Lienz: 24er-Hochgebirgsjäger begingen Tradititionstag in der Haspinger-Kaserne

Alljährlich wird beim Traditionstag gemeinsam mit den Alpini aus Italien an die Sprengung des Col di Lana-Gipfels im Ersten Weltkrieg gedacht – diesmal am Freitag, 19. April.

Ganz im Zeichen des Friedens und der Erinnerung an die fürchterliche Tragödie, die sich im Ersten Weltkrieg am Col di Lana, einem 2.462 Meter hohen Berg bei Buchenstein in den Dolomiten, abspielte, stand wiederum der Traditionstag des Hochgebirgsjägerbataillons 24. Am 17. April 1916, um 23.45 Uhr, wurde nach dreitägigem, ununterbrochenem Artilleriefeuer aus über 160 italienischen Geschützen die Sprengung des Gipfels ausgelöst.

 

 

Zur Erinnerung an die Sprengung des Col di Lana-Gipfels führen Soldaten der 24er-Hochgebirgsjäger gemeinsam mit den Alpini aus Buchenstein jedes Jahr eine Winterbesteigung des Berges durch und legen am Gipfel einen Kranz nieder – diesmal am Mittwoch, 17. April. Im Rahmen des Traditionstages meldete sich die Col di Lana-Patrouille offiziell zurück.

 

Die Militärmusik Tirol unter Kapellmeister Hannes Apfolterer gestaltete die Feier musikalisch.

 

Zahlreiche Abordnung und Traditionsverbände nahmen neben Personen des öffentlichen Lebens wieder am Traditionstag in der Haspinger-Kaserne teil. Johannes Url kommandierte die angetretene Truppe des Hochgebirgsjägerbataillons 24 mit Rekruten des Einrückungstermines 04/24. Stephan Lehner, stellvertretender Kommandant der 6. Gebirgsbrigade, sprach als militärisch Höchstanwesender, Nationalratsabgeordneter Gerald Hauser als politisch Höchstanwesender zu den Anwesenden.

 

Zahlreiche Traditionsverbände – wie die Tiroler Kaiserjäger, der Kaiser Schützenbund und Vertreter der Osttiroler und Südtiroler Schützen – nahmen am Traditionstag teil.

 

Die Festrede hielt Gunther Spath, der ehemalige Militärkommandant von Kärnten. „Der Sinn solcher Traditionstage liegt im Erinnern und Gedenken. Vor allem sollten wir aber aus derartigen geschichtlichen Ereignissen lernen. Der schreckliche Gebirgskampf in den Dolomiten von 1914 bis 1918 ist mit nichts zu vergleichen. Vor allem war auch der Col di Lana hart umkämpft. Durch die Sprengung im April 1916 gelang jedoch kein Durchbruch, keine Geländegewinn, kein wie immer gearteter Erfolg. Rund 8.000 Soldaten sind auf österreichischer und italienischer Seite gefallen oder Opfer von Naturereignissen – vor allem von Lawinen – geworden. Dass die Alpini und die 24er-Hochgebirgsjäger alljährlich gemeinsam dieser schrecklichen Ereignisse gedenken, ist ein gutes Zeichen!“

 

Auch das K.u.K. Gebirgsartillerieregiment Kaiser Nr. 14 unter Eduard Moser nahm wieder an der Gedenkveranstatung teil und feuerte einen Ehrensalut ab.

 

Stephan Lehner ging in seiner Rede zunächst auf die „Aufregung um die Einladung zu diesem Traditionstag“ ein. „Dem Stahlhelm, wie er im Ersten Weltkrieg von europäischen Armeen erstmals eingesetzt wurde und der viele Leben in diesem schrecklichen Krieg gerettet hat, sind alle modernen Helme nachempfunden. Heute wird der Stahlhelm weltweit als Kampfhelm und Feuerwehrhelm verwendet. Was wollen wir bewahren? Die Kaiserjäger sind Vorbild in Treue, Pflichterfüllung und Tapferkeit. Die Treue zum Kaiser ist heute abgelöst von der Treue zu Gott und Vaterland“, so Lehner.

 

Peter-Paul Wibmer wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuz der Republik Österreich ausgezeichnet.

 

Zum Abschluss wurde Peter-Paul Wibmer im Auftrag des Bundespräsidenten das Goldene Verdienstkreuz der Republik Österreich verliehen. Eines seiner größten Verdienste war die Errichtung der Soldatenkapelle in der Haspinger-Kaserne gemeinsam mit Grundwehrdienern. Der Vizeleutnant hat vor seiner Pensionierung die Miliz des Jägerbataillons Tirol und der 24er betreut.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

22. April 2024 um