Neues „Basislager” der Bergrettung Lienz feierlich eröffnet

Die neue Einsatzzentrale der Bergrettung Lienz in der Pfister wurde am Freitagnachmittag, 17. Mai, offiziell eröffnet. Gekostet hat das neue Bergrettungsheim rund 585.000 Euro.

Ortsstellenleiter Thomas Zimmermann konnte neben Dekan Franz Troyer und Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler auch zahlreiche Vertreter der Talbodengemeinden, der regionalen Blaulichtorganisationen und des Tourismusverbandes sowie viele Bergretter aus nah und fern, mit Bezirksleiter Peter Ladstätter und Landesleiter Hermann Spiegel an der Spitze, begrüßen. Landesleiter Hermann Spiegel lobte die Ortsstelle Lienz als eine der aktivsten und vielbeschäftigsten in ganz Tirol. „Ich zolle dem, was hier in den letzten Jahren neben den vielen Einsätzen geschaffen wurde, meinen Respekt und meine Anerkennung!“

 

Ortsstellenleiter Thomas Zimmermann: „Die Einsätze sind in den letzten Jahren massiv gestiegen – auf bis zu 70 jährlich.”

 

Thomas Zimmermann informierte darüber, dass die Idee, gemeinsam mit dem Outdoor-Center Cool’s hier in der Pfister ein neues Heim zu errichten, vor sechs Jahren geboren wurde. „Dank der Unterstützung durch das Land Tirol, durch die Gemeinden und den Tourismusverband Osttirol ist es gelungen, dieses moderne Einsatzzentrum zu realisieren. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Mitgliedern, die mit der Leistung unzähliger Arbeitsstunden zum Gelingen beigetragen haben.” Er nahm in seiner Ansprache auch auf die in den vergangenen Jahren deutlich angestiegenen Einsätze Bezug. „Wir rücken pro Jahr bis zu 70 Mal aus, sehr oft zu Sucheinsätzen nach Abgängigen. Viele Einsätze sind nicht verrechenbar. Deshalb freuen wir uns, wenn unser Antrag, den Gemeindebeitrag von 0,60 Euro auf 1 Euro pro Einwohner zu erhöhen, unterstützt wird.“ Als zwei der vielen Vorzüge der neuen Einsatzzentrale nannte der Lienzer Ortsstellenleiter die wesentlich verbesserte Parkplatzsituation sowie einen zeitgemäßen Schulungsraum. „Ich hoffe, dass im kommenden Herbst auch noch die Arbeiten am Klettergarten hinter dem Gebäudekomplex hier in der Pfister abgeschlossen werden. Dann können wir unsere technisch anspruchsvollen Übungen dort durchführen, was uns viel an Zeitersparnis bringen wird.“

 

Herbert Zambra: „1979 standen uns in der ersten Bergrettungs-Unterkunft im Alpenvereinshaus etwa 10 m² zur Verfügung. Die Bergrettung wurde mit einer Briefkastenfirma verglichen – rechtlich zwar vorhanden, aber physisch nicht zu finden. 2016 wurde ein eigener Verein gegründet, um das neue Heim in Zusammenarbeit mit Cool’s errichten zu können.”

 

Zimmermanns Vorgänger, Herbert Zambra, und Obmann-Stellvertreter Stephan Senfter ließen im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten auch die Entstehungsgeschichte der neuen Einsatzzentrale Revue passieren und freuten sich darüber, dass der bereits vor Jahren geschätzte Kostenrahmen eingehalten werden konnte. „Möglich wurde dies durch die faire Zusammenarbeit mit den Firmen und vor allem durch die Eigenleistungen unserer Mitglieder”, so Stephan Senfter. Herbert Zambra, der das Projekt von der Idee bis zur Finanzierung entwickelt hat, erinnerte an die vormals sehr begrenzten räumlichen Möglichkeiten. „1979 standen uns in der ersten Bergrettungs-Unterkunft im Alpenvereinshaus nur etwa 10 Quadratmeter zur Verfügung. Um das neue Heim in Zusammenarbeit mit Cool’s errichten zu können, haben wir einen eigenen Verein gegründet.“ Die beiden Bergretter hoben die drei Garagen, die moderne Einsatzzentrale mit Besprechungsraum und den Gemeinschafts- und Mehrzweckraum im 1. Obergeschoß als besondere Highlights des neuen Heims hervor. „Das ist ein Bergrettungsheim nicht nur für uns, sondern auch für die kommenden Bergretter-Generationen!“

 

Landesleiter Hermann Spiegel: „Lienz ist eine der meistbeschäftigten Ortsstellen in Tirol. Was hier in den letzten Jahren neben den vielen Einsätzen geschaffen wurde, erfüllt mich mit Ehrfurcht.”

 

Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler gratulierte im Namen des Landes Tirol und betonte, wie wichtig es sei, adäquate Unterkünfte für die Blaulichtorganisationen zu errichten. „Hier haben viele Menschen gemeinsam ein sehr wichtiges Zentrum umgesetzt. Dass dabei nicht nur Firmen, sondern auch viele Kameraden unzählige Arbeitsstunden geleistet haben, wertet dieses Projekt zusätzlich auf. Die Bergretter in ganz Tirol leisten wertvolle Dienste, auch für den Tourismus. Bei ihnen allen kann man sich sicher sein, dass Profis am Werk sind!“

 

Der Lienzer Dekan Franz Troyer nahm die Segnung des neuen Bergrettungsheims vor.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

 

17. Mai 2019 um