Kulturgut Trockensteinmauern: Vortragsabend in Kals am Großglockner

Der öffentliche Fachvortrag des Nationalparks Hohe Tauern mit dem Titel „Trockensteinmauern – Ökologische Baukunst aus regionalem Stein“ findet am 26. April in Kals statt.

Die beiden ReferentInnen Susanne Gewolf (Vegetationsökologin bei der Firma REVITAL) und Rainer Vogler (Trockensteinmauerexperte/Trockensteinmauernschule Österreich) werden mit eindrucksvollem Bildmaterial und wertvollen Informationen über die Mauern selbst sowie zu ihrer Bedeutung für Natur, Kultur und Landwirtschaft durch den Abend führen.

Das Anlegen von Trockensteinmauern, auch Klaubsteinmauern genannt, wird seit über 7.000 Jahren praktiziert und ist somit die älteste und gleichzeitig nachhaltigste, natürlichste und dauerhafteste Bauweise der Menschheit. Auf Österreichs Almen sind Trockensteinmauern bis in die mittlere Bronzezeit (ca. 3.500 Jahre v. Chr.) nachgewiesen und dienten vorwiegend als Weide- und Feldbegrenzungen sowie zur Wegbefestigung.

Seit 2021 ist das Handwerk des Trockensteinmauerns immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Die Errichtung von Klaubsteinmauern ist nicht nur ein kunstvolles Handwerk, sondern dient auch als nachhaltige Hangbefestigung und Erosionsschutz. Die Trockensteinmauern prägen unsere traditionelle bäuerliche Kulturlandschaft und fördern die Biodiversität als Biotop wie kein anderes menschliches Bauwerk. Weit über 100 Tierarten und bis zu über 500 Pflanzenarten finden auf engstem Platz in Trockensteinmauern ihren Lebensraum.

Im Gegensatz zu anderen Gebieten sind in den Hohen Tauern noch zahlreiche Zeugnisse dieses alten Kulturguts erhalten. Der Nationalpark Hohe Tauern möchte das Bewusstsein schärfen und das Handwerk zum Bau und zur Erhaltung pflegen.

 

Trockensteinmauern – Ökologische Baukunst aus regionalem Stein

Freitag, 26. April 2024, 19.00 Uhr – Gemeindesaal Kals am Großglockner

Diese Veranstaltung des Nationalparks Hohe Tauern Tirol findet in Zusammenarbeit mit der Nationalpark Akademie Hohe Tauern statt und ist Teil des LEADER-Projektes „Kulturlandschaftselemente in der Nationalparkregion Hohe Tauern Tirol“.

 

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

22. April 2024 um