Runderneuertes Gemeindehaus Heinfels: Am Puls der Zeit

Das in die Jahre gekommene Haus wurde thermisch saniert und der Veranstaltungsbereich adaptiert. Ein moderner Zubau und ein neuer Raum für die Bibliothek sind entstanden.

Die Baugeschichte des Gemeindehauses von Heinfels reicht bis in die 70er Jahre zurück. 1972 wurde der Neubau baubehördlich genehmigt und 1974 mit einem Investitionsvolumen von damals sieben Millionen Schilling fertiggestellt. Im Laufe der Zeit wurden in dem Gebäudekomplex, direkt an der Bundesstraße im Ortsteil Panzendorf gelegen, neben dem Gemeindeamt auch ein Veranstaltungssaal, eine Bibliothek, der örtliche Kindergarten sowie einige Wohnungen im Obergeschoss untergebracht, wobei sich die unterschiedlichen Nutzungsbereiche über mehrere Ebenen erstrecken.

 

Freundlich und mit viel Glas gestaltet, eröffnet der neue Zubau verschiedene Nutzungsmöglichkeiten.

 

Das inzwischen 45 Jahre alte Gebäude wies schon seit längerem zum Teil erhebliche Mängel auf, weshalb sich der Gemeinderat bereits 2012 mit der Sanierung des Gemeindehauses beschäftigte. Im Mai 2012 tagte erstmals der Arbeitskreis „Sanierung und Umbau Gemeindehaus“, im Juli 2012 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Im Rahmen der Projektvorstellung im November 2012 setzte sich der Entwurf von DDI Johannes Stallbaumer durch. Zweieinhalb Jahre später fiel im Juni 2015 der Grundsatzbeschluss, das Vorhaben umzusetzen. Die Detailplanung wurde auf Basis des Entwurfes von Architekt Stallbaumer fortgesetzt.

 

Bürgermeister Ing. Georg Hofmann ist mit den nun realisierten Um- und Ausbaumaßnahmen sehr zufrieden: „Das Gebäude ist sehr funktionell, der gesetzlich festgelegte Standard erreicht.”

 

Am 11. Oktober 2017 erfolgte der Baubescheid für den Zu- und Umbau sowie für die Sanierung des Altbestandes. Nach Ausschreibung aller Gewerke wurde der Finanzierungsplan an die neu berechneten Kosten von rund 2,85 Millionen Euro angepasst und die Auftragsvergabe an vorwiegend heimische Betriebe vorgenommen. Der Startschuss zu den eigentlichen Bauarbeiten fiel am 4. Juni 2018. Das Bestandsgebäude wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem mit Modellierputz ummantelt, das Dach bis auf die Sparren abgetragen und mit Blech neu eingedeckt.

 

 

Die Fenster, die teilweise noch aus den 70er-Jahren stammten, wurden allesamt ausgetauscht und durch zeitgemäße Fenster ersetzt. Um die Raumstruktur im Gemeindeamt selbst und im Veranstaltungsbereich den heutigen Anforderungen anpassen zu können, wurde nordseitig, in Form einer Stahlbetonkonstruktion, ein längsgestreckter Zubau umgesetzt. Der neu errichtete Baukörper, der mit einer Pfosten-Riegel-Fassade versehen und mit einer vorgesetzten Textilfassade verkleidet ist, umfasst im Erdgeschoss eine Fläche von 242,8 Quadratmetern und im Kellergeschoss rund 100 Quadratmeter. Im Zubau befinden sich ein Foyer mit Garderobe und Ausschank, moderne Sanitäranlagen sowie eine Räumlichkeit für Besprechungen und Vereinszwecke.

 

 

Im direkt anschließenden, bereits bestehenden Veranstaltungssaal konnte die Bühne verbreitert und ausgebaut werden. Durch die neue Architektur ist im Außenbereich ein attraktiver Innenhof entstanden, der eine Abschottung zur stark befahrenen Bundesstraße bietet und im Sommer für Veranstaltungen mitgenützt werden kann. Über den Innenhof werden das Gemeindeamt, der Veranstaltungsbereich sowie die Wohnungen erschlossen.

 

 

Die unterschiedlichen Ebenen sind barrierefrei mit einem innenliegenden Lift vom Erd- bis ins Obergeschoss erreichbar. Durch die neu gewonnenen Nutzflächen war auch eine Neuorganisation im Inneren des Bestandsgebäudes möglich, wobei die Wohnungen im Obergeschoss sowie der Kindergarten von den Umbaumaßnahmen unberührt blieben. Die Räumlichkeiten im Gemeindeamt wurden durchgehend mit einer Fußbodenheizung und neuen Böden ausgestattet und teilweise neu möbliert. Durch die Einbindung des früheren Tourismusbüros konnte ein neuer Sozialraum installiert werden. Die Sanitäranlagen wurden saniert und die Bibliothek in einen wesentlich attraktiveren Bereich mit ausreichend natürlicher Belichtung übersiedelt.

 

 

Der Veranstaltungssaal erhielt neue Böden, eine neue Bühne und Akustikdecke und wurde mit Weißtannenholz getäfelt. Der Saal steht für verschiedene Verwendungszwecke offen und kann bei Bedarf angemietet werden. Räumliche Voraussetzungen für ein Catering sind vorhanden. Bei Bestuhlung finden hier 250 und mit Tischen 150 Personen Platz. Mit Ende Oktober/Anfang November konnte der Betrieb im Gemeindeamt – die Amtsgeschäfte wurden zwischenzeitlich in die Seniorenstube verlagert – wieder aufgenommen werden. Für das Frühjahr 2020 ist eine offizielle Einweihung vorgesehen.

 

 

Text: Elisabeth Hilgartner, Fotos: Martin Lugger, Osttirol Journal

21. November 2019 um