Corona: Hilfspakete und deren Wirkung aus der Sicht eines Osttiroler Unternehmers

„Die Corona-Krise hat uns alle, die Gesellschaft und die Wirtschaftswelt, umfassend auf dem falschen Fuß erwischt“, erklärt Josef Schett vom Osttiroler Betrieb Villgrater Natur.

In einem Leserbrief lässt uns der erfahrene Unternehmer, der lange Zeit auch politisch tätig war, an seinen Gedanken zu „Corona – die Hilfspakete und die erhoffte Wirkung“ teilhaben. Hier sein Schreiben im Originalwortlaut:

 

„Mit Corona hat niemand in unserer überregulierten, überglobalisierten, der Gewinnmaximierung alles unterordnenden, minutengetakteten just-in-time Wirtschaftswelt gerechnet. Corona hat unsere gesamte Gesellschaft umfassend auf dem falschen Fuß erwischt. Für ein solches Szenario gibt es nichts Vergleichbares und somit keinerlei Erfahrungswerte. Unter diesen Rahmenbedingungen macht unsere Bundesregierung einen Job, für den sie Respekt und Anerkennung verdient. Krisenzeiten legen immer auch schonungslos die Versäumnisse der Vergangenheit offen und zeigen, welche Entscheidungsträger auch Krisenmanager oder nur Freunderl-, Schönwetter- bzw. Blasmusikpolitiker sind.

Die angekündigten und im Parlament beschlossenen Hilfspakete und Riesensummen, die laut Angaben der Regierung schnell und möglichst unbürokratisch helfen und so den Zusammenbruch der Wirtschaft und im weiteren jenen unserer Gesellschaft verhindern sollen, sind die richtigen Weichenstellungen.

Ob diese Maßnahmen erfolgreich sind, hängt jetzt davon ab, ob die Institutionen, die die praktische Durchführung übernehmen müssen, auch in der Lage sind, sich so schnell und flexibel wie die Bundesregierung auf diese neuen Herausforderungen umzustellen oder ob jeder in seiner erstarrten, regulierungswütigen Welt verharrt, in der maximale Absicherung der eigenen Entscheidungen bisher oberste Maxime war und Flexibilität und unternehmerisches Denken nicht mehr erlaubt waren.

Der Erfolg der beschlossenen Maßnahmen hängt in großem Maße davon ab, ob sich alle betroffenen Institutionen, Förderstellen, Banken und Behörden jetzt als Teil eines Teams verstehen, das untereinander vernetzt und schnell arbeitet, um die beschlossenen Hilfen möglichst unbürokratisch in die Wirtschaft und somit zu den Arbeitsplätzen zu bringen.

Es ist keine Zeit zu verlieren! Wenn die Konkurse einmal angemeldet und damit die Wirtschaftsleistung und die Arbeitsplätze verloren sind, ist es zu spät!

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute

27. März 2020 um