Sondereinsatzgruppe des Roten Kreuzes Osttirol probte den Ernstfall

Rund 40 SanitäterInnen und 70 weitere Einsatzkräfte führten am 30. September im Defereggental eine Bezirksübung durch. Zwei neue Einsatzleiter verstärken das Team.

Bei dem Großeinsatz handelte es sich um eine Übung zur Ausbildung von MitarbeiterInnen der Sondereinsatzgruppe (SEG) des Roten Kreuzes Osttirol. Rund 40 SanitäterInnen und 70 weitere Einsatzkräfte (NotärztInnen, Feuerwehr St. Jakob, Feuerwehr St. Veit, Feuerwehr Matrei, Feuerwehr Kals und Bergrettung Defereggental) probten den Ernstfall und erarbeiteten dabei den Umgang mit Gerät und Material, das Betreiben einer Sanitätshilfestelle sowie die gleichzeitige Versorgung mehrerer PatientInnen. In den Wochen davor fand die theoretische SEG-Grund- und Spezialistenausbildung statt.

 

 

Ziel der Übung war es, die Patienten in Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen aus dem Schadensraum zu evakuieren und in den Behandlungsräumen der Sanitätshilfsstelle zu versorgen. Um eine Überlastung des Bezirkskrankenhauses zu verhindern, müssen die Patienten auf benachbarte Zielkrankenhäuser und medizinische Einrichtungen in der Nähe verteilt werden.

Um 13.30 Uhr durchquerte der Postbus, der auf der Linie 441 etwa 20 Passagiere von St. Jakob nach Huben transportierte, die kürzlich eröffnete Moosergrabengalerie, als sich im Tunnel ein Frontalzusammenstoß mit einem PKW ereignete. Die Wucht des Aufpralls war groß und hinterließ ein Bild des Chaos und der Zerstörung. Drei Personen befanden sich im beteiligten PKW, wobei eine davon glücklicherweise in der Lage war, sich selbst zu befreien, während der Fahrer und der Beifahrer im Wrack eingeklemmt wurden und nur auf die Hilfe der Einsatzkräfte warten konnten.

 

 

Im Postbus selbst herrschte Chaos. Mehrere Passagiere erlitten teils schwerwiegende Verletzungen und waren ebenso auf die dringende medizinische Hilfe angewiesen. Die Lage im Bus war äußerst unübersichtlich, und die Passagiere waren in einem Zustand der Schockstarre und Verwirrung gefangen. Zusätzlich prallte ein nachfolgender PKW in den bereits stehenden Bus. Die Lenkerin wurde dabei eingeklemmt und ihr Baby im Fond des Fahrzeuges schwer verletzt.

Innerhalb weniger Minuten nach der Alarmierung trafen bereits alle Einsatzkräfte ein. Schockierte PatientInnen, mehrere davon schwer verletzt, wurden von rund 40 SanitäterInnen und vier NotärztInnen versorgt und in umliegende Krankenhäuser transportiert. Besonders herausgefordert wurden die Feuerwehren um den Einsatzort abzusichern, die eingeklemmten Personen aus dem Autowrack zu befreien und das Rote Kreuz in der Bergung zu unterstützen.

 

 

Währenddessen ereignete sich in der Gemeinde St. Veit ein weiterer tragischer Unfall. Diesmal handelte es sich um einen Fahrzeugabsturz, in den drei Personen involviert waren. Die besonderen Umstände und die äußerst anspruchsvolle Bergung erforderten die zusätzliche Alarmierung der Bergrettung Defereggental. Gemeinsam konnten die Verunglückten sicher geborgen und medizinisch versorgt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass solche Situationen für alle Beteiligten äußerst stressig, herausfordernd und gefährlich sein können. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass solche Einsätze gut koordiniert werden und die Rettungskräfte über die erforderlichen Ressourcen und Ausbildungen verfügen, um effektiv auf Notfälle dieser Art zu reagieren.

 

 

Die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen wurde bei den Übungen wieder einmal bestens unter Beweis gestellt. Eine Prüfungskommission aus Innsbruck, vertreten durch den Landesrettungskommandant Martin Dablander und seinem Stellvertreter Günther Schwemberger sowie der Bürgermeister von St.Veit Vitus Monitzer, Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair, Chef des Stabes Wilhelm Granig und der Bezirksgeschäftsführer Alexander Perry waren persönlich vor Ort, um sich von der Qualität der Übungen zu überzeugen.

Für die Einsatzübung hauptverantwortlich war Franz Köll, Mitarbeiter im Bezirksrettungskommando. Am Abend nach erfolgreich absolvierter Übung wurden den MitarbeiterInnen der Sondereinsatzgruppe ihre Dekrete überreicht. Martin Klaunzer und Alexander Mitterer, die die praktische Prüfung erfolgreich absolviert haben, wurden als neue Einsatzleiter in das Team aufgenommen.

 

Text: Redaktion, Fotos: Claus Josef Müller

11. Oktober 2023 um