Innervillgraten: Franui lädt zum Hochkulturfestival

Zum 30-jährigen Bestehen hat die Musicbanda Franui viel vor. Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird ein „Hochkulturfestival“ sein, das vom 10. bis 12. August über die Bühne geht.

Seit ihrer Gründung 1993 hat sich die Musicbanda Franui einen eigenen Platz zwischen allen Genres erspielt: Wurden sie anfangs als Variante einer neuen Volksmusik wahrgenommen, so rückten sie mit den weit geöffneten Notenschränken großer Meister wie Schubert, Brahms oder Mahler bald auf die internationalen Bühnen der Hochkultur. Als VirtuosInnen des Fortschreibens legen Franui mit unbändiger Spielfreude an der Sortenvielfalt deren musikalische Substanz frei, um sie in neuer Lesart und in eigenwilligen Zusammenhängen jenseits aller Klischees weiterzuspinnen.

 

Festivalschauplatz ist die Unterstalleralm auf 1.673 Metern Seehöhe. Foto: Franui

 

Im Sommer 2023 kehren die Musiker und Musikerinnen nun zu ihren Wurzeln zurück und feiern in den Villgrater Bergen ein spektakuläres Festival. Tausende Besucher werden erwartet. Sie erhalten einen musikalischen Hochkultur-Leckerbissen mit internationalen Topstars, allesamt Freunde und Wegbegleiter der Musicbanda. Gemeinsam wird man in Konzerten zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischen Klängen die eigens für das Festival errichtete Open Air-Bühne auf der Unterstalleralm bespielen.

Das zentrale Werbesujet des Festivals zeigt einen gewöhnlichen Bachstein, der orange angesprüht ist und den man drehen und wenden kann, wie man will. „Er steht für unsere Arbeitsweise, schließlich ist es eine Frage der Perspektive, ob man die kleine Welt in der großen wahrnehmen will oder umgekehrt”, erklärt Andreas Schett, Gründer und musikalischer Leiter von Franui. Ensemblemitglied Markus Kraler, gemeinsam mit Andreas Schett für die Kompositionen der Musicbanda verantwortlich, ergänzt: „Unserer musikalischen Reise der letzten 30 Jahre, von der Almwiese bis zur Elbphilharmonie, ist auch das Programm des Jubiläumsfestivals gewidmet.“

 

 

Eröffnet wird das Festival am 10. August mit einer Premiere: Der Schauspieler Tobias Moretti und Franui werden im Rahmen einer Uraufführung Klassisches von Eichendorff, Heine oder Rückert mit der Klangbatterie der Musicbanda verbinden. Für den zweiten Teil finden sich KünstlerInnen aus
den unterschiedlichsten Richtungen auf der Hochgebirgs-Bühne ein. Zu ihnen zählen die deutsche Jazzpianistin Johanna Summer, die Wiener Singer-Songwriterin Anna Mabo, die gemeinsam mit dem Cellisten Clemens Sainitzer zu Gast ist, sowie die vier finnischen Musiker von Sväng. Den Abschluss des ersten Festivaltages begehen Franui gemeinsam mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan und der Diva Lady Hug.

 

 

Der zweite Hochkultur-Festivaltag beginnt mit einer Gratwanderung zwischen Populär- und klassischer Kammermusik, interpretiert vom Fauré Klavierquartett. Später wird der Schweizer Christian Zehnder, Vokalist, Stimmkuriosum, Jodler und Obertonsänger, sein nonverbales Universum, musikalische Traditionen und Zeitgenössisches zu einem ganz eigenen Kosmos verbinden.

 

 

Auf ihn folgt die junge Niederländerin Harriet Krijgh, die als eine der vielversprechendsten Cellistinnen der Gegenwart gilt.

 

 

Ergänzt wird der zweite Teil vom Duo „Die Strottern“, die im Zusammenspiel mit KünstlerInnen aus anderen Genres immer nach neuen Ausdrucksmitteln für das Wienerlied suchen. Gemeinsam mit Franui feiern sie, als Abschluss des zweiten Tages, mit Liedern, Chören und Tänzen ihr eigenes »Franzensfest«.

 

 

Tag drei startet mit dem Pianisten Víkingur Ólafsson. Es folgt der Auftritt von Shake Stew, einem der aktuell gefragtesten Live-Acts der internationalen Jazz-Szene. Zum großen Finale des HOCHKULTURFESTIVALS blicken schließlich Franui, gemeinsam mit dem Bariton Florian Boesch, der Vergänglichkeit ins Auge. Mit ihrem gefeierten Programm »Alles wieder gut« nehmen der Ausnahmebariton und die zehnköpfige Banda mehr oder weniger bekannte Lieder der Romantik von Schubert, Schumann, Mahler und Co. radikal neu in Augen- und Ohrenschein.

Anreise und Tickets: Tickets können nur im Vorfeld erworben werden, es gibt keine Tageskasse. Das Festivalgelände ist mit dem Privat-PKW nicht erreichbar, es gibt aber ein kostenfreies Shuttleservice. Von der Endhaltestelle bis zum Festivalgelände wandert man dann noch 50–60 Minuten zu Fuß. Ein Shuttle für Besucherinnen und Besucher mit Handicap ist vorhanden, Anmeldung erforderlich unter office@hochkulturfestival.at

Alle Infos und Ticketshop: www.hochkulturfestival.at

 

Text: Redaktion

29. Juli 2023 um