Dölsach: „Das Mädchen von Agunt“ feiert am 8. September Premiere in Aguntum

33 DarstellerInnen aus Osttirol, Südtirol und Kärnten werden das Publikum im einzigartigen Ambiente von Aguntum in die Zeit um 150 nach Christus zurückversetzen.

Die Kulturinitiative Dölsach sorgt nach „Die Pfaffin“ (2018 Schloss Bruck) wieder für ein ganz besonderes historisches Theater-Erlebnis: Im einzigartigen Ambiente von Aguntum, der einzigen Römerstadt auf heutigem Tiroler Boden,  bringt sie an 14 Terminen „Das Mädchen von Agunt“ auf die Bühne.

 

 

Im Juli 2020 präsentierten die beiden deutschen Erfolgsautoren Iny Klocke und Elmar Wohlrath ihr Projekt „Das Mädchen von Agunt“ in Osttirol gemeinsam mit Regisseur Dr. Alfred Meschnigg. Seine Qualitäten als Regisseur lernten die beiden Autoren kennen, als dieser 2015 „Die Wanderhure“ im Rahmen der Freilichtsommerspiele Südtirol auf die Bühne der Burg Runkelstein bei Bozen brachte. Iny Klocke und Elmar Wohlrath haben unter dem Pseudonym „Iny Lorentz“ über 30 historische Romane mit rund 14 Millionen Stück Auflage auf den Markt gebracht. Ihren bislang erfolgreichsten Roman „Die Wanderhure“ veröffentlichten sie 2004 bei ihrem Münchner Verlag Knaur. Auch der im Juni 2022 veröffentlichte Historienroman „Das Mädchen von Agunt“ ist längst zum Bestseller geworden.

 

Der Gesamtverantwortliche Robert Possenig spielt Crispinus den Erzähler.

 

Dr. Alfred Meschnigg hat den Stoff für die Kulturinitiative Dölsach als Theaterstück umgesetzt. „Die Bemühungen um die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Ausgrabungen von Aguntum verdienen es, einen auf Fakten beruhenden Blick in das zweite Jahrhundert zu werfen und Augenblicken in dieser Stadt Leben einzuhauchen“, betonte Meschnigg bei einer Medienpräsentation in Aguntum. Er erstellte aus dem Roman mit 480 Seiten die Bühnenfassung mit 60 Seiten.

 

Robert Possenig, Obmann der Kulturinitiative Dölsach, und Regisseur Dr. Alfred Meschnigg (rechts) haben beim Bühnenaufbau im Museum Aguntum selbst Hand angelegt und z.B. auch sämtliche Tapezierarbeiten ausgeführt.

 

„Ich musste nicht verzichtbare Schwerpunkte setzen und weniger wichtige Details sowie Wiederholungen weglassen. Die klassische Form der Einteilung in Akte war dabei nicht möglich. Die Darstellung von Kämpfen oder Bränden ist auf der Bühne kaum möglich. So habe ich das Stück in 60 Szenen gegliedert und Schnitte wie in einem Film gesetzt. Diese ungewohnte Spielform verlangt äußerst große Konzentration bei den DarstellerInnen“, so der Theaterwissenschaftler, der in Schweden, Deutschland, Südtirol und in Österreich zahlreiche Bühnenstücke umgesetzt hat – in Aguntum bisher „Die Chinesische Mauer“ und die „Passion nach Lukas“.

 

 

Die Geschichte versetzt uns in das Jahr 150 n.Chr. in Aguntum zurück. Die römische Stadt wird von Intrigen, Machtkämpfen und gnadenloser Raffgier heimgesucht. Um seine Besitztümer zu vergrößern, geht Lucius (Hermann Wallensteiner) über Leichen. Sein brutaler Gehilfe Florus (Hannes Rohracher) verführt den Bauern Buccio (Bruno Oberkofler) zum Trinken und stiehlt ihm das für die Steuer ersparte Geld. Es kommt zu Handgreiflichkeiten. Buccio würgt Florus – Nachbarn greifen ein. Buccio wird des versuchten Mordes bezichtigt, muss fliehen und verunglückt dabei tödlich. Er kann sich nicht mehr verteidigen. Im römischen Gesetz gilt der Mordversuch als ausgeführte Tat – somit als Schwerverbrechen. Buccios Frau Amma (Rosi Webhofer) und Tochter Cincia (Paulina Plattner) verlieren den Hof und werden versklavt.

 

 

„Wegen einer Erkrankung mussten wir die Aufführung von Mai auf den Herbst 2023 verschieben. Das Finden von Darstellern war eine große Herausforderung, ebenso die Finanzierung. Der Kostenrahmen beläuft sich auf rund 120.000 Euro. Durch Eintritte bringen wir etwa 40.000 Euro herein. Für den Rest sind wir auf Sponsoren angewiesen. Wir bedanken uns insbesondere beim Hauptsponsor DolomitenBank, aber auch beim Land Tirol, bei verschiedenen Gemeinden, dem Tourismusverband Osttirol und bei den Autoren Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Die DarstellerInnen bekommen übrigens kein Honorar. Ihnen ist neben Alfred Meschnigg für ihre Arbeit und die aufgebrachte Geduld besonders zu danken“, so Robert Possenig, Obmann der Kulturinitiative Dölsach.

 

Das Mädchen von Agunt

Spielort: Museum Aguntum in Dölsach

Uraufführung:
Freitag, 8. September 2023, 20.00 Uhr (ausverkauft)

Weitere Vorstellungen:
10., 13., 15., 16., 20., 21., 22., 23., 24., 28. und 29. September sowie 1. Oktober, jeweils 20.00 Uhr
17. September, 17.00 Uhr

Tickets: 20 Euro im Vorverkauf und 24 Euro an der Abendkasse

Vorverkauf bis zwei Tage vor der Aufführung unter Tel.-Nr. 0660/711 0 766 (Mo – Fr, 17.00 bis 19.00 Uhr)

Abendkasse jeweils ab 18.00 Uhr (0660/711 0 766)

Theatermenü:
Menü im Restaurant Aguntum plus Eintritt um 45 Euro. Vor der Aufführung gemütlich zusammensitzen und Fisch oder Fleisch genießen. 40 Plätze sind pro Aufführung für dieses Kombi-Ticket reserviert (nur im Vorverkauf erhältlich).

E-Mail: maedchen.von.agunt@gmail.com

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Hermann M. Gasser, Osttirol heute/Mühlburger

06. September 2023 um