Soldaten des JgB 24 bereiten sich in Osttirol auf Kosovo-Einsatz vor

Für das 38. Kontingent des AUTCON/KFOR werden 123 Mann in Lienz vorbereitet. Am 29. März 2018 werden die Soldaten am Lienzer Hauptplatz in den Kosovo verabschiedet.

Die KFOR (englisch Kosovo Force) ist die im Jahr 1999 nach Beendigung des Kosovokrieges aufgestellte multinationale militärische Formation unter der Leitung der NATO. Ihr obliegt es gemäß einer Resolution des UN-Sicherheitsrates, für ein sicheres Umfeld in Zusammenhang mit der Rückkehr von Flüchtlingen zu sorgen. Ursprünglich bestand die KFOR aus Kontingenten von über 40 Staaten und wies eine Truppenstärke von mehr als 50.000 Soldaten auf. Bis Jänner 2012 sank diese Zahl auf etwa 6.000 Mann. Bei einem Pressegespräch in der Haspingerkaserne informierten Bataillonskommandant Bernd Rott, Kompaniekommandant Markus Nussbaumer sowie Ausbildungs- und Planungsleiter Johannes Url über den bevorstehenden Einsatz des Hochgebirgs-Jägerbataillons 24 im Kosovo. Das Bataillon ist für die Gesamtkoordinierung der Formierung eines Kontingentes verantwortlich.

Bataillonskommandant Bernd Rott: „Sicherheit und Ordnung zu erhalten oder herzustellen ist immer der grundsätzliche Zweck solcher Einsätze. Im Kosovo geht es auch um die Unterstützung der Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen.“

„Das 38. Kontingent des AUTCON/KFOR besteht aus insgesamt 500 Mann. 123 Soldaten unseres Bataillons – davon 49 Tiroler – nehmen unter der Führung von Major Nussbaumer am Einsatz teil“, so Bernd Rott einleitend. Die innere Bedrohungslage sei im Kosovo derzeit weniger stabil als noch vor einem halben Jahr. „Es geht beim Einsatz vor allem darum, das Gefahren- und Eskalationspotenzial gering zu halten. Es soll so gut es geht Normalität vermittelt werden. Wichtige Bereiche – wie z.B. das Umfeld eines Klosters – werden überwacht“, so Rott. Die Soldaten aus Österreich haben auch die Aufgabe des Patroullierens an der Grenze. „Das Patroullieren ist eine relativ heikle und herausfordernde Aufgabe. Die Soldaten müssen aufpassen, dass sie nicht instrumentalisiert werden und auch die rechtliche Situation einschätzen“, berichtete Rott.

Kompaniekommandant Markus Nussbaumer: „Beim Kosovo-Einsatz spielt für die Soldaten neben der Eigenmotivation und der guten Ausbildung natürlich auch der finanzielle Anreiz eine Rolle.“

Die Einsatzvorbereitung für Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres erfolgt einsatzraumspezifisch, berichtete Ausbildungs- und Planungsleiter Johannes Url. „30 Mann begannen mit 22. Jänner die Basisausbildung, seit 19. Februar befinden sich 100 Soldaten in der allgemeinen militärischen Ausbildung in Lienz. Geübt wird von der Low Level-Wache bis zur High Level-Evakuierung alles“, so Url. Von Schießen über Berge- und Kameradenhilfe bis hin zum Funken reicht die Ausbildungspalette. „Es geht bei der Vorbereitung um Gefechtstechnik genauso wie um Campsicherung und den Schutz von Objekten. Das Patroullieren üben wir im Lienzer Talboden und im Iseltal bis nach Huben. Außerdem geht es um Ordnungseinsätze im zivilen Umfeld“, erklärte Url. Parallel zur Ausbildung in Lienz absolvieren zehn Soldaten den Führerscheinkurs für den Mannschaftstransportpanzer Pandur in Strass.

 

Viel Bewegung des Bundesheeres wird es also bis Ende März in Osttirol geben. Die Soldaten sind mit Fahrzeugen genauso unterwegs wie zu Fuß. Für die Lufttransportausbildung und das Üben der Evakuierung von Verletzten sind auch Hubschrauber im Einsatz. Auch Grundwehrdiener haben sich für den Kosovo-Einsatz freiwillig gemeldet. „Unsere Rekrutierung für die Kaderpräsenzeinheit geht natürlich weiter. Im Kosovo sind auch Freiwillige dabei, die ihren Grundwehrdienst verlängert haben. Und wir hoffen natürlich, dass davon möglichst viele dem Bundesheer als Berufssoldaten erhalten bleiben“, so Bernd Rott. Das Kosovo-Kontingent wird am Donnerstag, 29. März 2018, um 14.00 Uhr, am Lienzer Hauptplatz verabschiedet. Dann werden die Soldaten in zwei Tranchen in den Kosovo verlegt, wo sie ein halbes Jahr lang im Einsatz sind.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

02. März 2018 um