LA Martin Mayerl: „Entnahme von ,Problemwölfen‘ erleichtern!“

Vor allem auch im Hinblick auf die bevorstehende Almsaison ortet der Osttiroler Bauernbundobmann durch die Wolfsrisse in den letzten Tagen große Verunsicherung.

„In diesen Tagen starten unsere Bauern damit, ihre Tiere auf die Almen zu bringen. Wenn der Wolf bereits jetzt bei helllichtem Tag in unmittelbarer Siedlungsnähe auftaucht, möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie sich dann die Lage im Sommer auf den Almen zuspitzt. Das verunsichert nicht nur unsere Bauern, sondern auch die Menschen, die in diesen Siedlungen wohnen bzw. im Sommer Wanderungen unternehmen. Dass der Wolf keine Scheu mehr vor Siedlungsgebieten hat, so wie das kürzlich in Bruck und Matrei der Fall war, ist kein natürliches Verhalten und kann auch auf importierte oder Hybridwölfe hinweisen.“

Darüber hinaus sieht Mayerl die Jahrhunderte lang praktizierte Almwirtschaft massiv gefährdet. „Ein Nebeneinander von Almtieren und einer zunehmenden Wolfspopulation ist nicht möglich. Auch für den Tourismus, der derzeit coronabedingt wohl sehr viele Herausforderungen hat, ist die Präsenz von auffälligen Wölfen wohl alles andere als zuträglich.“

Das vom Land beauftragte Büro Alpe, welches eine Machbarkeitsstudie zum Herdenschutz auf der Alm erstellt hat, kommt darüber hinaus zum Schluss: „Wirksamer Herdenschutz ist aufgrund der Topographie nur auf einem ganz kleinen Teil der Almen möglich. Die Kosten betragen zwischen 8 und 70 Euro je Schaf und sind aus der Landwirtschaft nicht zu erwirtschaften.“ Mayerl war bei der Präsentation der Studie dabei und zitiert Studienautor Daniel Mettler zu seinen Erfahrungen aus der Schweiz: „Herdenschutz hat auch Grenzen und funktioniert nur in Kombination mit Regulierung und gezielten Abschüssen.“

Martin Mayerl verspricht, dass sich der Bauernbund auf nationaler und europäischer Ebene für eine Lockerung des Schutzstatus für den Wolf einsetzen wird. Derzeit gibt es europaweit über 30.000 Wölfe. „Dieses Tatsache bedeutet, dass der Wolf keineswegs mehr vom Aussterben bedroht ist. Deswegen verlangen wir die guten Erhaltungszustände des Wolfes als einen europaweiten zu sehen. Dieses Vorhaben wird aber nicht von heute auf morgen umsetzbar sein. Bei allem Gegenwind, der dazu zu erwarten ist, brauchen die Bauern praxisnahe Lösungen des Problems. Das kann nur durch eine erleichterte Entnahme von auffälligen Wölfen und Problemwölfen erreicht werden“, so Mayerl abschließend.

 

Text: Redaktion, Symbolfoto:  AdobeStock/Animaflora-PicsStock

19. Mai 2020 um