Lavanter Kirchtag: Im Mittelpunkt stand der weiße Tiroler Steinschafwidder Klaus-Pepe

Wehende Fahnen, Gottes Segen, urige Musik, strahlender Sonnenschein und Klaus-Pepe – am Sonntag, 14. April, feierten die Lavanterinnen und Lavanter ihren traditionellen Kirchtag.

Eine kleine Gruppe von fesch herausgeputzten Menschen wartet voller Spannung. „Er“ ist Mittelpunkt des heutigen ganz besonderen Festtages, heißt Klaus-Pepe und ist ein weißer Tiroler Steinschafwidder. Endlich ist es so weit – ein grüner Fiat Panda samt Autohänger fährt am „Wirt’s Platzl“ ein. Markus, Jungbauer am Wachtschneiderhof in Lavant, führt Klaus-Pepe aus dem Anhänger.

Vor allem die anwesenden Kinder kommen rasch herbei, um einen ersten Blick auf den prachtvollen Opferwidder zu erhaschen. Auch Pfarrer Siegmund ist vor Ort und begrüßt Markus, sowie den stattlichen Klaus-Pepe, der gebadet, „fesch gekammblt“ und mit frühlingshaften Blumen festlich geschmückt ist, auf gewohnt herzliche Art.

 

 

Die Ministrantinnen und Ministranten stellen sich in einer Reihe auf, der Opferwidder und alle anwesenden Gläubigen folgen, und langsam setzt sich die Prozession in Richtung Kirchberg in Gang. Unser Lavant erstrahlt in festlichem Kleid, viele Lavanter und Lavanterinnen haben ihre Häuser mit Fahnen geschmückt, die vergnügt im kühlen Morgenlüftchen tanzen und damit zeigen, dass heute ein ganz besonderer Tag ist.

Der Opferwidder betritt die Pfarrkirche zum Hl. Ulrich, der Festgottesdienst wird eröffnet, musikalisch umrahmt von wunderbaren Klängen des Männergesangsvereins Lavant. Im Rahmen des Gottesdienstes wird Klaus-Pepe in einer schönen Zeremonie gesegnet.

 

 

Im Dorf tummeln sich derweilen bereits viele fleißige Helferinnen und Helfer, die alles dafür geben, dass das heutige Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Gäste wird. Die „Kuenz Buam“ haben sich bereits auf der Bühne eingerichtet, Karin und ihr Team treffen die letzten Vorbereitungen, drei Feuerwehrmänner sind mit der Verkehrsregelung beschäftigt, und die Helferinnen und Helfer von Landjugend/Jungbauernschaft und Gemeinde erledigen letzte vorbereitende Arbeiten.

Endlich ist es so weit! Die ersten Kirchtagsgäste treffen ein und machen es sich im Gemeindesaal, in der Römerstube und am Vorplatz gemütlich. Moderator Friedrich begrüßt die Gäste aus nah und fern und trägt mit seiner angenehm freundlichen Art und viel Professionalität zu bester Kirchtagsstimmung bei.

Die „Kuenz Buam“ sorgen mit ihren originellen Liedern und Musikstücken für eine beschwingte Atmosphäre, und der Lavanter Kirchtag nimmt bei hochsommerlich anmutenden Temperaturen seinen Lauf. Melanie, Marlene und Viktoria tummeln sich zwischen den vielen Menschen und verkaufen Lose an alle, die darauf hoffen, einen der tollen Tombolapreise zu gewinnen.

 

 

Nach der Mittagszeit sind alle Lose verkauft, die Tombola steht als nächster Programmpunkt an. Die „Glückskinder“ Farah, Fanny und Matthias ziehen die Lose aus einem runden Glasgefäß, und viele Gäste dürfen einen Tombolapreis mit nach Hause nehmen. Die Spannung steigt – der Hauptpreis, der gesegnete Opferwidder Klaus-Pepe, wird von seinem Besitzer Markus in den Gemeindesaal geführt. Das „letzte“ Los wird gezogen, alle prüfen nun aufgeregt ihre Losnummern, um herauszufinden, wer der Gewinner oder die Gewinnerin des prachtvollen Opferwidders ist.

Einige Minuten verstreichen, und eine fröhlich lächelnde Dame betritt den Gemeindesaal. Heidrun aus Simmerlach ist die sichtlich glückliche Gewinnerin! Die Spender des heurigen Opferwidders, denen Klaus-Pepe bereits ans Herz gewachsen ist, und die in Hinblick darauf, dass Klaus-Pepe als weißer Tiroler Steinschafwidder ein sehr seltenes Tier ist, großes Interesse daran haben, dem Widder ein gutes Leben und viele Möglichkeiten zur Fortpflanzung und damit zum Erhalt des Bestandes zu bieten, können den Widder für den Wachtschneiderhof erstehen.

 

 

Die Stimmung ist bestens, Seppl fängt die unvergesslichen Momente mit seiner Kamera ein, und der Kirchtagsnachmittag verläuft weiterhin angenehm und beschwingt. Am späten Nachmittag schaut auch der Herr Bischof am Kirchtag vorbei. Nach einem schwungvollen Tänzchen und einigen Unterhaltungen mit Kirchtagsgästen verabschiedet er sich und zieht weiter seines Weges.

Der Nachmittag ist fortgeschritten, die hochsommerlichen Temperaturen werden durch eine angenehm kühle Brise abgelöst, Tami kredenzt viele Schnapsln und die Gäste, die noch anwesend sind, kosten den herrlichen Tag voll aus. Klaus-Pepe ist zwischenzeitlich zurück am Wachtschneiderhof, freut sich darüber, wieder in seiner gewohnten Umgebung bei seinen beiden Schaffreunden zu sein und ist guter Dinge – es steht ein neuer Haarschnitt an.

Eine wahre Geschichte, die von einem unvergesslich schönen Miteinander erzählt. Von Herzen DANKE euch allen, die ihr durch euren Einsatz dazu beigetragen habt, dass der Lavanter Kirchtag 2024 ein so schönes Fest war!

 

Text: Vbgm. Stefanie Ganeider; Fotos: Josef Pacher

25. April 2024 um