DolomitenBank: Rekordverdächtiger Ansturm auf Eröffnung der Jungnickel-Schau
144 Exponate des größten Tiermalers des 20. Jahrhunderts sind in der DolomitenBank ausgestellt. 25 Werke werden verlost. Erlös kommt dem Osttiroler Tierschutzverein zugute.
Initiator der Ausstellung „Ludwig Heinrich Jungnickel – Ein tierischer Kunstgenuss” ist Erich Mair aus Nußdorf-Debant, Kunstsammler und zertifizierter Sachverständiger für klassische Malerei. Hocherfreut über den Ansturm bei der Vernissage am Donnerstag, 31. Jänner 2019, zeigte sich nicht nur er, sondern auch DolomitenBank-Vorstand Hansjörg Mattersberger. „Der Ansturm beweist, dass wir mit Hilfe von Erich Mair wieder einen genialen Maler in unserer Galerie präsentieren dürfen, nämlich Ludwig Heinrich Jungnickel, den größten Tiermaler des 20. Jahrhunderts”, so Mattersberger. Er betonte vor allem auch die „Herzensseite” des Kunstsammlers Erich Mair: „Vor zwei Jahren konnten 26.000 Euro als Erlös der Ausstellung mit Werken von Egger-Lienz und Defregger an die Selbsthilfe Osttirol übergeben werden. Auch diesmal werden wieder Bilder verlost. Der Erlös kommt dem Tierschutzverein zugute.”
Erich Mair stellte in etwas ausgedehnten „exakt 7 Minuten” den Maler Ludwig Heinrich Jungnickel (1881 – 1965) auf besonders spannende Art und Weise vor. „1881 in Wunsiedel im deutschen Fichtelgebirge geboren, studierte er an der Akademie der bildenden Künste in München und Wien. Gustav Klimt bewog ihn 1897, sich der Wiener Secession anzuschließen. Für die Wiener Werkstätten entwarf Jungnickel zahlreiche Objekte. In dieser Zeit lernte er unter anderem auch Egon Schiele und Josef Hoffmann kennen”, so Mair.
Ludwig Heinrich Jungnickel entwickelte sich nicht nur zum größten Tiermaler des Jahrhunderts, sondern auch zu einem der bedeutendsten Künstler der „Klassischen Moderne” in Österreich. Erich Mair sprach auch an, dass Jungnickel nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in das Exil fliehen musste. „Er selbst war eher unpolitisch, wurde aber Opfer von Intrigen und Denunziationen, auch wegen seiner guten Kontakte zu Juden”, so Mair. Jungnickel war in den Kriegs- und Nachkriegsjahren viel in Italien und Ex-Jugoslawien unterwegs, nicht nur Gemälde von Tieren, sondern auch von Küstenlandschaften stammen aus dieser Zeit. Viele Jahre verbrachte Jungnickel in Opatija/Kroatien. 1952 kehrte er nach Österreich zurück. „Er lebte Zeit seines Lebens völlig verarmt – ein typisches Künstlerschicksal. Er starb 1965 und fand am Kalksburger Friedhof in Wien seine letzte Ruhe, sein Grab liegt neben jenem von Hugo von Hofmannsthal”, erklärte Erich Mair.
Die Ausstellung läuft bis 26. April 2019 (zu den Schalteröffnungszeiten DolomitenBank-Galerie, Lienz/Südtirolerplatz). Am 25. April werden 25 besonders schöne Jungnickel-Werke verlost. Lose zum Preis von 5 Euro gibt es in allen Geschäftsstellen der DolomitenBank und bei Erich Mair direkt (Tel.-Nr. 0699/12871071). „Jeden Dienstagvormittag und Freitag bin ich hier anwesend, um durch die Ausstellung zu führen. Und ich nehme auf Wunsch auch Schätzungen von Bildern vor, die Sie von zu Hause mitbringen”, bot Erich Mair zum Abschluss an.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images