Der Alpenverein Matrei in Osttirol feiert sein 140-jähriges Bestehen

Mit Bergfeuer am 17. August, einem Jubiläumsfest am 1. September und einem Foto-Wettbewerb feiert der Alpenverein Matrei in Osttirol sein 140-Jahr-Jubiläum.

Als die Alpenvereinssektion „Iseltal in Windisch-Matrei“ im April 1878 von Johann Ranacher, Josef Hammerl, Hermenegilt Hammerl und Jsaias Steiner gegründet wurde, war das Ziel die Förderung des Tourismus durch die Verbesserung der Wege-Infrastruktur. So wurde vor allem Anfang des 20. Jahrhunderts auch sehr viel Geld in den Bau von Weganlagen investiert. „Hervorzuheben ist hier sicher der Bau des Proßeggklammweges. Ein weiteres Highlight in der Sektionsgeschichte ist natürlich auch der Bau der Bonn-Matreier Hütte, die im Jahr 1932 eingeweiht wurde”, erzählt Obfrau Anna Brugger.

Ab den 1970er-Jahren verlagerten sich die zentralen Themenbereiche der Alpenvereinssektion: Man setzte sich stark gegen das geplante Dorfertal-Kraftwerk ein bzw. forcierte in der Folge die Gründung des Tiroler Teils des Nationalparks Hohe Tauern. Der Kesslerstadl wurde im Zentrum von Matrei als „Ort der Begegnung“ saniert, in welchem sich sowohl Befürworter als auch Skeptiker des Nationalparks austauschen konnten. Bis heute werden dort regelmäßig Informationsveranstaltungen und kulturelle Events veranstaltet, zudem beherbergt das Haus seit 2013 die Dauerausstellung „Wege ins Freie“.

 

Die Bonn-Matreier Hütte liegt auf 2.750 Metern Seehöhe im Virgental und wird seit ihrer Eröffnung im Jahre 1932 von den Alpenvereinen Matrei in Osttirol (ÖAV) und Bonn am Rhein (DAV) gemeinsam betrieben.

 

Seit der Vereinsgründung wachsen die Mitgliederzahlen stark – von ca. 25 zu Beginn bis ca. 1.400 aktuell. Was die Vereinsleitung betrifft, hat sich in den letzten 140 Jahren einiges getan, wie Obfrau Anna Brugger verrät: „Das Bergsteigerwesen war früher eine fast ausschließlich männliche Domäne. Dementsprechend war die Führung der Alpenvereinssektionen den Männern vorbehalten, die meist schon ein gewisses Alter erreicht haben. Bei uns zumindest ist das ganz anders: Wir im Vorstand sind ein ganz junges Team, das einen Frauenanteil von 50% aufweist. Das hätte es früher nie gegeben und ist auch heute noch österreichweit leider eine Ausnahme.“

Die Themenbereiche der Sektion werden auch in Zukunft vielfältig sein: Der Wegbautrupp wird weiterhin gefordert sein, die bestehende Infrastruktur zu erhalten. „Gerade aufgrund der Klimaerwärmung rechnen wir hier mit mehr Aufwand in Zukunft. Da der Kesslerstadl wieder von der Verpächterin genutzt wird, gibt es zwar keine Dauerausstellung mehr, Info-Veranstaltungen werden aber weiterhin organisiert. Für den Naturschutz – ob Erhaltung des Tauernbaches oder Öffnung der Proßeggklamm – werden wir uns natürlich weiterhin einsetzen, bedeutet dieser doch gleichzeitig die Bewahrung von Freiraum”, betont die Obfrau. Ebenso soll das Sektionsprogramm ganz nach dem Motto „Wege ins Freie“ für das ganze Jahr weiter ausgebaut werden.

Das heurige 140-Jahr-Jubiläum wird mit mehreren Aktionen gefeiert: Ein Bergfeuer wird im Rahmen der „Longen Nocht“ am 17. August unterhalb des Hintereggerkogels entzündet. Zudem wurde ein Foto-Wettbewerb zum Thema „Begegnungen am Berg“ organisiert. Das Jubiläumsfest wird am 1. September beim Kesslerstadl stattfinden. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen und für die Kids eine Hüpfburg. Am Abend wird gegrillt, und ab 21.00 Uhr sorgt die Band „Undercover“ im Stadl für coolen Sound und beste Stimmung.

 

Text: Redaktion, Fotos: Alpenverein Matrei, R. Mühlburger

13. August 2018 um