Über 710.000 Bergbegeisterte sind Mitglied beim Österreichischen Alpenverein

Als einen der Arbeitsschwerpunkte in diesem Jahr nennt der Alpenverein den Erhalt seiner 225 Hütten, der sich zunehmend schwieriger gestaltet.

Die aktuelle Mitgliederstatistik des Österreichischen Alpenvereins offenbart einmal mehr die enorme Begeisterung der Menschen für die Bergwelt: Der größte alpine Verein Österreichs zählt über 710.000 Mitglieder – die meisten in Wien, gefolgt von Tirol und Oberösterreich.

„Die Mitglieder geben uns den Rückhalt, den wir für unsere wichtige Arbeit benötigen – in den Bereichen Bergsport und Naturschutz genauso wie in der Jugendarbeit. Eine so große Anzahl an Mitgliedern zeigt, welch hohe Relevanz unser Tun in der Gesellschaft hat. Danke auch an alle 25.000 Ehrenamtlichen, die rund 1,5 Millionen Arbeitsstunden pro Jahr für den Alpenverein erbringen“, so der neue Alpenvereinspräsident Gerald Dunkel-Schwarzenberger.

Alpenverein ist auch urban

Dass das Interesse am Bergsport und Naturschutz besonders in den Städten und urbanen Bereichen enorm ist, bestätigen die regionalen Zahlen der Mitgliederstatistik: Mit 223.460 Personen zählen die Wiener Sektionen die meisten Mitglieder. In Tirol sind 106.698 Menschen beim Alpenverein, die Sektionen in Oberösterreich verzeichnen insgesamt 84.379 Mitglieder.

28,6 Prozent der Mitglieder sind jünger als 30 Jahre und gehören damit der Alpenvereinsjugend an. Das Durchschnittsalter im Verein beträgt 42,8 Jahre. Der Frauenanteil im Alpenverein steigt seit Jahren kontinuierlich und liegt bei 45,44 Prozent.

Großteil der „Sportbonus-Mitglieder“ im Verein geblieben

Über 710.000 Mitglieder beim Alpenverein bedeuten rund 2 Prozent weniger als 2022, einem „Sportbonus-Sonderjahr”. Warum man über diese Zahl trotzdem mehr als glücklich ist, lässt sich einfach erklären: „Neben den treuen Mitgliedern ist ein großer Teil der sogenannten ,Sportbonus-Mitglieder’ auch nach Beendigung der vom Sportministerium unterstützten Mitglieder-Aktion im Alpenverein geblieben: Wir konnten 67.654 jener Mitglieder halten, die in den Jahren 2021 und 2022 die Mitgliedschaft durch eine Aktion des Sportministeriums um 75 Prozent günstiger erhielten“, freut sich Generalsekretär Clemens Matt.

Unfallstatistik: Wandern vor Skipiste

Der Alpenverein präsentierte erstmals auch die Unfallstatistik 2023 aus der in der Mitgliedschaft inkludierten Sport- und Freizeitversicherung: Mit insgesamt 2.045 Schadensfällen wurde 2023 ein bisher unerreicht hoher Wert gemeldet. Am meisten Unfälle passierten laut Statistik beim Wandern (40 %), gefolgt von Unfällen auf der Skipiste (29 %) und von Unfällen beim Skitourengehen (11 %).

Erhalt der Hütten immer schwieriger

Der Alpenverein leistet mit dem Erhalt seiner 225 alpinen Hütten und des 26.000 km langen Wegenetzes einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für das „wanderbare Österreich“. Rund ein Fünftel seiner Budget-Mittel investiert er in die Instandhaltung der alpinen Infrastruktur, z. B. Hütten und Wege. Die Einnahmen durch Hüttennächtigungen und Pacht machen nur ca. die Hälfte dieses Beitrags aus.

Die Arbeiten an den Hütten und insbesondere am Wegenetz werden unter hoher Verantwortung von Ehrenamtlichen für die Allgemeinheit geleistet. Die Renovierung bzw. der Erhalt von alpinen Hütten ist ungefähr doppelt so teuer wie im Tal. Viele der Hütten sind in die Jahre gekommen oder gezwungen, sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Vor allem der Wassermangel im Gebirge erfordert beispielsweise teure Umrüstungsmaßnahmen. Auch die ohnehin beschwerliche Betreuung des 26.000 Kilometer langen Wegenetzes wird aufgrund zunehmender Extremwetterereignisse und steigender Materialkosten aufwendiger und kostspieliger.

 

Text: Redaktion, Foto: ÖAV/Mössmer

06. Februar 2024 um