„Ausnahmezustand“ in Osttirol: Rot-Kreuz-MitarbeiterInnen im Dauereinsatz

Die Betreuung des mobilen und stationären Screenings sowie die Unterstützung bei den Massentests waren zusätzliche Aufgaben zum Regelrettungsdienst.

„Die heftigen Unwetter in Osttirol und Oberkärnten fordern in der Region besondere Leistungen von Seiten der MitarbeiterInnen und Freiwilligen des Roten Kreuzes“, fasst Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair die Ereignisse der vergangenen fünf Tage zusammen. „Unsere MitarbeiterInnen waren sehr gut auf die Situation vorbereitet und leisteten ausgezeichnete Arbeit, um die schnelle und effiziente medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.“

Ab Mittwoch, 2. Dezember, liefen die internen Vorbereitungen für das angekündigte Stark-Niederschlagsereignis. Gemeinden, von denen man erfahrungsgemäß weiß, dass sie von der „Außenwelt“ abgeschnitten werden können, wurden vorsorglich mit zusätzlichen Sauerstoff-Flaschen, Beatmungsgeräten, Feldbetten sowie medizinischem und Hygiene-Schutzmaterial ausgestattet. Die First Responder bekamen in den besonders gefährdeten Bereichen Funkgeräte, um die Kommunikation, wie etwa bei Handynetzausfall, für eine gewisse Zeit sicherzustellen.

 

In Prägraten kümmern sich First Responder gemeinsam mit Feuerwehr und Bergrettung um evakuierte Personen und den Medikamenten-Nachschub.

 

Vorsorge durch First Responder

Die First Responder (23 ausgebildete Rettungs- bzw. NotfallsanitäterInnen und 8 qualifizierte Ersthelfer) hatten mehrere Einsätze zu bewältigen: In Prägraten konnten z.B. gemeinsam mit einem eingeflogenen Arzt und den First Respondern fünf Visiten durchgeführt werden. In Kals war eine Person mit Schulterluxation durch Sturz sowie ein Patient mit Blutdruckproblemen zu versorgen. In Assling gab es einen Verdacht auf Schlaganfall und einen Bandscheibenvorfall. In Untertilliach kam es zu einer notärztlichen Versorgung nach einem Sturz vom Dach.

 

Seit vergangenem Freitag Abend befinden sich 7 Stabsmitarbeiter des Bezirksrettungskommandos im aktiven Bereitschaftsdienst, 40 MitarbeiterInnen der Sondereinsatzgruppe Sanität und 9 MitarbeiterInnen der technischen Gruppe sind in steter Abrufbereitschaft.

 

Die Aufrechterhaltung des Regelrettungsdienstes war immer gewährleistet, obwohl es zahlreiche personelle Ausfälle durch Straßensperren gab. Zusätzlich konnte die Betreuung des mobilen und stationären Screenings sowie die Unterstützung bei den Massentestungen in den Gemeinden seitens des Roten Kreuzes Osttirol ordnungsgemäß durchgeführt werden.

„Seit 5. Dezember waren täglich 114 MitarbeiterInnen mit jeweils über 2700 Stunden im Dauereinsatz. Das sind grob gerechnet 10.800 Stunden, die größtenteils freiwillig absolviert wurden“, so der Bezirksrettungskommandant.

 

Text: Redaktion, Fotos: Rotes Kreuz Osttirol

10. Dezember 2020 um