Warum jedes Jahr am 19. März der „Josefi-Tag” gefeiert wird

Am 19. März begeht die Katholische Kirche das Hochfest des Hl. Josef, des Landespatrons von Tirol. An diesem Tag ist, wenn auch kein gesetzlicher Feiertag, in Tirol schulfrei.

Er ist anders als die meisten Heiligen – volkstümlicher. Der „Zimmermann“ (eigentlich dürfte sein Beruf „tekton“ und damit Bauhandwerker gewesen sein) wird als ruhiger Mann gesehen. Keines seiner Worte ist in der Bibel überliefert. Dafür sieht man ihn eher als Macher, als tiefgläubigen Menschen, als Ziehvater von Jesus und Versorger der Familie. Sicherlich auch deshalb feiern am 19. März unzählige Josefs, Sepps, Joschis oder Pepis ihren Namenstag. Seit 150 Jahren ist Josef Patron der Katholischen Kirche, als Landespatron wurde er 1772 von Kaiserin Maria Theresia eingesetzt. Neben dem Bundesland Tirol gilt der Heilige auch in Kärnten, Vorarlberg und in der Steiermark bis heute als Landespatron.

 

Die Flucht nach Ägypten in der St. Augustinus-Basilika in Rom (Pietro Gagliardi, 19. Jhdt.)

 

In frühen christlichen Darstellungen trat Josef als unbedeutende Randfigur auf oder er fehlte teilweise auch ganz. Die Bibel erzählt von einem bereits in die Jahre gekommenen Josef. Er floh mit Maria und Jesus vor Herodes nach Ägypten und kehrte nach Herodes Tod nach Nazareth zurück. Letztmalig wird in der Heiligen Schrift von Josef berichtet, als er mit Maria und dem zwölfjährigen Jesus zu Ostern eine Pilgerreise nach Jerusalem unternahm. Viel mehr gibt die Bibel über Josef nicht preis.

Die Verehrung des Heiligen lässt sich in der Ostkirche früher nachweisen als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes am 19. März im Martyrologium von Reichenau um 850 aufscheint –  als Gedenktag wahrscheinlich festgelegt in der Absicht, das Fest der Minerva, der römischen Göttin der Handwerker, zu ersetzen. Papst Sixtus IV., während dessen Amtszeit die nach ihm benannte „Sixtinische Kapelle“ errichtet wurde, nahm den Heiligen 1479 in den Kirchenkalender auf. Gregor XI. erklärte im Jahr 1621 den 19. März zum gebotenen Feiertag.

 

 

Bauernregeln zu Josefi

Die Bauernregeln basieren auf langjährig gesammelten Beobachtungen von Bauern über das Wetter. Da gerade sie auf das Wetter angewiesen waren und sind, ist es nicht verwunderlich, dass sie jahrhundertelang ihre Beobachtungen in Form von Reimen, den „Bauernregeln“, festhielten. Zum 19. März gibt es einige dieser Bauernregeln: Ist’s am Josefstag schön, kann’s nur gut weitergehen. Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag. Josef klar, gibt ein gutes Honigjahr. Ein schöner Josefstag bringt ein gutes Jahr.

 

Blick in die Josefkapelle in Matrei i.O.

 

2021: Aktionsjahr des Hl. Josef

Noch mehr als in anderen Jahren bekommt der Heilige Josef heuer Aufmerksamkeit: Seit 8. Dezember befindet sich die Katholische Kirche nach Aufruf des Papstes im Aktionsjahr des Heiligen Josef. Mit dem Schreiben „Patris corde“ hat er Josef als besonderes Vorbild empfohlen. Der Heilige Josef erinnere daran, dass all jene, die scheinbar im Verborgenen oder in der zweiten Reihe stehen, „in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielen.“ Zusätzlich – und passend dazu – beginnt mit dem 19. März das „Jahr der Familie”.

 

Tirolweit gibt es zahlreiche Kirchen und Kapellen, die dem Hl. Josef geweiht sind. Im Bezirk Lienz gehören dazu u.a. die „Spitalskirche“ in Lienz, die Kapelle zum Hl. Josef in Kollreid/Anras, die Josefskapelle auf Marin/Virgen; die Hl. Josefkapelle in Matrei i.O. (siehe Bild oben), die Kapelle zum Heiligen Josef in Unteralkus/Ainet (siehe Bild) und die Kapelle St. Josef in der Aue/Gemeinde Assling (siehe Bild unten).

 

Text: Redaktion, Fotos: AdobeStock/haidamac/zatletic/Renáta Sedmáková, Osttirol heute, PeterMärkl

19. März 2021 um