger Markus Burger, der heute gemeinsam mit Martin Erlsbacher als Ortsstellenleiter-Stv., Ing. Herwig Ladstätter als Schriftführer und Manfred Großgasteiger als Kassier den Ausschuss der ÖRK-Ortsstelle St. Jakob/St. Veit bildet.

Text: J. Hilgartner, Fotos: www.osttirol-heute.at/Kraner

31. August 2014 um